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Malakowturm in Kupfer

Früherer Soldat und Raketenexperte Reimund Josephs vermachte dem Bergwerksmuseum „Grube Günnersdorf“ eine seiner preisgekrönten Handarbeiten

Mechernich – Der Mechernicher Ex-Soldat Reimund Josephs, über dessen Wasserstoff-Expertise („energetisches Perpetuum mobile“) von vor 40 Jahren bereits an dieser Stelle die Rede war, hat dem Mechernicher Bergwerksmuseum eine ungewöhnliche Spende gemacht. Dabei geht es diesmal nicht wie im Januar 2023 um „grünen“ Wasserstoff und den Kampf ums Klima, sondern um ein höchst bodenständiges Relikt vom Mechernicher Bleiberg, den Malakowturm.

Der Mechernicher Ex-Berufssoldat hat ein originales Abbild dieses früheren Förderschachtes aus Kupfer getrieben – und das Modell Günter Nießen, dem Manager des Mechernicher Bergbaumuseumsteams, überreicht. Der wiederum hat eine spezielle Vitrine für das gute Stück anfertigen lassen, in dem die Handarbeit jetzt im oberirdischen Museumsteil einen dauerhaften Ausstellungsplatz gefunden hat.

Der pensionierte Mechernicher Berufssoldat Reimund Josephs hat sich zum meisterhaften Kupfertreiber entwickelt. Seine Nachbildung des Malakowturmes, eines ehemaligen Abraum-Förderschachtes auf dem Mechernicher Bleiberg, vermachte der 80Jährige jetzt dem Bergwerksmuseum „Grube Günnersdorf“. Archivfoto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Der pensionierte Mechernicher Berufssoldat Reimund Josephs hat sich zum meisterhaften Kupfertreiber entwickelt. Seine Nachbildung des Malakowturmes, eines ehemaligen Abraum-Förderschachtes auf dem Mechernicher Bleiberg, vermachte der 80Jährige jetzt dem Bergwerksmuseum „Grube Günnersdorf“. Archivfoto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Reimund Josephs wurde in der Zeit des Kalten Krieges in Alabama und Texas an Kurz- und Langstrecken-Flugabwehrraketen ausgebildet. „Nike Hawk“ und „Nike Herkules“ aus US-amerikanischer Produktion wurden damals in Mechernicher Luftwaffenwerften gewartet, wie heute das Flugabwehrraketensystem „Patriot“.

Schwester von „Kumpels Hannes“

Seine große Leidenschaft als Pensionär wurde die Kupfertreiberei. Auslöser war ein Besuch mit Ehefrau Helga geb. Schmitz, einer Schwester von Original „Kumpels Hannes“, in Niederprüm im Skulpturenpark Kruft. Die dort gezeigten Arbeiten faszinierten den Mechernicher Ex-Soldaten so sehr, dass er beschloss: „Das möchtest Du auch können!“

Josephs wurde ein so erfolgreicher Autodidakt, dass er seine kupfernen Kunstwerke – unter anderem Brunnen, Uhren, Kerzenleuchter und eine originalgetreue Nachbildung des Malakow-Turmes auf Spandau auch bei Ausstellungen zeigte und viel Anerkennung dafür erhielt. Das Kundenmagazin „Energie kompakt“ der e-regio bildete Reimund Josephs mit Kupferhammer und Malakowturm-Miniatur ab. Dieser Förderturm für Abraum wurde von den Mechernicher Kumpeln „Dreckschaach“ genannt.

Museumsleiter Günter Nießen hat für die Kupferarbeit des Mechernicher Autodidakten Reimund Josephs eigens eine Vitrine anfertigen lassen. Malakowtürme wurden vor allem zwischen 1850 und 1870 in Bergwerken errichtet und betrieben. Sie entsprachen einem bestimmten Baustil und Technik. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Museumsleiter Günter Nießen hat für die Kupferarbeit des Mechernicher Autodidakten Reimund Josephs eigens eine Vitrine anfertigen lassen. Malakowtürme wurden vor allem zwischen 1850 und 1870 in Bergwerken errichtet und betrieben. Sie entsprachen einem bestimmten Baustil und Technik. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Im vergangenen Jahr stellte er im Mechernicher „Bürgerbrief“ eine Ausarbeitung über Wasserstoff vor, die er bereits 1986 angefertigt hatte und in der die Gewinnung von Wasserstoff als Energieträger der Zukunft mit Hilfe von „grüner“ Energie vorgestellt wird.

Darin heißt es unter anderem bereits: „Gebiete für die H2-Produktion aus Sonnenenergie und Wasser sind ausgedehnte Ebenen ohne Berge und Täler mit festem Boden ohne störende Vegetation, wenig Wind und Niederschlägen.“ Mit Elektrolyse solle dort unter Einsatz von „grünem“ Strom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten werden, so das Prinzip.

Josephs: „Für die Elektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff wird nicht nur Wind- oder Sonnenenergie benötigt, sondern auch viel Wasser.“ Exemplarisch benannte er für die Erzeugung von „grünem“ Strom 1986 Wüstengebiete in Afrika, Arabien und Südamerika, weltweit insgesamt 1,3 Millionen Quadratkilometer.

Der aus Dortmund stammende pensionierte Berufssoldat, der seit fast 60 Jahren mit Helga Schmitz verheiratet ist, schlug in seiner damaligen Faktensammlung Sonnenenergiegewinnung in der nordafrikanischen Sahara vor – mit Stromtrassen unter dem Mittelmeer nach Italien, wo der Wasserstoff produziert und europaweit verteilt werden sollte.

pp/Agentur ProfiPress