„Wir sind herrlich unperfekt!“
30 Jahre „Regionalgruppe Parkinson“ – Feier mit Mitgliedern und Gästen im Mechernicher Johanneshaus – Reden, Musik, Mittagessen, Bauchredner und mehr – Motto: „Das »Wir« hilft“
Mechernich – Einen guten Grund zu feiern gab es im Mechernicher Johanneshaus: Und zwar nicht weniger als 30 Jahre „Regionalgruppe Parkinson“. Eigentlich hätte die Feier bereits im letzten Jahr stattfinden sollen (1991 bis 2021), musst aber pandemiebedingt um ein Jahr verschoben werden. So feierten besser spät als nie mehr als 40 Gäste vor Ort, bestehend aus Mitgliedern, aber auch Ehrengästen wie dem Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Landrat Markus Ramers und Friedrich Wilhelm Mehrhoff, dem Geschäftsführer der Deutschen Parkinsonvereinigung. Alles nach dem Motto: „Wir sind alle herrlich unperfekt!“
„Das »Wir« hilft!“
Musikalisch untermalt wurde die Feierlichkeit von Diana und Andreas Schramek an Klarinette und Klavier, die auch schon zum 25-jährigen Bestehen der Mechernicher Institution aufgetreten waren. Erst begrüßte Ulrike Ahrens, Regionalleiterin des Vereins im Kreis Euskirchen, die Gäste. So wies sie auf den einmal im Monat stattfindenden Stammtisch für Parkinson-Erkrankte, deren Verwandte und Freunde oder generell nur Interessierte hin und betonte, wie wichtig das „Wir“ in der Gruppe sei. Daher auch das Gruppenmotto: „Das »Wir« hilft“. Dann dankte sie allen Unterstützern und Mitgliedern, bevor sie das Wort dem Euskirchener Landrat Markus Ramers übergab.
Ramers betonte im Anschluss die Wichtigkeit dessen, sich mit der Krankheit aktiv auseinanderzusetzen und vor allen Dingen: die der Gemeinschaft. „Eine Selbsthilfegruppe, die 31 Jahre lang Bestand hatte, ist nicht selbstverständlich. Sie und alle Ehrenamtler helfen sich gegenseitig dabei, die Lebensfreude und -qualität zu erhalten und leisten einen wichtigen Beitrag. Ihnen allen gebührt dafür mein tiefster Respekt.“
Im Anschluss übernahm Friedrich Wilhelm Mehrhoff, Geschäftsführer der „Deutschen Parkinson Vereinigung“, das Wort. Er freute sich, dass die Mitglieder so zahlreich erschienen waren und betonte, dass damals wie heute vieler solcher Gruppen dringend benötigt werden und es wichtig sei, sich den Herausforderungen gemeinsam zu stellen. „Ich danke Ihnen allen für Ihren Einsatz und hoffe, dass wir auch die nächsten dreißig Jahre gemeinsam bestreiten können!“
„In guten wie in schlechten Zeiten“
Nach einer kurzen Geschenkübergabe an die Regionalleiterin Ulrike Ahrens sprach der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der auch gleichzeitig als Schirmherr der Gruppe agiert. Er erinnerte an den Satz „In guten wie in schlechten Zeiten“, da ein Ehepaar vor Ort bereits seit 57 Jahren verheiratet war und bezog dies auf die 30 Jahre Parkinson-Selbsthilfe, von denen er 21 persönlich mitbekommen habe. Darüber hinaus bedankte er sich „ganz, ganz herzlich“ bei den engagierten Ehrenamtlern, stellte ebenso die Unverzichtbarkeit ihrer Arbeit heraus und spendete mit Augenzwinkern einen Obolus an die „Mannschaftskasse“. Auch stellte er die zentrale Lage Mechernichs und deren ideale Voraussetzung für Gruppen wie diese heraus… „So viel Lokalpatriotismus muss sein“, betonte er schließlich schmunzelnd.
GdG-Pfarrer Erik Pühringer ergriff danach das Wort. Er betonte: „Als Hausherr hier im Johanneshaus bin ich sehr stolz, eine so wichtige und sinnvolle Gruppe wie diese beherbergen zu dürfen!“ Des Weiteren betonte auch er die Wichtigkeit von Austausch, gegenseitiger Hilfe und Diskussion gerade bei Parkinson, bedankte sich und betonte: „Sie machen das Leben lebenswert!“
Volles Tagesprogramm
Im Anschluss hielt Dr. Carsten Schacher, Chefarzt des Geriatrischen Zentrums Zülpich, einen Vortrag zum Thema „Parkinson und Schmerz“, der fast eine halbe Stunde andauerte. Darin hob er unter Anderem hervor, dass das „Max-Planck-Institut für Psychiatrie“ auf rund 0,16% parkinsonerkrankter Bürger in Deutschland käme. Im Anschluss bedankte auch er sich herzlich für die Einladung. Sein Schlussplädoyer: „Das Wichtigste ist Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung!“ Dazu kam die Gruppe später.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen mit großer Buffetauswahl war es schließlich Zeit für „Ette und Lilly“, eine Bauchrednershow von Alleinunterhalter Egbert Brede, bei der kein Auge trocken blieb.
Als letzte „Aktion“ präsentierte die Vereinigung ihre gemeinsam geübte „Gruppengymnastik“ und sangen im Anschluss ihr traditionelles „Parkinsonlied“. Bei Kaffee und Kuchen sowie untermalt von der Musikgruppe „Usem Lamäng“ konnte der Tag im Zeichen der Gemeinschaft schließlich in Ruhe und bei bester Laune ausklingen.
pp/Agentur ProfiPress