Zum Tode von Bert P. Herfen
Wesselinger Filmemacher drehte vor allem in der so genannten „Dritten Welt“, aber auch mehrere Produktionen über die Mechernicher Communio-Gründerin Mutter Marie Therese
Mechernich/Wesseling – Der Herausgeber, Autor, Regisseur, Kameramann und Produzent Berthold Peter Herfen ist tot. Der Freund der Communio in Christo in Mechernich, der mehrere Filme über die Gründerin Mutter Marie Therese und ihr Werk drehte, starb bereits Mitte Juni im Alter von 72 Jahren. Das teilte der Ordo Communionis in Christo in Mechernich jetzt mit.
Seiner Trauerkarte ist ein Satz Antoine de Saint Exupérys vorangestellt: „Der Tod ordnet die Welt neu. Scheinbar hat sich nichts geändert, und doch ist alles anders geworden.“ Und ein Satz von Bert Herfens Witwe Ute: „Der Sternenhimmel über Arcachon, Dünen, die deinen Namen flüstern, dem Unbekannten zugewandt, das Stativ auf deinen starken Schultern“.
Seit 1978 war der studierte und zeitweise an der Hochschule lehrende Ingenieur für Foto-Ingenieurwesen an der Uni Köln als Filmemacher für öffentlich-rechtliche und private Fernsehsender tätig. Es entstanden über 200 Dokumentationen, Image-Filme, Schulungs- und Lehrfilme, Industriefilme, Kino- und TV-Spots. Sein Schwerpunkt lag auf sozialen und kirchlichen Themen.
„Ruinen im Reisfeld“
Herfen berichtete vor allem aus Ländern der sogenannten „Dritten Welt“. Er drehte unter anderem in Brasilien, El Salvador, Guatemala, Peru, Indien, Bangladesh, Nepal, Vietnam, Süd Korea, Ägypten, Uganda, Namibia, Senegal, Algerien, Niger und Mali. 1990 drehte er die Dokumentation „Ruinen im Reisfeld“ über die Kirche in Vietnam. 1995 produzierte Berthold Peter Herfen, so sein vollständiger Name, den Filmbeitrag „Katharina in Bolivien“ für den WDR.
Dieser Doku-Streifen wurde vom Päpstlichen Missionswerk für Kinder mit dem ersten Preis für TV-Dokumentationen ausgezeichnet und ging an die Autorin Maria Christine Zauzich und Kameramann Bernd Siering. Bereits 1990 war Herfens TV-Dokumentation „Drei Tage mit Ana – Harte Kindheit in Guatemala“ für den Deutschen Kamerapreis in der Kategorie „Dokumentation“ nominiert worden.
Er gewann mit dem Film den Katholischen Medienpreis 1990. Die Autorin Maria-Christine Zauzich und Bert P. Herfen wurden gemeinsam ausgezeichnet. Die Jury hob besonders die von Herfen gewählte Bildsprache und Kameraführung hervor und lobte seine einfühlsame Regiearbeit.
Über und für die Communio in Christo drehte der in Wesseling lebende und wirkende Journalist und Kameramann mehrere Filme, darunter „Wer bin ich, dass Du mich bittest?“ Das Leben und Wirken von Mutter Marie Therese stehen im Mittelpunkt dieses Films. Er zeichnet das Leben einer ungewöhnlichen Frau nach, die als Mystikerin, Charismatikerin und als Ordensgründerin ausersehen war, Gottes Liebe in dieser Welt sichtbar zu machen.
Ein weiterer Film, „Die ganze Kirche ist Gemeinschaft in Christus“, behandelt das Zweite Vatikanische Konzil und die das Konzil bestätigende Gründung des Ordo Communionis in Christo am 8. Dezember 1984 in Mechernich.
„Weit über alle Grenzen“
Bert Herfen war mit seiner Kamera auch dabei, als Generalsuperior Karl-Heinz Haus und eine große Communio-Delegation 2012 zum Kongress für die Neuevangelisierung der westlichen Welt in den Vatikan eingeladen waren. Seine letzte Filmproduktion über die Communio war unter dem Titel „Weit über alle Grenzen“ der Biografie über Mutter Marie Therese von Hermann Multhaupt und Manfred Lang gewidmet.
Bert P. Herfen war Mitgründer des „FAKT – Verein zur Erhaltung u. Pflege der Kulturschätze Kambodschas“ Er war seit 1985 Herausgeber des Internet-Portals „Rheintal.de“ sowie des Youtube-Kanals „RheintalTV“. Dort sind 200 Beiträge abrufbar und 15.500 Abonnenten registriert. Bis Anfang 2021 wurden etwa 3,5 Millionen-mal seine Filme und die seiner Berufskollegen aufgerufen.
Herfen sammelt seit über 40 Jahren Medien über den Rhein, das Stromtal, seine angrenzenden Regionen und Landschaften, sowie die vielen kleinen und großen Orte entlang des Flusses. Hierzu gehören Filme, Videos, Fotos sowie Literatur von den Quellen des Rheins in der Schweiz bis zu den Mündungen in den Niederlanden.
Die sterblichen Überreste des Ingenieurs, Kameramanns, Journalisten und Herausgebers werden Anfang August im engen Familienkreis auf dem Waldfriedhof Bad Breisig beigesetzt.
pp/Agentur ProfiPress