Kinderkrimis in der Feuerwache
Sascha Gutzeit gab im Rahmen der Literaturreihe „Nordeifel – Mordeifel“ alles für den Lesenachwuchs am Mechernicher Bleiberg – Nach Atombunker und Schlachthaus fand Lesung diesmal bei der Freiwilligen Feuerwehr statt
Mechernich – „So ein Leben im Garten von Opa Hubert ist schon eine feine Sache, dachte sich die kleine Spinne »Luise«, als ihr eines schönen morgens in ihrem Netz im Gartenhäuschen die ersten Sonnenstrahlen auf den schwarzen Puschel fallen. Gerade wollte sie sich noch einmal für ein weiteres Nickerchen umdrehen, als ein markerschütternder Schrei an ihre Ohren drang…“
So beginnt ein kindgerechter „Krimi“ aus der Feder des Schriftstellers und Unterhalters Sascha Gutzeit, der am Sonntag im Rahmen des Krimifestivals „Nordeifel – Mordeifel“ in der Mechernicher Feuerwache auftrat. Schon mit seinen ersten Sätzen weckte der gebürtige Wuppertaler die Neugierde seiner kleinen und großen Zuhörer am Bleiberg.
Organisiert hatte Gabi Schumacher von der Stadtverwaltung Mechernich den kurzweiligen Nachmittag, der stellvertretende Bürgermeister Günter Kornell und Löschgruppenführer Hussein Yassine begrüßten das Publikum am ungewöhnlichen Lesungsort.
An ungewöhnlichen Orten
„Ungewöhnliche Orte sollen die Fantasie der Zuhörer anregen“, so Gabi Schumacher zum Hintergrund des kreisweit stattfindenden Lesemarathons. Frühere „Nordeifel – Mordeifel“-Lesungen in der Stadt Mechernich hatte sie schon in einem Harzheimer Schlachthaus oder im Satzveyer Atomschutzbunker der Landeszentralbank anberaumt.
Die Zielgruppe Sascha Gutzeits ist deutlich jünger als bei den meisten anderen Lesungen der „Mordeifel-Nordeifel“-Reihe. „Auf diese Weise gelingt es uns vielleicht, Nachwuchs für die Feuerwehr zu begeistern“, scherzte Hussein Yassine.
Zu bestaunen hatten die kleinen Besucher am Sonntag eine ganze Menge. Zwar trübte anhaltender Nieselregen den Entdeckerdrang zunächst, doch schon bald konnten die Jungen und Mädchen vom Anblick der Löschfahrzeuge, Drehleiter und Ausrüstungsgegenstände nicht genug bekommen. „Mein Papa ist auch Feuerwehrmann, darum gefallen mir die Autos so“, freute sich die zehnjährige Pia.
Die Hauptrolle beim Nachmittag in der Feuerwache hatten Sascha Gutzeit und die Spinne „Luise“. Mit vollem Körpereinsatz, humorvoller Mimik und zu jedem Charakter passenden Stimmen hauchte Sascha Gutzeit der achtbeinigen Protagonistin und ihren Freunden Leben ein.
Gemeinsam gingen die kleinen Zuhörer mit der Detektivspinne Rätseln von verschwundenen Büschen nach oder spielten mit der Kakerlake „Kalle“ und ihren 143 Kindern Verstecken – oder erfreuten sich an der trägen, aber liebevollen Art von Haushund „Knuffi“.
Im Versteck nicht pupsen…
Wer beim Versteckspiel pupst, gibt sich der Gefahr hin, vorzeitig entdeckt zu werden: „Vor allem, wenn der Wind in die falsche Richtung weht“, so Sascha Gutzeit. Das junge Publikum bog sich vor Lachen. Mit leuchtenden Augen verfolgten die Kinder die Abenteuer „Luises“ und ihrer tierischen Freunde Frosch „Branko“ und Maulwurfsgrille „Marlene“.
„Wenn das auch Werbung für die Arbeit bei der Mechernicher Jugendfeuerwehr war, dann ist das hier eine Win-win-Situation”, freute sich Löschgruppenführer Hussein Yassine. Die in der Feuerwache aufgebaute Hüpfburg und die zur Schau gestellten Einsatzfahrzeuge boten auch nach der Lesung noch ausreichend Gelegenheit, dem Nachwuchs das Thema „Löschen – Retten – Bergen“ schmackhaft zu machen.
Cedric Arndt/pp/Agentur ProfiPress