2,9 Millionen Euro für Mechernich
Staatssekretär Daniel Sieveke überreichte Förderbescheid des NRW-Heimatministeriums – Maßnahmen in Satzvey, Lorbach und Firmenich/Obergartzem werden mit dem Geld bezuschusst
Mechernich/Düsseldorf – Im Ratssaal der Stadt Mechernich hat Staatssekretär Daniel Sieveke heute im Beisein von Ratsmitgliedern und Verwaltungsvertretern einen Förderbescheid über 2,9 Millionen Euro an Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick überreicht. Die Mittel stammen aus dem Programm „Vorsorgemaßnahmen Wiederaufbau“ des Landes Nordrhein-Westfalen und sind für Projekte bestimmt, die den Schutz vor Starkregen verbessern.

Mit der Förderung können drei zentrale Maßnahmen umgesetzt werden. In Satzvey wurde der alte Bahndamm bereits mit größeren Durchlässen versehen, damit sich Regenwasser nicht staut und in den Ort zurückfließt. In Lorbach soll künftig das Oberflächenwasser vom Hang oberhalb des Ortes abgefangen und über einen neuen Kanal durch den Ort abgeleitet werden. Die Ausschreibung läuft, ein Baustart ist laut Mechernicher Verwaltung noch in diesem Jahr ist möglich. In Firmenich/Obergartzem wird entlang der Panzerstraße ein Grabensystem mit Rückhaltung gebaut, um Außengebietswasser frühzeitig abzufangen und abzuleiten.
Prävention zusätzlich zum Wiederaufbau
Allen von der Flutkatastrophe 2021 betroffenen Kommunen steht für Präventionsmaßnahmen ein Budget in Höhe von zehn Prozent der Schadenssumme ihres Wiederaufbauplans zur Verfügung, teilt das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen mit. Bis zu dieser Grenze übernimmt das Land die Kosten vollständig. Mechernich schöpft diese Möglichkeit nun aus. Weil die Gesamtkosten der geplanten Maßnahmen die förderfähige Summe um rund 1,26 Millionen Euro übersteigen, muss die Stadt diesen Anteil aus Eigen- oder Fremdmitteln finanzieren.

Staatssekretär Daniel Sieveke erklärte bei der Übergabe: „Stein für Stein mit Herz an Herz haben wir mit den Menschen und den Kommunen in den vergangenen vier Jahren einen Großteil der zerstörten Regionen nach der Katastrophe von 2021 wiederaufgebaut – und das fester als zuvor. Das gilt auch für Mechernich. Und wir machen weiter.“ Mit einer Bewilligung eines Änderungsantrags werde das Wiederaufbaubudget für Mechernich um rund 7,5 Millionen Euro angehoben. Insgesamt seien für den Wiederaufbau in Mechernich 29,6 Millionen Euro bewilligt. „Wir bauen nicht nur wieder auf, sondern stärken auch die Prävention. Für zusätzliche Präventionsmaßnahmen zum Schutz geschädigter Siedlungsbereiche werden rund 2,9 Millionen Euro bewilligt“, so der Staatssekretär weiter.
Stadt sieht weiteren Bedarf
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick betont die Bedeutung der Förderung: „Die 2,9 Millionen Euro sind eine sehr wichtige Unterstützung, um dringend notwendige Schutzmaßnahmen gegen Starkregen nach der furchtbaren Flut von 2021 umzusetzen. Wir sind dankbar für diesen Bescheid. Aber wir sehen auch: Der Bedarf ist weitaus größer. Wir müssen gemeinsam mit Land und Kreis weitere Anstrengungen unternehmen, um unsere Region dauerhaft widerstandsfähiger gegen Starkregenereignisse zu machen.“

Auch der Erste Beigeordnete Thomas Hambach, der die Antragstellung und Umsetzung verantwortet, sieht in der Förderung einen großen Fortschritt: „Mit diesen Geldern können wir drei entscheidende Projekte in Satzvey, Lorbach und Firmenich realisieren. Alle tragen dazu bei, die Bevölkerung besser vor den Folgen von Starkregenereignissen zu schützen. Dennoch bleibt ein erheblicher Eigenanteil bei der Stadt. Deshalb setzen wir auf weitere Unterstützung durch Land und Kreis, um zusätzliche Maßnahmen anzugehen.“
Die Stadt verweist zudem auf laufende Abstimmungen mit dem Land. Sollte der Kreis Euskirchen die ihm zustehenden Fördermittel nicht vollständig abrufen, hofft das Mechernicher Rathaus auf eine Umverteilung zugunsten der Kommunen. „Es wäre sehr wichtig, dass diese Gelder nicht verloren gehen, sondern direkt vor Ort Wirkung entfalten können. Wir haben noch eine Reihe weiterer Maßnahmen im Auge und auch in Planung, deren Umsetzung aber noch nicht finanziert ist“, so Hambach.
pp/Agentur Profipress