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Hilfskonvoi nach Przemysl

Drei Kameraden der Mechernicher Feuerwehr beteiligten sich mit Mannschaftstransportfahrzeug an Hilfstransport zur polnisch-ukrainischen Grenze – Medikamente und Konserven transportiert – Mitfahrgelegenheit für Flüchtlinge

Mechernich/Frechen – Mit einem Mannschaftstransportfahrzeug und drei Kameraden hat die Feuerwehr der Stadt Mechernich einen privaten Hilfstransport an die polnisch-ukrainische Grenze unterstützt. „Am Dienstag haben wir die Anfrage von Heiko Bensberg von der Zülpicher Feuerwehr bekommen und am frühen Abend ist der Hilfskonvoi schon gestartet“, erzählt Jens Schreiber, Leiter der Stadtfeuerwehr Mechernich. Vor allem Medikamente, Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel wurden so ins polnische Przemysl gebracht, von wo aus die Hilfsgüter sofort in die Ukraine weitertransportiert wurde.

Ins Leben gerufen wurde die Hilfsaktion von Harald Fischer aus Frechen. Als er mit seiner Enkeltochter Sophie in den Nachrichten Bilder aus der Ukraine sah, wollte er auch selbst etwas tun, um zu helfen. Während seines ersten Hilfstransportes lernte er den Allgemeinmediziner Dr. Peter Haarmann aus dem Schwarzwald kennen, der in Przemysl in einem Auffanglager arbeitet. Von ihm erhielt er eine Liste mit medizinischen Dingen, die vor Ort dringend benötigt werden – von Medikamenten über Desinfektionsmittel bis zu Operationsmaterial.

Der Hilfskonvoi 100 Kilometer vor seinem Ziel (v. r.): Heiko Bensberg, Andreas Virnich, Aaron Theis, Stephan Ossowski, Rolf Müller und Jens Kolb. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Schusssicher Weste unter der Bank

Inzwischen ist der dritte Hilfskonvoi zurückgekehrt, der letzte startete mit sieben Fahrzeugen. „Die waren bis unter die Decke voll mit Medikamenten und haltbaren Konserven“, erzählt Heiko Bensberg. Ohne Zwischenlagerung wurden die Hilfsgüter an der Grenze sofort umgeladen und weitertransportiert, „bevorzugt in Kinderkrankenhäuser in der Ukraine“, so Bensberg.

Man habe die Güter sogar markiert und später Fotos geschickt, um zu zeigen, dass sie im Krankenhaus angekommen sind. Bensberg: „Beim Umladen durften wir allerdings nichts unter die Sitzbänke legen, dort wurden die schusssicheren Westen aufbewahrt.“

Große Feuerwehr-Familie

Zum Hilfskonvoi gehörten neben Harald Fischer und Heiko Bensberg fünf Feuerwehrkameraden aus Mechernich und Zülpich: Rolf Müller (Vussem), Jens Kolb (Satzvey), Aaron Theis (Strempt), Andreas Virnich und Stephan Ossowski (beide Zülpich). Jeder von ihnen nutzte die Heimfahrt, um ukrainischen Flüchtlingen eine Mitfahrgelegenheit anzubieten. „Dafür hatten wir bewusst Fahrzeuge mit möglichst vielen Sitzmöglichkeiten ausgewählt. So konnten wir insgesamt 26 Flüchtlinge mitnehmen“, erzählt Heiko Bensberg.

Er selbst nahm deshalb einen Umweg über Berlin in Kauf, um die Flüchtlinge dort abzusetzen. Bensberg: „Von den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Zepernick wurden wir ganz herzlich aufgenommen, verpflegt und auf Feldbetten untergebracht. Da haben wir gemerkt, wie gut unsere große Feuerwehr-Familie funktioniert.“

pp/Agentur ProfiPress