„Beim Abschied blieb kein Auge trocken“
Nach langer Corona-Unterbrechung wieder deutsch-polnischer Jugendaustausch zwischen den Partnerstädten Mechernich und Skarszewy – 22 Jugendliche der Gesamtschule lebten im Jugendhotel – Gegenbesuch der polnischen Freunde ist bereits in Vorbereitung
Mechernich/Skarszewy – Die Corona-Pandemie verhinderte in den vergangenen Jahren den Jugendaustausch zwischen Mechernich und der polnische Partnerstadt Skarszewy. Jetzt besuchten wieder 22 Jugendliche aus dem Jahrgang 8 der städtischen Gesamtschule Mechernich mit den beiden Lehrern Stefanie Klapper und Patrick Wloka Polen.
Für einige Schüler war der Flug von Köln nach Danzig die erste Luftreise ihres Lebens, so Günther Schulz vom Freundeskreis Mechernich-Skarszewy in einem Bericht für den städtischen „Bürgerbrief“. Die Schüler vom Bleiberg waren in einem Jugendhotel in Zwei- und Dreibettzimmern mit Fitnessraum, Fußball- und Basketballfeld sowie einem Kletterparcours untergebracht.
Es bestand die Gelegenheit, die polnischen Jugendlichen kennenzulernen. Jacek Pauli, der Bürgermeister von Skarszewy, begrüßte die Gäste. Mitarbeiterinnen des örtlichen Kulturzentrums organisierten Kennenlernspiele, bei denen jedes deutsche Kind sein polnischen Pendant fand. Schulz: „Kommunikationsprobleme? Fehlanzeige! Etwas Deutsch, etwas Polnisch, viel Englisch und vor allem die Möglichkeit eines Übersetzungsprogrammes am Handy sorgten für nahezu lückenlose Verständigung…“
Schifffahrt und Erntedankfest
Den zweiten Tag verbrachten die Jugendlichen zusammen mit ihren jeweiligen Gastfamilien und erlebten so viele verschiedene Dinge, dass am Abend vom erlebnisreichen Tag erzählt werden konnte. Unter anderem unternahmen die Gastfamilien mit den Mechernicher Gastschülern eine Schifffahrt auf der Ostsee, besuchten die Nachbarstadt Sopot, einen Kurort mit dem längsten Holzsteg Europas, feierten Erntedankfest oder unternahmen selbst Versuche im Wissenschaftsmuseum.
Unter dem Strich berichteten alle deutschen Gäste von großer Gastfreundlichkeit und dem vielen Essen. „Typisch polnisch halt“, heißt es im Bericht für den „Bürgerbrief“. Am dritten Tag kamen die polnischen Jugendlichen zum Hotelgelände und erstellten mit den deutschen Kindern zusammen Badewannenkugeln und besuchten einen Golfplatz.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen wurden Sportspiele in gemischten Gruppen unternommen. Schließlich gab es Lagerfeuerromantik mit Würstchen, Tee, Schaschlik-Spießen und Brot. Bei einer Disco konnten alle laut mitsingen und tanzen.
Patrick Wloka: „Am vierten Tag besuchten alle gemeinsam das Freilichtmuseum in Wdzydze. Dort konnten sie sehen, wie die Menschen in den Regionen »Kaschubei« und »Kociewie« in der Zeit vom 18. bis zum 20. Jahrhundert gelebt haben.“ Danach bestaunten die deutschen und polnischen Kinder alte Lokomotiven im Eisenbahnmuseum. Am Abend gab es einen Karaoke-Abend.
Westerplatte und Weltkriegsmuseum
Geschichtsunterricht an Originalschauplätzen des Zweiten Weltkriegs bekamen die Gesamtschüler auf der Westerplatte und im Museum des Zweiten Weltkrieges in Danzig. Die Altstadt von Danzig erkundeten die Gesamtschüler zunächst bei einer Führung und dann auf eigene Faust. Im Hotel besuchte die stellvertretende Bürgermeisterin Cecylia Hinz die Gäste aus der Partnerstadt.
Vor dem Heimflug waren die 22 Mechernicher Gesamtschüler und ihre Lehrer an der Schule ihrer neuen polnischen Freunde zu Gast. „Beim Abschied blieben die wenigsten Augen trocken“, schreibt Patrick Wloka: „Deshalb freut sich jeder, dass wir die polnische Gruppe bald zu uns nach Mechernich einladen können!“
Patrick Wloka, Lehrer, Organisator und Hauptdolmetscher der Reise, resümiert: „Diese Reise war für alle ein wunderbares Erlebnis und ein Highlight waren mit Sicherheit die täglichen Partys, die wir gemeinsam im Hotel gemacht haben.“ Die Planung für das Wiedersehen ist bereits im Gange.
pp/Agentur ProfiPress