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Stadt Mechernich

Wald klimaangepasst managen

Mechernich möchte am Förderprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft teilnehmen – Einstimmiger Beschluss im Stadtrat – Über 53.000 Euro jährlich könnte die Teilnahme einbringen   

Mechernich – Rund 500 Hektar. Wenig zusammenhängende Flächen. Ungünstige Standorte. Der Mechernicher Waldbestand ist betriebswirtschaftlich gesehen nicht gerade ein Pfund, mit dem man wuchern könnte. Folgerichtig leitete Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick die Diskussion um die Teilnahme am Bundesprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ mit den Worten ein: „Wenn wir einen Wald haben, der wenig abwirft, dann wären wir doch dumm, nicht an diesem Förderprogramm teilzunehmen.“

Das Bild zeigt eine Eichen-Vorausverjüngung im Stadtwald Mechernich Der Forst soll künftig klimaangepassten gemanagt werden. Der Rat hat jüngst die Teilnahme an einem entsprechenden Förderprogramm beschlossen. Foto: Heinz Benden/pp/Agentur ProfiPress

So sahen es offenbar auch die Ratsmitglieder, die am Ende einstimmig für eine Teilnahme votierten. Allerdings gibt es zwei Haken: Einerseits steht das Förderprogramm wegen der finanziellen Turbulenzen im Bund unter einem Haushaltsvorbehalt. Andererseits gibt es eine Förderung nur bei einer entsprechenden Gegenleistung – und nur solange, wie der Fördertopf immer gefüllt wird.

Insgesamt zwölf Kriterien müssen dafür eingehalten werde. Diese präsentierte Harald Meilicke von der Forstbetriebsgemeinschaft Voreifel gemeinsam mit Förster Heinz Benden vom zuständigen Regionalforstamt Hocheifel-Zülpicher Börde. Ihre Einschätzung: Die Einhaltung der meisten Kriterien ist weitgehend unproblematisch.

Fünf Prozent stilllegen

Ein Knackpunkt seien etwa die fünf Prozent Waldfläche, die über einen Zeitraum von 20 Jahren komplett stillgelegt werden müssten. „Hier müssen Sie ganz genau schauen, welche Flächen sie auswählen. Denn da dürfen sie in den 20 Jahren definitiv nicht mehr ran“, betonte Heinz Benden.

Präsentierte die zwölf Kriterien, die für das Förderprogramm einzuhalten sind: Harald Meilicke von der Forstbetriebsgemeinschaft Voreifel. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Präsentierte die zwölf Kriterien, die für das Förderprogramm einzuhalten sind: Harald Meilicke von der Forstbetriebsgemeinschaft Voreifel. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Weitere Ziele des Förderprogramm sind die Anpflanzung von überwiegend heimischen Baumarten oder die Ausweisung und den Erhalt von Habitatbäumen. Diese dienen, teils auch seltenen Tierarten, als Lebensraum. Mit dem Schutz dieser Bäume wird die Biodiversität gefördert. Es sind vor allem Horst- und Höhlenbäume, die zur Artenvielfalt und zum Artenerhalt beitragen.

Fünf Prozent der Flächen müssen stillgelegt werden. „Hier müssen Sie ganz genau schauen, welche Flächen sie auswählen. Denn da dürfen sie in den 20 Jahren definitiv nicht mehr ran“, betonte Förster Heinz Benden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Fünf Prozent der Flächen müssen stillgelegt werden. „Hier müssen Sie ganz genau schauen, welche Flächen sie auswählen. Denn da dürfen sie in den 20 Jahren definitiv nicht mehr ran“, betonte Förster Heinz Benden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Alle zwölf Kriterien müssen laut Förderrichtlinie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft auf 51 Prozent der Waldflächen angewendet werden. „Bei den anderen 49 Prozent sind Sie weiterhin komplett frei in der Bewirtschaftung“, betonte Förster Heinz Benden, der auch unterstrich, dass die Einhaltung aller Maßnahmen regelmäßig über den PEFC zertifiziert und geprüft werden.

Bei korrekter Umsetzung könnte Mechernich eine jährliche Prämie von 100 Euro pro Hektar erhalten. Bei einer Waldfläche von rund 531 Hektar wären das 53.100 Euro jährlich.  

pp/Agentur ProfiPress