Hilfsgruppe zählt 358 Lebensretter
Monatstreffen der Hilfsgruppe Eifel: Vorsitzender Willi Greuel zog Bilanz – Krise schmälert Spendenaufkommen – Oldie-Club erreichte 30.000-Euro-Ziel – Skatfreunde spielten für guten Zweck – Wandertag im Freilichtmuseum
Kall/Mechernich/Roggendorf – „Wir machen in diesem Jahr die 30.000 Euro voll“, hatte der Vorsitzende des „Renault-Oldie-Club-Eifel“ (ROCE), Jörn Hück, im Sommer vor dem 25. Renault-Oldtimer-Treffen in Mechernich-Roggendorf angekündigt. Hücks Prognose ging auf, denn beim jüngsten Monatstreffen der Kaller Hilfsgruppe Eifel konnten Thomas und Kerstin Tampier eine Spende in Höhe von 2222,22 Euro von ihm entgegennehmen. Mit dieser – es war die 25. innerhalb von 27 Jahren – hatte der Club die Gesamt-Spendensumme auf über 31.000 Euro erhöht, wofür sich der Hilfsgruppen-Vorsitzende Willi Greuel aus Lückerath bedankte.
Auch von vielen weiteren Seiten konnte sich die Hilfsgruppe Eifel über Spendenbereitschaft freuen. Nichts desto trotz merke man dabei aber die Folgen von Inflation und wirtschaftlich schweren Zeiten. Willi Greuel zog Bilanz.
Jahrzehntelange Unterstützung
Das Treffen von Besitzern und Fans älterer Renault-Modelle im Sommer, rund um das Roggendorfer Renault-Autohaus Hück, hat nicht nur bei den Liebhabern des französischen Herstellers Kult-Status erreicht. Auch bei vielen anderen Eifeler Oldtimer-Liebhabern ist es äußerst beliebt. Seit 27 Jahren kommt der Reinerlös dieses Treffens der Kaller Hilfsgruppe Eifel zugute. Das 25. Treffen sollte eigentlich schon Jahr 2020 stattfinden, fiel aber dann der Corona-Pandemie zum Opfer. Ebenso das Treffen im vergangenen Jahr.
Nun freute man sich aber wieder über 60 Oldies aus ganz Deutschland und den Benelux-Ländern in Roggendorf. Jörn Hück: „Vom R4 über R6, R8 und R16, war fast die komplette Renault-Oldtimer-Palette zu bestaunen“. Zum traditionellen Programm gehörten auch eine mit 150 Preisen bestückte Tombola und ein reichhaltiges Angebot mit Kaffee und Kuchen.
Nach der Spendenübergabe erinnerte Willi Greuel nochmals an das Jahrzehnte andauernde Engagement der Roggendorfer Oldtimer-Freunde für den Verein.
Spendenaufkommen rückläufig
Greuel berichtete auch von weiteren Spenden. So habe in Holzheim ein Skat-Halbmarathon zugunsten der Hilfsgruppe stattgefunden, an dem 81 Skatfreunde aus der Eifel, dem Westerwald, aus Koblenz, Dortmund, Aachen, Köln und Belgien teilgenommen hätten. „Das Turnier hat uns eine Spende von 1600 Euro beschert“, so Greuel.
Der Abschlussjahrgang der Gesamtschule Mechernich habe 470 Euro gespendet, die Katholische Frauengemeinschaft Kommern 500 Euro. Beim Gedenk- und Helferfest der Gemeinde in Kall seien Spenden in Höhe von 1068 Euro zu verbuchen gewesen. Infolge der wirtschaftlichen Krisenzeit sei das Spendenaufkommen allerdings rückläufig. Im August hätten einer Spendensumme von 9587,36 Euro Ausgaben in Höhe von 22.129,31 Euro gegenübergestanden.
Eine erfreuliche Mitteilung über weiterhin steigende Zahlen von Stammzellenspendern, so Greuel, sei von der Kölner Dependance der Deutschen Knochenmark Spenderdatei (DKMS) eingegangen. Von den 24.015 Personen, die bei Typisierungsaktionen der Hilfsgruppe im Kreis Euskirchen als potenzielle Spender registriert worden seien, hätten inzwischen 358 Personen weltweit Stammzellen für an Leukämie erkrankte Patienten gespendet und Leben gerettet.
Wandertag durch die Geschichte
Im September verbrachten die Mitglieder der Hilfsgruppe außerdem einen von Thomas und Kerstin Tampier organisierten Wandertag im Kommerner Freilichtmuseum. Von zwei fachkundigen Referenten geführt, bekamen die Teilnehmer viele Informationen über das Leben der Menschen in früheren Zeiten im Bergischen Land, der Eifel, dem Westerwald oder am Niederrhein.
Sie erfuhren, wie der Alltag der Rheinländerinnen und Rheinländer in den vergangenen 500 Jahren aussah, bekamen aber auch Einblick in die jüngere Vergangenheit. Am Marktplatz Rheinland, der die 1950er bis 1990er Jahre wieder lebendig werden lässt, wurden beispielsweise Erinnerungen an das Fertighaus aus dem Quelle-Katalog, an die ersten Bungalows und die Notrufsäule, auch „Eiserner Schutzmann“ genannt, wach.
Auch ein Besuch des Biergartens neben der alten Gastwirtschaft zur Post stand auf dem Programm, wobei jeder Teilnehmer selbst zahlte. Spendengelder werden bei der Hilfsgruppe für derartige eigene Anlässe nicht verwendet. Willi Greuel: „Wir nehmen den Begriff Ehrenamt noch ernst. Bei uns gibt es keine Aufwandentschädigungen, keine Spesen und auch kein Spritgeld“.
pp/Agentur ProfiPress