Umjubeltes Trio
Benefizkonzert in St. Johannes Baptist für die Hochwasseropfer in der Stadt Mechernich begeistert die Besucher in ungeahntem Umfang – Solisten, Kirchenchor und das neue Ensemble „OrPeBa“ wussten restlos zu begeistern- Ralf Claßen (Mechernich-Stiftung) kann rund 3000 Euro Reinerlös entgegennehmen
Mechernich – Ein nach übereinstimmender Meinung vieler Besucher faszinierendes Benefizkonzert fand am Sonntagabend in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist zugunsten der Hochwasseropfer im Stadtgebiet statt.
Ralf Claßen, der Vorsitzende der Mechernich-Stiftung, der am Ende rund 3000 Euro Spenden für die Bedürftigen in Empfang nehmen konnte, sagte: „Nach all den Wochen, die von Aufräumarbeiten geprägt waren, wird vielen erst jetzt das ganze Ausmaß der Flutkatastrophe bewusst.“
Er könne dieses Gefühl sehr gut nachvollziehen, so der in Gemünd lebende gebürtige Kalenberger. Auch sein Haus sei durch die Wassermassen massiv geschädigt worden: „Trotz allem dürfen wir jene nicht vergessen, die uns in dieser Zeit geholfen haben. Die Hilfsbereitschaft von oftmals bis dato völlig Fremden war überwältigend und auch die Jugend, über die oft geschimpft wird, hat überall mit angepackt.“
Bei all den Herausforderungen, die die Flut mit sich gebracht habe, dürfe man jedoch nicht vergessen, sich gelegentliche Auszeiten zu nehmen, um Abstand zu gewinnen. Dank des katholischen Mechernicher Kirchenmusikers Erik Arndt kamen die Besucher in der St.-Johannes-Baptist-Kirche in den Genuss einer solchen kulturellen Verschnaufpause aus dem depressiven Nachhochwassergeschehen.
Erstklassige Musiker
Erik Arndt hatte eine Menge erstklassiger musikalischer Wegbegleiter und Freunde mobilisiert, die das Benefizkonzert zugunsten der Flutopfer gerne unterstützten. Mit Sopranistin Cecilia Acs, Bariton Wolfgang Strohmann, dem Trompeter Klaus Luft, Flötistin Ricarda Kossack und Organist Axel Wilberg sowie dem Mechernicher Kirchenchor „St. Cäcilia“ war instrumental- und stimmgewaltige Hilfe aufgeboten.
Mal erklangen Stücke von der Empore im Rücken des Publikums, mal direkt aus dem Altarraum von vorne. So nutzten die Musikerinnen und Musiker die gesamte Klangvielfalt des Kirchenschiffes aus. Richard Wagners „Träume“ erklang so wundervoll – wie eine Einladung, seine Sorgen fahren und die Gedanken in die Weite schweifen zu lassen. Auch „Ruhe meine Seele“ von Richard Strauss verbreitete meditativ Frieden und Entspannung in St. Johannes Baptist.
Es schien sich Freude und Erleichterung im Auditorium auszubreiten – und nahezu für jedes Musikstück ernteten die Musikerinnen und Musiker lautstarken Applaus. Den Höhepunkt des Abends bildete aber der Auftritt des Trios „OrPeBa“, die ein ganz besonderes Experiment wagten. Für die „Weltpremiere“ hatte sich Erik Arndt die beiden Musiker Ralph Winter und Rainer Peters an die Seite geholt, die ihrerseits bereits viele Jahre gemeinsam mit der Bigband der Bundeswehr durch die Welt getingelt waren.
Orgel, Percussion und Bass
Der Name des Trios, der für die Instrumentierung Orgel, Percussion und E-Bass steht, gab bereits einen Anhaltspunkt, dass sich das Publikum auf eine ungewöhnliche Kombination freuen dürfe. Eine Kostprobe hatten die drei unlängst bei einem Open-Air-Firmgottesdienst mit dem Aachener Weihbischof Karl Borsch auf dem Kirchplatz gegeben.
Beim Benefizkonzert am Sonntag brillierten „OrPeBa“ mit neu und eigenwillig interpretierten Fassungen bekannter Werke wie Johann Sebastian Bachs „Toccata in d-Moll“. Lautstarke Jubelrufe übertönten den Applaus und spornten das Trio zu einigen Zugaben an. Mit einer derartigen Reaktion des Publikums hatten die Instrumentalprofis um Erik Arndt selbst gar nicht gerechnet.
„Die Mischung aus klassischen und modernen, rockigen Klängen ist großartig“, sagte ein Besucher dem Zeitungsreporter Cedric Arndt, der schon nach der Premiere seine Hoffnung zum Ausdruck brachte, dass „OrPeBa“ recht bald eine Musik-CD einspielen möge: „Das war genau das, was wir alle in dieser aufwühlenden Zeit gebraucht haben. Ein Kompliment an alle Beteiligten.“
Agnes Peters, Pfarrsekretärin und Ehefrau des Bassisten, stimmte die Benefizkonzertbesucher mit einer Bilderschau vom Hochwasser und von den Hilfsmaßnahmen und Helfern auf den stark emotionalen und begeisternden Abend ein. Zum Abschluss des Benefizkonzerts sangen die Chormitglieder gemeinsam mit allen Musikerinnen und Musikern des Abends den Titel „We are the World“. Fazit: Eine großartige Veranstaltung!
pp/Agentur ProfiPress