Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

AllgemeinRotes Kreuz im Kreis Euskirchen

Ein „Feiertag“ sondergleichen

Weltrotkreuztag am 8. Mai in Vogelsang gefeiert – Besuch von Außenministerin Annalena Baerbock – Ansprachen der Dankbarkeit und Solidarität von Museumschef Rolf Zimmermann, Landrat Markus Ramers und Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings – Rund 150 Gäste – Ehrungen mit Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinsatzmedaille sowie für Engagement im Rahmen der Covid-Pandemie – Essen und Spaziergang im Anschluss

Von Henri Grüger

Schleiden-Vogelsang – Der 8. Mai ist den Meisten als Tag des Endes des Zweiten Weltkrieges ein Begriff. Weniger bekannt ist er als Geburtstag des Rotkreuz-Gründers Henry Dunant – ein weltweiter Feiertag für alle Mitglieder des Roten Kreuzes. Dieser wurde nun in Vogelsang, einer weltweit einzigartigen Rotkreuz-Begegnungsstätte, gebührend gefeiert und exemplarisch einige von rund 600 Helfern bei Pandemie und Flut geehrt.

Hoher Besuch auf hoher Burg: Außenministerin Annalena Baerbock stieß zu den rund 150 Gästen des „Weltrotkreuztages“ auf Burg Vogelsang, drückte ihren Dank für den selbstlosen Einsatz der Rotkreuzler in den letzten Jahren aus und kam, gerade auch mit den jungen Ehrenamtlern und Gästen, ins Gespräch. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Eher zufällig war auch Außenministerin Annalena Baerbock vor Ort, hielt eine Ansprache und tauschte sich mit Gästen und Rotkreuzlern aus. Auch Gäste aus den Niederlanden mit historischem Lazarettzelt und Kostümen waren zu Gast.

Rolf Zimmermann, Leiter und Gründer des Rotkreuz-Museums in Vogelsang, eröffnete die Veranstaltung vor der „Rotkreuz-Akademie“. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

„Dankbarkeit zeigen, Gemeinschaft leben“

Zu Beginn ergriff der Rotkreuz-Museumsleiter Rolf Zimmermann das Wort und dankte für den selbstlosen Einsatz aller Mitglieder des Roten Kreuzes während der Coronapandemie, der verheerenden Flut des vergangenen Jahres und nun auch wieder im Ukrainekrieg, gerade auch im Kreis Euskirchen. Dies sei laut ihm auch die zentrale Botschaft des Tages: „Dankbarkeit zeigen und Gemeinschaft leben“

Interesse zeigte Baerbock auch bei den niederländischen Gästen, die in traditionellen Gewändern und samt historischem Lazarettzelt angereist waren. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Im Anschluss übernahm Landrat Markus Ramers das Wort: „Auch ich möchte Ihnen allem voran danken. Für den Schutz, den Sie gegenüber allen Bürgern im Kreis und darüber hinaus leisten und geleistet haben. Das ist nicht selbstverständlich. Daher bin ich froh, gerade in diesen Zeiten, in denen Friede und Freundschaft so wichtig sind, auch als Schirmherr dieses symbolträchtigen Tages agieren zu dürfen!“ Das Rote Kreuz sei nach wie vor ein Zeichen für Schutz und Hoffnung: „Dieser Ort steht für Begegnung und Austausch, für Menschlichkeit. Und all dies haben wir dem Roten Kreuz zu verdanken. Hier wird Freude geschenkt und Begegnungen organisiert. Genau das ist Völkerverständigung und mindestens genauso wichtig wie schön!“

Kerstin Brandhoff (Bereichsleitung Soziales, Migration und Flüchtlingshilfe) ehrte einen Teil der Ehrenamtler stellvertretend. Alle rund 600 für Corona und Fluteinsatz Geehrte sollen noch im Laufe des Jahres ihre Medaille ausgehändigt bekommen. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Ingo Pfennings dankte ebenfalls allen Anwesenden gerade auch für ihren Einsatz in den Krisen der letzten Jahre: „Der Standort Vogelsang ist eine Erfolgsgeschichte. Vor 2008 hatte das Rote Kreuz bei uns keine richtige Heimat… doch Rolf Zimmermann und viele weitere haben etwas Einzigartiges erschaffen. Gerade die meist reibungslose Zusammenarbeit zwischen dem Roten Kreuz und der Stadt- sowie Kreisverwaltung zeigt dies auf. Wir werden alles dafür tun, diese enge Verbindung auch in Zukunft beibehalten zu können!“

Daraufhin stimmte das Publikum den Rednern mit Applaus zu.

Der Euskirchener Landrat Markus Ramers (l.) und der Schleidener Bürgermeister Ingo Pfennings verliehen die „Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinsatzmedaille“ persönlich im Namen von Innenminister Herbert Reul. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Ehrungen im Namen aller

Für die Ehrungen im Anschluss war Kerstin Brandhoff (Bereichsleitung Soziales, Migration und Flüchtlingshilfe) zuständig. Auch sie nutzte die Chance, um erst einmal danke für den unermüdlichen Einsatz zu sagen. Dann verlieh rief sie die beispielhaft Geehrten, rund 40 Ehrenamtler namentlich auf und verlieh Ehrungen für „Engagement im Rahmen der Covid-Pandemie“ in Vertretung für die Präsidentin des Roten Kreuzes Gerda Hasselfeldt selbst. Brandhoff dazu: „Eigentlich hätten wir die meisten auch doppelt ehren können, auch alle rund 600 Geehrten im Kreis können wir heute leider nicht persönlich nennen.“ Die restlichen Medaillen würden aber im Laufe des Jahres an alle Geehrten verteilt werden.

„Wird erst möglich, wenn Menschen zusammenstehen und sich engagieren…“ lobte Außenministerin Annalena Baerbock die vielen positiven Entwicklungen in der Begegnungsstätte Vogelsang seit 2008. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Die Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinsatzmedaille des Landes NRW (stellvertretend für Innenminister Herbert Reul) verliehen im Anschluss Landrat Markus Ramers und der Schleidener Bürgermeister Ingo Pfennings höchstselbst.

Nach der Zeremonie ergriff Zimmermann erneut das Wort: „Besonders sollten wir die Dankbarkeit an die Jugend richten. Wenn die alten einmal weg sind, lastet die Verantwortung noch mehr als jetzt auf ihren Schultern. Das verdient großen Respekt und sollte noch besser gefördert werden.“ Im Weiteren rief er zu Engagement, dringend benötigten Blutspenden und Spenden für das Rote Kreuz auf.

(V. l.) Rolf Zimmermann, Museumsleiter in Vogelsang und Rolf Klöcker, Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes, freuten sich über die vielen Gäste, die gute Stimmung und den hohen Besuch am „Weltrotkreuztag“ in Vogelsang. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Baerbock: „Ort der Hoffnung“

Dann war sie endlich da: Außenministerin Annalena Baerbock. Begrüßt hatten sie Noah Hüsken, Emma Sellke, Joshua Odyek und Jona Kutsche – bewusst noch sehr junge Rotkreuzler, passend zu Rolf Zimmermanns vorherigem Appell, gerade die Jugend zu fördern. Und so bedankte sie sich als sie ankam erst einmal für den selbstlosen Rotkreuz-Einsatz während Corona und Flut.

Nach Ansprachen von Museumsleiter Rolf Zimmermann, Landrat Markus Ramers, Außenministerin Annalena Baerbock, dem Schleidener Bürgermeister Ingo Pfennings und Kerstin Brandhoff waren die Gäste eingeladen, bei Speisen und Getränken zu verweilen und das weitläufige Gelände im Anschluss auf eigene Faust zu erkunden. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Kurz zuvor erst hatte sie erst die Dauerausstellung „Bestimmung Herrenmensch“ anlässlich des 77. Jahrestag zum Ende des Zweiten Weltkrieges besucht. Und so betonte sie besonders, dass aus einem »Ort des Verbrechens« ein »Ort der Hoffnung« geworden sei. All das werde erst möglich, wenn Menschen zusammenständen und sich engagierten. Auch die große Bedeutung sozialen Institutionen für Deutschland, gerade auch in Krisenzeiten wie Pandemie, Umweltkatastrophen und Krieg, hob sie hervor. „Besonders gilt mein Dank auch all den ehrenamtlich Aktiven, denn hier ist der Einsatz wahrhaftig selbstlos und ohne euch würde es nicht funktionieren!“

Baerbock nahm sich nach einer Ansprache die Zeit, um gerade auch mit jungen Rotkreuzlern ins Gespräch zu kommen. Dabei im Hintergrund zu sehen: (V. r.) Mechernichs stellvertretender Bürgermeister Heinz Schmitz, (3. v. r.) Museumsleiter Rolf Zimmermann, (5. v. r.) Landrat Markus Ramers und (2. v. l.) Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Im Anschluss tauschte sie sich mit einigen Rotkreuzlern, jung und alt, aus und wünschte alles Gute für die Zukunft, bevor es weiter zum nächsten Termin nach Aachen ging. Laut Zimmermann sei dieser persönliche Dank, gerade auch für die Ehrenamtler, zehn Mal mehr wert als jede Medaille.

Spaziergang bei Reibekuchen und Popcorn

Nachdem die Außenministerin schließlich verabschiedet und einige „Helden“ der letzten Jahre ausgezeichnet waren, überreichte der stellvertretende Mechernicher Bürgermeister Heinz Schmitz eine Spende der Stadtverwaltung aufgrund der „guten und wertvollen Arbeit“ des Kreisverbandes an Museumsleiter Rolf Zimmermann und Kreisverbandsgeschäftsführer Rolf Klöcker.

Heinz Schmitz (m.), stellvertretender Bürgermeister in Mechernich, übergab anlässlich des Rotkreuz-„Feiertages“, eine Spende an Kreisverbandsgeschäftsführer Rolf Klöcker (r.) und Museumsleiter Rolf Zimmermann. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Im Anschluss gab es Essen und Getränke für alle Anwesenden und ein paar Infos zum Angebot auf dem Gelände durch Museumschef Rolf Zimmermann, so zum Beispiel Popcorn am Rotkreuz-Museum oder Reibekuchen an „Transit 59“. Dann endete der offizielle Teil des Tages in tosendem Applaus und jeder war eingeladen, das weitläufige Gelände auf eigene Faust zu erkunden und so den Tag Ruhe ausklingen zu lassen.

pp/Agentur ProfiPress