Hilfstransport mit Hindernissen
Blick in die Nachbarschaft: Pflegebetten auf dem Weg in die Ukraine – Logistische Meisterleistung aus Mitgefühl
Ukraine/Zülpich/Bornheim – Was als Spendenaktion begann, entwickelte sich zu einem kleinen logistischen Abenteuer – und am Ende zu einem bewegenden Beispiel gelebter Solidarität. Die Marienborn gGmbH spendete insgesamt 36 Pflegebetten und zahlreiche Nachttische an den Verein Rumänien-Sunshine e. V., bestimmt für Krankenhäuser in der unter dem russischen Angriffskrieg leidenden Ukraine.

Die Betten stammten aus den Pflegeeinrichtungen St. Elisabeth Zülpich sowie Maria Hilf und St. Sebastian in Bornheim-Roisdorf. Statt fand die Spendenaktion fand in Kooperation mit der ukrainischen Hilfsorganisation Blau-Gelbes Kreuz. Doch die Umsetzung war alles andere als einfach.
Aufgeben kam nicht in Frage
„Ohne das Engagement unserer Haustechnik und unseres technischen Leiters Herrn Kau, wäre das kaum zu schaffen gewesen“, berichtet Winfried Dederichs, Vorstand von Rumänien-Sunshine. Gemeinsam mit Herrn Borodenko vom Blau-Gelben Kreuz und einem kleinen Team wurde der Abholtermin schließlich auf Anfang Oktober festgelegt.

Doch kurz vor dem Start kam die Hiobsbotschaft: Der aus der Ukraine angereiste 40-Tonner-LKW, der alle Betten transportieren sollte, blieb mit einem technischen Defekt auf der Autobahn liegen. Man stand plötzlich vor der Frage: Abbrechen oder improvisieren? Doch Aufgeben kam nicht infrage.

Kurzerhand wurde ein 7,5-Tonner als Zubringerfahrzeug organisiert. Mit vereinten Kräften verluden die Helfer 17 Betten aus Bornheim-Roisdorf – eine wahre Kraft- und Teamleistung, wie Dederichs betont. Die Hilfsgüter wurden zunächst umgeladen und anschließend im Lager des Blau-Gelben Kreuzes in Köln zwischengelagert. Noch am selben Abend rollte der kleine LKW weiter nach Zülpich, um weitere 15 Betten aufzunehmen. Mehr ließ das Gewicht nicht zu.
„Außergewöhnliche Herausforderung“
Inzwischen konnte der defekte 40-Tonner repariert werden, die Betten sind verladen und auf dem Weg in ukrainische Krankenhäuser, wo sie dringend benötigt werden. „Es war eine außergewöhnliche Herausforderung, aber am Ende zählt, dass die Hilfe ankommt“, sagt Dederichs dankbar. Sein besonderer Dank gilt der Marienborn gGmbH für die großzügige Spende und allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die trotz aller Widrigkeiten nicht aufgegeben haben.

Die gespendeten Betten sind zwar gebraucht, aber in nahezu neuwertigem Zustand – und dürfen hierzulande aufgrund gestiegener Pflegestandards nicht mehr eingesetzt werden. In der Ukraine dagegen werden sie nun Leben erleichtern und sogar retten helfen.


pp/Agentur ProfiPress