Fahrzeug für den Katastrophenschutz
Der Bund hat 306 Feuerwehrautos für überregionale Einsätze bestellt – Eines ging nach Weyer – Auch zur kommunalen Verwendung erlaubt
Mechernich/Weyer – Die Freude war auf allen Seiten groß: Bei der Löschgruppe Weyer, die ein flammneues Fahrzeug ihr Eigen nennt. Bei der Stadt Mechernich, weil sie, obwohl ihre städtische Wehr gestärkt wurde, keinen Cent beisteuern musste. Und auch beim Bund, weil im Kreis Euskirchen nun auch offiziell ein Fahrzeug für den überregionalen Katastrophenschutz bereitsteht. Bislang unterstützte die Feuerwehr im Kreis den Bund bei überregionalen Einsatzlagen mit eigenen Fahrzeugen.
Das LF-KatS, also das Löschgruppengruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz, ist eines von 306, das das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe beschafft hat. Vor dem Mechernicher Rathaus übergab der hiesige Bundestagsabgeordnete Detlef Seif das Fahrzeug im Beisein von Kreisfeuerwehrchef Udo Crespin sowie den stellvertretenden Mechernicher Wehrleitern Claus Möseler und Thomas Wolff an Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Der gab den Schlüssel für das Fahrzeug direkt weiter an die Löschgruppe Weyer.
„Der Bund bezweckt mit diesen Fahrzeugen, dass Menschen vor Ort überregional zum Einsatz ausrücken“, erklärte Schick, der gleichzeitig die Chance nutzte, den Feuerwehrleuten, die täglich selbstlos ihren Dienst verrichten, zu danken. Das Stadtoberhaupt freute sich außerdem, dass das vom Bund finanzierte Fahrzeug auch für Einsätze im Stadtgebiet genutzt werden darf.
Bundestagsabgeordneter Detlef Seif geht sogar davon aus, dass das Fahrzeug in weit mehr als 90 Prozent der Fälle lokal Verwendung finden wird. Dennoch müsse der Staat dafür sorgen, dass der überregionale Katastrophenschutz gewährleistet sei. „Diese Fahrzeuge sind dafür der Anfang“, so Seif. Aufgrund der großen Bestellung von 306 Stück kosten die Fahrzeuge vom Typ Mercedes-Benz Atego 1327 AF 4×4 mit Rosenbaum-Aufbau pro Stück 223.000 Euro.
„Normalerweise sind sie deutlich teurer“, weiß Kreisfeuerwehrleiter Udo Crespin. „Das Fahrzeug hilft uns auch kommunal“, ergänzt er und erklärt gleichzeitig, warum die Feuerwehr Mechernich den „Zuschlag“ erhalten hat. 40 bis 50 Leute, die ständig, also auch am Tag, verfügbar sind, sollte eine Wehr schon bieten können, denn „ohne geeignete Mannschaft hat man keine Chance, mit diesem Gerät vernünftig zu arbeiten“, so Crespin. Der Kreis Euskirchen würde mit dem Kreis Düren zusammen das Konzept der gemeinsamen Zusammenarbeit bereits auf Landesebene leben. Nun erfolgt auch die überregionale Zusammenarbeit mit dem Bund.
Das Fahrzeug ist 7,30 Meter lang, 3,30 Meter hoch und 2,50 Meter breit. Außerdem ist es dank seiner Bereifung voll geländegängig. Das Fahrzeug mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 13,5 Tonnen hat 272 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde. Die Firma Rosenbauer hat es mit einem Mannschaftsraummodul und Gerätekofferaufbau mit 1000 Liter Löschwasserbehälter und eingebauter Pumpe ausgestattet.
pp/Agentur ProfiPress