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Stadt will vier Grundschulen halten

Drei- oder Vierzügigkeit der geplanten neuen Grundschule Firmenich spaltete im Stadtrat die Gemüter – Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sprach sich vehement „gegen eine Schwächung von Mechernich und Kommern sowie gegen eine Gefährdung für Lückerath“ aus

Mechernich – Mehrheitlich verabschiedete der Stadtrat den neuen Schulentwicklungsplan. Er sieht unter anderem eine vierzügige Grundschule in Mechernich, eine dreizügige in Kommern und zweizügige Grundschulen in Lückerath und Satzvey vor. Die letztere Basisschule soll ab dem 1. August 2024 durch die neue dreizügige Grundschule in Firmenich abgelöst werden.

Im Siedlungsschwerpunkt Firmenich/Obergartzem errichtet die Stadt Mechernich parallel zu den geplanten Neubaugebieten zwischen Ortslagen und Panzerstraße in den nächsten Jahren ein neues Ensemble aus Grundschule, Kindergarten und Turnhalle für 18 Millionen Euro. Die bis dahin von der Grundschule Satzvey genutzten Gebäude sollen der expandierenden Waldorfschule (Veytalschule) Satzvey zufallen.

Unterschiedlicher Meinung waren Stadtverwaltung, Ratsmehrheit und SPD-Fraktion, was die Anzahl der Klassen pro Jahrgang in Firmenich betrifft. Während Fachbereichsleiter Holger Schmitz und Vize-Bürgermeister Günter Kornell auf einer Dreizügigkeit zum Schulstart 2024/2025 bestanden, forderte Beppo Wassong (SPD) sofortige Vierzügigkeit.

Die Grundschule Satzvey – hier ein Archivbild – soll am 1. August 2024 in der neuen Grundschule Firmenich ihren Betrieb fortführen. Die Räumlichkeiten am alten Standort gehen dann in die Nutzung der Veytalschule (Waldorf) über. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Lenkung durch Schulbuslinien

Dagegen sprach sich auch Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick aus, und zwar vehement, denn angesichts insgesamt zurückgehender Zahlen schulpflichtiger Kinder schwäche man mit einer überdimensionierten Firmenicher Schule die Zentralort-Grundschulen Kommern und Mechernich. Denn die werden ebenfalls von Schulkindern aus dem Einzugsgebiet besucht. Und die kleinste Grundschule in Lückerath werde sogar gefährdet.

Man habe bislang gute Erfahrungen mit einer Steuerung der Einzugsbereiche der vier städtischen Grundschulen durch eine entsprechende Festlegung von Schulbuslinien gesammelt, so der Verwaltungschef. Die neue Grundschule Firmenich/Obergartzem werde auch in weiter Zukunft nicht allein von Schülern aus dem Doppelort gefüllt, sondern auch aus umliegenden Dörfern, um ihre dreizügige Kapazität zu erreichen.

Mit vier Zügen schaffe man unnötige Begehrlichkeiten im Umland. Viele Eltern würden sich dann für die neue Grundschule in Firmenich und gegen die Schwesterschulen in Mechernich und Kommern entscheiden. Die Folge wäre eine weiträumige Verschiebung von Schülerströmen, die die großen Grundschulen Mechernich und Kommern schwäche und die kleinste, aber sehr erfolgreiche integrative Grundschule in Lückerath sogar in ihrem langfristigen Bestand gefährden könnte.

Bis auf die SPD schlossen sich alle Fraktionen der Meinung Dr. Hans-Peter Schicks an und stimmten für den neuen Schulentwicklungsplan. Zumal der Bürgermeister und Fachbereichsleiter Holger Schmitz für eine moderate Bau- und Einwohnerentwicklung in Firmenich/Obergartzem über 20 Jahre plädierten, die den Bedarf an Grundschulkapazität nur allmählich werde steigen lassen.

Schmitz: „Es kann durchaus sein, dass wir dann im Laufe der Jahre auf vier Züge erweitern! Darauf soll die Planung der neuen Schule ausgerichtet werden.“ Mit dieser Aussage zeigte sich Beppo Wassong „zufrieden“, seine Fraktion stimmte gleichwohl gegen den Schulentwicklungsplan. 

pp/Agentur ProfiPress