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„Nach vorne blicken“

Rund 1.000 Menschen feiern abseits der Hochwasserschäden unbeschwerte Zeit beim Kommerner Benefizkonzert auf dem Arenbergplatz – Neun Stunden nonstop Musik – Erlöse kommen der Mechernich-Stiftung zugute – „Sulang mer noch am Lääve sin“: Schirrmherr Stephan Brings macht Mut und spendet Hoffnung

Mechernich-Kommern – „Kommern ruft und die Menschen kommen! Wahnsinn!“ Uwe Reetz, der mit Björn Schäfer durch das Kommern-packt-an-Konzert führt, kann es kaum glauben. Neun Stunden nonstop Musik auf großer Bühne sind von den Kommernern, allen voran Björn Schäfer und Rolf Jaeck, innerhalb weniger Tage auf die Beine gestellt worden – und nicht mal 15 Minuten nach dem Startschuss sind vergangen und die ersten schunkeln und singen.

Kommern ruft und die Menschen kommen: Unbeschwerte Stunden in großer Solidarität bot das Benefizkonzert auf dem Arenbergplatz, dessen Schirmherr Stephan Brings (Bild) menschliche und mutmachende Töne anstimmte. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Rund 1.000 Menschen zählen die Veranstalter zeitgleich auf dem Arenbergplatz. Jung und Alt „stonn zesamme“ und feiern das Leben.  Der Schirmherr Stephan Brings singt, obwohl er seine Stimme schonen müsste. Und das Wetter hält. „Bringt Stimmung, bringt Freude, das ist das, was wir im Moment brauchen“, so Moderator Uwe Reetz. „Greesberger alaaf“, rief dann sogar kurz sein Bühnenkollege Björn Schäfer, der eingefleischte Karnevalist, aus, angesichts der 600-Euro-Spende der eigens angereisten und befreundeten Kölschen „Greesberger“.

Sie stellten innerhalb weniger Tage das Konzert mit Ortsbürgermeister Rolf Jaeck und vielen Helfern auf die Beine, v.l.: Stephan Brings, Uwe Reetz, Björn Schäfer und Wilfried Oberauner. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

„Nach vorne blicken“, lautet das Credo der Stunden. Alle Erlöse und Spenden des Tages gehen an die Mechernich-Stiftung, damit den vom Hochwasser schwer geschädigten im Stadtgebiet weiter geholfen werden kann. Hochkarätige Bands, SängerInnen und Musikverein spielen für den guten Zweck und sorgen abseits der Schäden für ein bisschen unbeschwerte Zeit.

„Die Erlebnisse vor mehr als drei Wochen werden sicher Narben hinterlassen“, sagt Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Für manche doppelt. Denn viele seien jetzt, fünf Jahre später, erneut vom Hochwasser betroffen. „Aber eins bleibt vor allem hängen: diese enorme Hilfsbereitschaft, vieler Menschen, Nachbarn, Freunden und Fremden. Das zeigt, dass wir in der Not zusammenstehen.“

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Ralf Claßen als Vorsitzender der Mechernich-Stiftung und Ortsbürgermeister Rolf Jaeck dankten für die „enorme Hilfsbereitschaft“ und Solidarität. Der Erlös des Benefizkonzertes geht an die gemeinnützige Mechernich-Stiftung, die in Not geratenen Bürgern im Stadtgebiet hilft. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Auch Ortsbürgermeister Rolf Jaeck dankt allen Helfern von Herzen – darunter Feuerwehr, Firmen, Landwirten, Bundeswehr und THW. Ohne Helfer wäre Kommern danach „im Müll versunken“. Schwerer betroffenen Städten und Gemeinden spricht er sein Mitgefühl aus.

„Unfassbare Solidarität“

Björn Schäfer berichtet bei „all dem Elend“ von einer „unfassbaren Solidarität und Hilfsbereitschaft. „Auch die Hilfsbereitschaft von den jungen Leuten war bombastisch. Sie kamen einfach und packten mit an.“ Genauso die Bands und Solisten des Tages, die nicht zweimal gefragt werden mussten, mit heimischen Kräften, aus Kommern und Mechernich oder dem Ort eng verbundenen Musikern.

Die Funky Marys waren der Eisbrecher gleich zu Beginn. Mit den kölschen Tön der „Mädchen vum Rhing“ wurde gesungen und geschunkelt. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Die Funky Marys aus Köln sorgen gleich zum Auftakt für Stimmung. Die stimmgewaltige Eva Becker widmet allen Helfern den Tina-Turner-Evergreen „You‘re simply the best“ (frei übersetzt: „Ihr seid die Besten“), Hannah Märzke begeistert mit Max Goedecke. Schohnzeit, El Dorados und „Strike up“ spielen ihre und andere stimmungsvollen Hits. Uwe Reetz schart mit seinen Liedern innerhalb von Sekunden die Kinder um sich. DJ Olli (Kohl) legt Musik auf.

Liedermacher Uwe Reetz scharte mit seinen Hits die jüngsten Fans um sich. Kinder wie Eltern waren begeistert von der Musik des Kommerners. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Proppenvoll war die Bühne beim Auftritt des befreundeten Musikvereins aus Eicks, „der Dicke-Backen-Musik, die einfach auf keinem Fest in der Eifel fehlen darf“ und die für die Aktion mehr als 20 Musiker nach Kommern mitbrachten, trotz langer Corona-Pause, so Björn Schäfer. Er, Uwe Reetz, Wilfried Oberauner und Stephan Brings hatten auf einer Terrasse in Kommern, die Idee in konkrete Planungen umgesetzt.

Unbeschwerte Stunden abseits der Hochwasserschäden getragen von einer großen Solidarität: 1.000 Menschen kamen zum Konzert. Ihnen wurde neun Stunden nonstop Musik geboten. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Die Menschen genießen. Sogar Kuchen gehen weg wie warme Semmeln. Über 50 Kuchenspenden hatten die Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) organisiert. Der Bäcker Ralf Quasten und seine Frau Hilde stellten ihren Verkaufswagen unentgeltlich zur Verfügung und auch Kuchen.

Harmonierten perfekt auf der Bühne: Hannah Märzke (aus Kommern) und Max Goedecke (aus Mechernich-Nord) Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Der Erlös des gesamten Tages geht an die gemeinnützige Mechernich-Stiftung, für in Not geratene Bürger im Stadtgebiet. „Viele haben ihre Existenz verloren. Für diese Menschen müssen und wollen wir weiter kämpfen und weiter Spenden sammeln. Jeder, der Hilfe braucht, kann sich melden“, so der Stiftungs-Vorsitzende Ralf Claßen.

Das Benefizkonzert erfuhr viel Unterstützung aus der Bevölkerung und den Vereinen. Die Kommerner Frauengemeinschaft (kfd) sorgte für ein üppiges Kuchenbüffet. Die Bäckerei Quasten stellte ihr Fahrzeug zur Verfügung und auch Kuchen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Getestet, genesen, geimpft, lauteten die drei G-Bedingungen für den Einlass. Die Gemeinschaftspraxis „Dres. med. Maurits Tils und Ralf Kastenholz“ hatte eigens für die Veranstaltung am Sonntag nebenan Sonderöffnungszeiten eingeplant, um Schnelltest für Konzertbesucher anzubieten. Vor Konzertbeginn zelebrierten Kreisdechant Guido Zimmermann und Prof. Dr. Dr. Hans Fuhß noch einen Gottesdienst.

Der MV Eicks hatte so viele Musiker im Ensemble für das Benefizkonzert in Kommern akquirieren können, dass die große Bühne proppenvoll war. „Dicke-Backen-Musik“, sagte Björn Schäfer, dürfe nicht fehlen bei einem Fest in der Eifel. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Nach fünf Jahren, fast auf einen Tag genau (8. August 2021 und 7. August 2016) gibt es damit erneut ein Benefizkonzert im Herzen von Kommern. Stephan Brings war damals und ist heute dabei, diesmal als Schirmherr sogar an vorderster Stelle. „Jetzt stehen wir schon wieder hier“, sagt er: „Ich hoffe, dass es das letzte Mal ist. Das nächste Mal bitte einen schönen Anlass.“

Die befreundeten kölschen Greesberger aus der Domstadt kamen und brachten auch gleich einen Spendenscheck für die Mechernich-Stiftung mit. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Der Brings-Bassist und Wahl-Mechernicher bringt nicht zuletzt mit den Songzeilen „Midden in d’r Eifel“ und „Mir sin all all all nur Minsche“, A-Capella dargeboten, den Arenbergplatz zum Singen. Seine eigene Stimme klingt rauh und angegriffen. Mit „Brings“ habe er zurzeit viele Konzerte, gestern und morgen auch, plaudert er. Kommern ausfallen zu lassen – zugunsten der eigenen Stimme – kam jedoch nicht für ihn in Frage. Mehr noch: Mit „Su lang mer noch am Lääve sin“, macht er den Menschen Mut und spendet Hoffnung auf gute Zeiten.

pp/Agentur ProfiPress