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Schlafstatt des Heiligen Willibrord?

Ferdi Ley erklärt das Berger Bürgerhaus zu seinem Lieblingsplatz im 300-Seelen-Dorf mit Burg und ehedem einmal zwei Kirchen

Mechernich-Berg – Wenn Ferdinand Ley (82) zwischen seinem Bauernhof und dem örtlichen Bürgerhaus als Lieblingsort in Berg zu wählen hat, dann entscheidet er sich für Letzteres. Denn das Bürgerhaus, dessen Anfänge auf das vormalige Spritzenhaus der Freiwilligen Feuerwehr zurückgehen, ist für ihn auch ein Zeichen des Gemeinschaftsgefühls und der Zusammengehörigkeit im 300-Seelen-Dorf, zu dem auch die knapp 120 Bewohner eines örtlichen Seniorenheims gehören.

Ferdinand Ley vor seinem Berger Lieblingsplatz, dem Bürgerhaus mit Kinderspielplatz. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Angefangen hat das Ortskartell, dessen Geschäfte heute von Leys potenziellem Nachfolger Stefan Schmitz geführt werden, bereits 1992 mit dem Umbau des Gerätehauses zum Gemeinschaftsraum.

Die „Berje Jonge“ bei einem Benefizkonzert der Brüder Stefan und Peter Brings für die Hochwasseropfer von Kommern. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

In der jetzigen Form mit Kinderspielplatz, Veranda und Versammlungs- und Festräumen fertiggestellt wurde das Bürgerhaus erst vor knapp zehn Jahren, so schätzt der frühere Landwirt, der vor 26 Jahren den verstorbenen Josef Schmitz nach einjähriger Vakanz auf dem Ortsvorsteherposten ablöste.

Pfarrkirche St. Peter und Windrad. Archivfoto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Man muss voran gehen, sonst kommt keiner hinterher“

Sein Bauernhof wird heute vom Schwiegersohn bewirtschaftet, Ferdinand Ley und seine aus Wachendorf stammende Frau Marliese, geborene Kessel, haben zwei Töchter.

Ferdi Leys designierter „Sheriff“-Nachfolger Stefan Schmitz trägt die neue Fahne der „Berje Jonge“ zur Kirche. 20 Jahre lang haben die Junggesellen unter ihren Vorsitzenden Marco Knips und Stefan Schmitz für eine eigene Fahne gesammelt. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Kennengerlernt haben sich die beiden auch in der Kirche sehr engagierten und seit 56 Jahren verheirateten Eheleute auf der Kirmes in Hostel. Auf die Berger ist Ferdi Ley stolz: „Wenn ich um Hilfe frage, dann kommen sie auch.“ Anderen „Sheriffs“ im Mechernicher Stadtgebiet gibt er den guten Rat: „Niemals vergessen, man muss vorangehen, sonst kommt keiner hinterher!“

Raps und Windkraft zwischen Berg und Vlatten. Der Windpark der Nachbarkommune Heimbach sorgt immer wieder für Unmut auf Mechernich-Berger Seite. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Das bereits im 14. Jahrhundert ersterwähnte Berg hat eine Burg und die Pfarrkirche St. Peter. Früher gab es in Burgnähe noch ein zweites Gotteshaus, die Wallfahrtskapelle St. Willibrordus. Der angelsächsische Missionar, der das Kloster Echternach begründete, soll auf seinen Reisen zu den Friesen in Berg übernachtet haben. Demnach wäre das Dorf wesentlich älter als seine Ersterwähnung, denn Willibrordus wurde um 658 in Northumbria (später England) geboren und starb am 7. November 739 in Echternach.

pp/Agentur ProfiPress