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AllgemeinRotes Kreuz im Kreis EuskirchenStadt Mechernich

Weiterbildung zur Kita-Fachkraft

Neue Qualifizierungsmaßnahme der Rotkreuz-Bildungsakademie im Kreis Euskirchen – Bestimmte Personengruppen können zur Fachkraft in Kindertageseinrichtungen weitergebildet werden – Start im November

Kreis Euskirchen/Mechernich – Dass Fachkräfte für Kindertagesstätten auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt sind, dürfte jedem klar sein, der die Stellenanzeigen in den Zeitungen durchblättert. Das Land Nordrhein-Westfalen setzt deshalb auf Quereinsteiger und hat im vergangenen Jahr den Raum für entsprechende Weiterbildungen geschaffen. Grund genug für die Bildungsakademie des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen, das Angebot für eine solche Qualifizierungsmaßnahme „Pädagogik der Kindheit und Entwicklungspsychologie“ zu schaffen. Jetzt gab es das „Go“ vom Ministerium, so dass der Unterricht im November starten kann.

„Wir haben aus dem Bedarf heraus gehandelt“, erklärt Heike Iven, Leiterin Familienbildung beim Roten Kreuz im Kreis Euskirchen. Als Träger von 32 Kindertagesstätten im Kreisgebiet sei das DRK zwar personell „sehr gut aufgestellt“, so Daniel Larres, Leiter der Bildungsakademie. Aber angesichts der bisherigen Entwicklung werde sich der Fachkräftemangel irgendwann auch hier bemerkbar machen. So stellte die Rotkreuz-Bildungsakademie Inhalt und Ablauf einer Qualifizierungsmaßnahme zusammen – zumal sich die nächste Anlaufstelle für Interessenten aus dem Kreis Euskirchen erst in weiterer Entfernung befindet, beispielsweise in Köln, Düren oder Wuppertal.

Mehrere Zielgruppen angesprochen

Die Weiterbildung richtet sich an bestimmte Personengruppen, die nach Absolvieren der Maßnahme als Fachkraft in einer Kindertageseinrichtung eingesetzt werden dürfen. Zur Zielgruppe gehören Personen, die das Studium zum Lehramt an Grundschulen mit dem der ersten Staatsprüfung oder dem Master abgeschlossen haben; Erzieher, die nach der schulischen Ausbildung vor mehr als vier Jahren noch kein Anerkennungsjahr geleistet haben und Personen, die bereits seit einem Zeitpunkt vor dem 15. März 2008 ohne Ausbildung in der Kita tätig sind.

Noch bis Ende des Jahres gehören auch Personen mit bestimmten abgeschlossenen Ausbildungen oder abgeschlossenem Studium dazu, danach ist für sie aber die Erzieherausbildung Pflicht. Ausnahmeregelungen kann es außerdem geben, wenn die Bezirksregierung einzelne Abschlüsse aus dem Ausland anerkennt.

Die Qualifizierungsmaßnahme umfasst insgesamt 160 Stunden, die im wöchentlichen Unterricht (immer donnerstags) von November bis Juni geleistet werden. Darin enthalten sind jede Woche bis zu acht Unterrichtsstunden sowie die eigene Vor- und Nachbereitung. Das Ganze findet berufsbegleitend im Rotkreuz-Zentrum Mechernich (Bruchgasse 34) statt.

Inhaltlich breit gefächert

Die Inhalte der Weiterbildung sind auf vier Module aufgeteilt: Berufliches Selbstverständnis; Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag; Lebenswelten und Diversitäten wahrnehmen und verstehen sowie Erziehungs- und Bildungspartnerschaften. Hinzu kommen einzelne Themenbereiche wie Recht, Aufsichtspflicht, Unfall, Vielfalt, Kulturen und Kinderschutz. „Die Stunden sind sehr breit gefächert, aber inhaltlich sind unsere Absolventen dann auch sehr gut vorbereitet“, sagt Simone Binzenbach, DRKFachberaterin für Kindertagesstätten mit dem Schwerpunkt Inklusion

Sie ist eine von drei Haupt-Referentinnen der Qualifizierungsmaßnahme, zusammen mit Renate Ismar-Limito (Erzieherin und Multiplikatorin für Partizipation) und Trudi Baum (DRK-Fachberaterin Kitas und Kompetenztrainerin). Trudi Baum: „Wir kommen aus der Praxis und wissen, was für den Transfer von der Theorie in den Kita-Alltag nötig ist.“

Wichtig sei es außerdem, die eigene Haltung zu hinterfragen, so Renate Ismar-Limito. So könne man sich auch neuen Ansätzen stellen und neue Aspekte aufgreifen, die sonst im anstrengenden Alltag untergehen. Dafür soll die Qualifizierungsmaßnahme auch Raum für Gespräche geben, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen. „Da es sich um eine berufsbegleitende Weiterbildung handelt, kann das Gelernte dann auch direkt praktisch im Arbeitsalltag umgesetzt werden“, betont Daniel Larres.

Qualität im Erziehungsberuf halten

Gab es bisher keine Alternative zur Erzieherausbildung, so ist die Qualifzierungsmaßnahme ein Schritt hin zu mehr Fachkräften in Kindertagesstätten. „Gleichzeitig verfolgen wir damit unser Anliegen, die Qualität im Erziehungsberuf zu halten“, sagt Trudi Baum.

Die Kosten für die Weiterbildung belaufen sich auf 1.250 Euro, die aber auch teilweise oder sogar komplett vom Träger übernommen werden können, bei dem der Teilnehmer beschäftigt ist. Die komplette Maßnahme, die am Donnerstag, 4. November, startet, kann im Fall von notwendigen Corona-Einschränkungen auch online durchgeführt werden. Anmeldungen werden bis Freitag, 22. Oktober, vom DRK Euskirchen entgegengenommen unter Telefon 02251-791183 oder über die Homepage www.drk-eu.de.

pp/Agentur ProfiPress