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AllgemeinRotes Kreuz im Kreis Euskirchen

Langfristige Hilfe nach der Flut

Spende des Rotkreuz-Kreisverbandes Stade für Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe – 50.000 Euro für Neubeschaffung des Inventars in der Rotkreuz-Kita Gemünd II

Kreis Euskirchen/Mechernich – In Sachen Wiederaufbau ist seit dem Juli-Hochwasser schon einiges passiert, aber „in vielen Bereichen wird es auch noch Jahre dauern, bis alle Schäden behoben sind“, vermutet Rolf Klöcker, Geschäftsführer des Rotkreuz-Kreisverbandes Euskirchen. Auch das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen – mit Standorten seiner Zentren in Euskirchen und Mechernich – ist von den Zerstörungen durch das Hochwasser nicht verschont geblieben. Allein sechs Kindertagesstätten des kreisweit größten Kita-Trägers waren so stark betroffen, dass sie nicht mehr genutzt werden konnten. Die großzügige Spende des Rotkreuz-Kreisverbandes Stade (Niedersachsen) in Höhe von 50.000 Euro kommt deshalb gerade richtig.

Rolf Klöcker und Ralf Krutwig, Geschäftsführung des Rotkreuz-Kreisverbandes Euskirchen, freuten sich über den Besuch von Gunter Armonat (Präsident) und Uwe Lütjen (Geschäftsführer) vom Rotkreuz-Kreisverband Stade, verbunden mit einer großzügigen Spende für den Wiederaufbau der DRK-Kita Gemünd II. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Eingesetzt werden soll das Geld für den Wiederaufbau der Kita Gemünd II, die infolge des Hochwassers nicht mehr als Kita genutzt werden kann. Für die Kinder wird es noch einige Zeit dauern, bis sie ihre endgültigen Gruppenräume beziehen können. „Dieses Geld wird langfristig gebraucht“, erklärt Ralf Krutwig, stellvertretender Geschäftsführer und Bereichsleitung Kindertagesstätten beim Rotkreuz-Kreisverband Euskirchen. Denn direkt nach der Flut waren die Kinder zunächst nach Vogelsang ausgewichen, bevor sie im März die Kita-Container in Schleiden beziehen konnten. Dort braucht es nun neue Möbel und Material für den Kita-Alltag – drinnen und auf dem Außengelände.

Einen Überblick über das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen gab Geschäftsführer Rolf Klöcker (stehend) den Besuchern aus dem DRK-Kreisverband Stade, bevor er sie auf eine Tour nach Vogelsang zum Rotkreuz-Standort mit Museum und Bildungswerk mitnahm. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Spende für Neubeschaffung des Kita-Inventars

Künftig sollen die beiden Kindertagesstätten Gemünd I und Gemünd II aber ein gemeinsames Domizil im Gemünder Ortskern im ehemaligen Kinogebäude bekommen. Wenn die Räume dort fertiggestellt sind, muss dann nochmal in zusätzliches Inventar investiert werden. „Die Spende des Rotkreuz-Kreisverbandes Stade hat uns das Leben enorm erleichtert, denn die Neubeschaffung des Inventars können wir nicht allein mit den Landesmitteln abdecken“, sagt Ralf Krutwig.

Die Spende des Rotkreuz-Kreisverbands Stade soll in die provisorische Kita Gemünd II investiert werden, die aktuell in Containern in Olef untergebracht ist. Foto: Ralf Krutwig/pp/Agentur ProfiPress

Für die Spendenübergabe waren die Vertreter des DRK-Kreisverbandes eigens aus Stade angereist, um sich auch vor Ort ein Bild von den hochwasserbetroffenen Mitgliedern der Rotkreuz-Familie zu machen. Gunter Armonat, Präsident des Stadener Kreisverbandes, betonte: „Wir wussten schon vorher, dass Sie mit unserer Spende etwas Gutes machen würden.“ Der Kreisverband hatte nach dem Hochwasser in seinem Verbandsgebiet um Spenden gebeten und unterstützt damit nun die pädagogische Betreuung der Kinder in den Übergangs-Containern und später im neuen Kita-Gebäude in Gemünd.

Rolf Klöcker, Geschäftsführer des Rotkreuz-Kreisverbandes Euskirchen, erzählte von den Erfahrungen während der Flutkatastrophe. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Hochwasser außerhalb der Vorstellungskraft

„Auf dem Weg hierhin ist uns nicht ganz klargeworden, wo das Hochwasser hergekommen ist“, erzählte Gunter Armonat, der zusammen mit Geschäftsführer Uwe Lütjen und dessen Assistenten Julian Dubbels angereist war. Sie alle hatten es auf den ersten Blick kaum für möglich gehalten, dass solch gemütlich dahinfließende Gewässer wie die Erft und der Veybach in Euskirchen zu reißenden Fluten anschwellen könnten.

Uwe Lütjen, Geschäftsführer des Roten Kreuzes im Kreis Stade, erkannte einige Gemeinsamkeiten der beiden DRK-Kreisverbände. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Dass dies auch für die hiesigen Einsatzkräfte außerhalb jeder Vorstellungskraft lag, schilderte Rolf Klöcker in einem bebilderten Vortrag zur Hochwasserkatastrophe. 26 Tote waren nach der verheerenden Flut im Kreis Euskirchen zu beklagen, 13.000 Wohnungen und Unternehmen waren betroffen. Beim Euskirchener Rotkreuz-Kreisverband waren selbst 100 Mitarbeiter betroffen, fünf Einsatzfahrzeuge wurden zerstört, sechs Kindertagesstätten waren so stark betroffen, dass sie nicht mehr genutzt werden konnten.

Einsatz während der Flutkatastrophe

Bis dahin unvorstellbar war aber auch die extrem eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit mitten in der Katastrophenlage. Handy, Telefon, Internet – alle Kanäle waren betroffen, „wir hatten hier vor Ort keine vernünftige Lage, das hätte ich mir nicht vorstellen können“, erinnert sich Rolf Klöcker.

Gunter Armonat, Präsident des Rotkreuz-Kreisverbandes Stade (vorne) und Julian Dubbels, Assistent der DRK-Kreisverband Geschäftsführung in Stade, machten sich vor Ort ein Bild der vom Hochwasser betroffenen Rotkreuz-Familie. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Er berichtete außerdem von den zahlreichen Aufgaben, die von den Rotkreuzlern zusätzlich zu den Rettungseinsätzen erledigt wurden, darunter die rund um die Uhr besetzte Koordinierungsstelle, die Betreuung von Evakuierten, die Verpflegung der Einsatzkräfte und der Betroffenen mit bis zu 4.000 Mahlzeiten pro Tag, die Organisation und Verteilung von Sachspenden im Logistikzentrum in Zülpich sowie die Versorgung mit Hilfsgütern, Bautrocknern und Luftentfeuchtern und später die Einrichtung einer Lotsenstelle „Perspektiven nach der Flut“.

Ralf Krutwig, stellvertretender Geschäftsführer und Bereichsleitung Kindertagesstätten beim Rotkreuz-Kreisverband Euskirchen, freute sich über die großzügige Spende, mit der neues Inventar für die vom Hochwasser zerstörte Kita Gemünd II angeschafft werden soll. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Obwohl man im an der Elbe gelegenen Kreis Stade von einem solchen Hochwasser bisher verschont geblieben ist, war den Vertretern des Rotkreuz-Kreisverbandes die unbändige Kraft des Wassers nicht unbekannt: „In unserer Region sind Sturmfluten die gefürchteten Naturphänomene. Jeder, der mal am Wasser gestanden hat kann sich vorstellen, was das bedeutet“, so Gunter Armonat.

Gemeinsamkeit: Fachkräfemangel

Indes entdeckte Uwe Lütjen einige Gemeinsamkeiten zwischen den DRK-Kreisverbänden in Euskirchen und Stade: Beide versorgen mit ihren zahlreichen Angeboten ein ländlich geprägtes Gebiet mit insgesamt rund 200.000 Einwohnern. Während das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen mit 33 Kindertageseinrichtungen der größte Träger vor Ort ist, hat sich das Rote Kreuz im Kreis Stade mehr auf die Altenhilfe spezialisiert.

Im Euskirchener Rotkreuz-Zentrum tauschte man sich über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Kreisverbände aus. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Gemeinsam ist ihnen in beiden Bereichen der herrschende Fachkräftemangel – und das obwohl sich das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen als Familienfreundlicher Arbeitgeber, als Eifel Arbeitgeber, als Mitglied der Dienstleistungsgenossenschaft Eifel DLG und zertifiziert nach INQA (Initiative Neue Qualität der Arbeit) präsentiert. Rolf Klöcker: „Wir haben in diesem Bereich schon viel getan, aber der Mangel an Fachkräften wird dennoch immer schwieriger.“

pp/Agentur ProfiPress