Ein Mechernicher erobert die Modewelt
Mit „No/ Faith Studios“ hat der 22-jährige Kommerner Luis Dobbelgarten vor fast zehn Jahren seine eigene Modemarke gegründet – Von Siebdruck im Skatecamp zu Lederjacken, Jeans, Italien, Fotoshootings in Paris und mehr – Weltweit führende Modezeitung „Vogue“ und viele weitere würdigten ihn als einen der Besten – Ein Pressespiegel
Von Henri Grüger
Mechernich-Firmenich – Wer die Zeitschrift „Vogue“ kennt, weiß, dass man da rein will. Zumindest als Designer. Denn diese zeichnet regelmäßig die talentiertesten aufstrebenden Modeschöpfer der Welt aus. Vor kurzem richtete sich ihr Blick in die Eifel – um genau zu sein auf den 22-Jährigen Luis Dobbelgarten und seine Modemarke „No/ Faith Studios“. Diese betreibt er in der Firmenicher „Zikkurat“ im Mechernicher Stadtgebiet seit ein paar Jahren in seinem eigenen Atelier. Elena Pintus vom Kölner Stadt-Anzeiger besuchte ihn in seinen Eifeler Hallen.
„Mehr als 82.000 Menschen folgen seiner Marke auf Instagram. Das Jahr über reist er nach Italien, wo er Lederjacken produzieren lässt, die mehr als 2000 Euro kosten. Oder nach Paris, um ein neues Fotoshooting »mit 20 Girls« zu organisieren“, stellt ihn die Autorin vor. Er selbst sagte: „Ich bin eigentlich den ganzen Tag am Designen. Ich gehe nie feiern, ich bin selten unterwegs, meine einzige Droge sind Energy-Drinks, wenn ich das so sagen darf.“
Seine Angestellten, Mo und Dario, sind gleichzeitig seine Freunde. Sie studieren Modedesign in Düsseldorf und sähen laut Pintus ein bisschen aus wie Dobbelgarten: „dunkle Kleidung, lange Haare.“
Mit 14 erste Shirts entworfen
Für die hauseigenen Designs benutzten sie IPads. „Beim Zeichnen orientieren sie sich an 2D-Silhouetten von Frauen- und Männerkörpern, dazu notieren sie Maße, Material, Farben und die Waschung“, beschrieb Elena Pintus. Vertrieben werden zwei Produktlinien: „Flared Jeans“ für 190 Euro und günstigere Klamotten „um die Marke zu repräsentieren“.
Vor allem Leder und Jeansstoff verwendeten sie gern. „Ich interessiere mich für Mode, Design, aber auch für Skaten und Hiphop. Das gehört für mich irgendwie alles zusammen“, sagte Dobbelgarten gegenüber der Autorin. Im Grunde habe so auch alles seinen Anfang genommen: Mit einem Siebdruck-Kurs im Skatecamp: „Danach hab’ ich überall erzählt: »Ich mach jetzt eigene Shirts«. Ich war 14.“
Mit 18 Jahren sei er schließlich in sein erstes Studio umgezogen – mitfinanziert durch die Verkäufe seiner Siebdruck-Kleidung. Dieses habe damals der Größe einer „winzigen Wohnung“ entsprochen. Vor allem das Badezimmer habe er zum Drucken benutzt. Nachts hätten er und seine Freunde die Sachen verpackt und gemeinsam zur Post gebracht.
Produktion in Italien
Schließlich sei Schluss gewesen mit dem Siebdruck. Er wollte das machen, worauf er „Bock“ hatte: Lederjacken. „Ich habe zwar schon Designs entworfen, aber am Anfang war es nicht so easy. Ich musste jemanden finden, der für mich näht und das auch umsetzen kann, was ich will.“
In Strickgruppen auf Facebook habe er nach nähenden Menschen gesucht, oder in seinen Worten „so Grannys angehittet, ob die mir was nähen können.“ Schließlich habe er eine passende Schneiderei in der Nähe gefunden. Mittlerweile lasse er aber alles in Italien produzieren.
Er wolle nur Kleidung machen, hinter der er als Designer stehe und die zur Marke passe. Seine Familie unterstützt ihn dabei: „Mein Bruder macht den ganzen Kram mit den Steuern, zum Glück. Davon hab’ ich halt null Ahnung.“
Da hört die Unterstützung aber nicht auf: „Ich hab’ mal so einen Mantel gemacht mit so Stoffen, die bei meiner Oma lagen“, erinnert er sich gegenüber Pintus: „Kissenbezüge, Tischsets, Gardinen. Die weiß immer schon, wenn was fehlt, dass ich das war.“
Aus der Eifel wolle Dobbelgarten noch nicht wegziehen. Auch wenn er und seine Mitarbeiter sich vorstellen können, als nächsten „Step“ nach Berlin zu gehen.
pp/Agentur ProfiPress