Das Glück ist mit den Tüchtigen
Kreiszeltlager der Jugendfeuerwehren an der Steinbachtalsperre war ein voller Erfolg – 250 Teilnehmer genossen das Miteinander – Rund 100 Teilnehmer legten „Jugendflamme“-Prüfung ab – Spannende Spiele und Nachtwanderung – „Silberne Ehrennadel“ für Kathrin Hörnchen und Alexander Zimmermann
Steinbachtalsperre/Kreis Euskirchen – Das Kreiszeltlager der Jugendfeuerwehren im Kreis Euskirchen an der Steinbachtalsperre war ein voller Erfolg. Das Glück ist eben mit den Tüchtigen.
Vor anderthalb Jahren hatte man mit den Planungen für das Zeltlager begonnen. Wie das Wetter wird, konnte damals natürlich noch keiner wissen. Für den Nachmittag war aber seit dem Tag an „Schwimmen“ an der Talsperre für die 250 Teilnehmer auf dem Plan notiert. Und tatsächlich, der Plan ging auf.
Bei Werten über 30 Grad im Schatten war es eine gelungene Abwechslung und erfrischende Abkühlung. Bevor sich alle ins kühle Nass stürzen konnte, waren spannende Prüfungen, abwechslungsreiche Aufgaben und Nachtwanderungen zu meistern. Gefreut hat auch viele, dass diesmal sogar die Jugendflamme der Stufe 3 nach langer Zeit nochmal abgelegt werden konnte. Dabei handelt es sich um einen Ausbildungsnachweis für Angehörige der Jugendfeuerwehren.
Marke von 250 Teilnehmern geknackt
Sowieso war die Freude groß, denn das Zeltlager fand nach zehn Jahren Pause das erste Mal wieder statt. Die Resonanz war fabelhaft. Schnell waren die Anmeldungen der jungen Floriansjünger eingetrudelt, jeder wollte dabei sein. „Wir haben die Wunsch-Marke von 250 Teilnehmern geknackt“, freut sich Christian Heinrichs, stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart, der das Zeltlager federführend und sehr engagiert gemeinsam mit Kerstin Brandhoff (Kreisjugendfeuerwehrwartin) und Kathrin Hörnchen (stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwartin) organisierte.
Unter den Teilnehmern war auch Lars Mertens (14 Jahre). Er ist ein emsiger Floriansjünger. An Tag zwei des Zeltlagers aber auch noch ganz besonders aufgeregt. Er wollte die „Jugendflamme 3“ mit weiteren Mitstreitern ablegen. Brandhoff betonte: „Es ist das Meisterstück unter den Jugendflammen. Die feuerwehrtechnischen Aufgaben, die da gefragt sind, sind nicht ohne.“
Nicht immer hat man die Gelegenheit, diese Prüfung abzulegen, sie war schon länger nicht mehr im Kreis angeboten worden. Lars wollte also die Chance nutzen, aber auch umso motivierter war er – und für alle Eventualitäten gerüstet. Das gehört zu einem der Erfordernisse der dritten Stufe: eben auf alles vorbereitet zu sein.
Im Kindergarten Gemünd hatte Lars zuvor bereits die Teilprüfung der Prüfung, eine Brandschutzerziehung für die Kleinen, durchgeführt. „Das hat sehr viel Spaß gemacht“, berichtet der Nachwuchsfeuermann der Jugendfeuerwehr Gemünd zufrieden. Nun stand der abschließende Teil der Prüfung an.
Knifflig: Bockleiter bauen
Im Zeltlager an der Steinbachtalsperre musste ein Schaumangriff von den jungen Prüflingen simuliert werden. Das meisterten Lars und alle anderen mit links. „Die große Herausforderung war dann aber noch die Bockleiter über einen Graben aufzubauen, damit man darüber die Schlauchleitung führen kann“, so Brandhoff. So manch Erwachsener tue sich noch schwer mit der Aufgabe.
Mit der Jugendflamme werde man gut auf den aktiven Dienst vorbereitet, war sich Lars ganz sicher. Er und die anderen erfolgreichen Jugendflamme-Absolventen – insgesamt rund 100 an der Zahl – bekamen am gleichen Abend das ehrenvolle Abzeichen aus den Händen von Harald Heinen, stellvertretender Kreisbrandmeister, und Christian Heinrichs, stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart, überreicht.
Diejenigen, die nicht an den Prüfungen teilnehmen konnten, hatten andere kreative und mitunter auch spaßige Aufgaben zu absolvieren. Eine Gruppe zum Beispiel baute Sonnenstühle. „Die bestehen zurzeit noch aus zugeschnittenen Latten, die dann zusammengebaut, geschraubt und mit Stoff bezogen werden“, erklärte Hörnchen. Andere ließen es zwischendurch auch schon mal gemütlich angehen in den Großraumzelten, von denen auch das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen der Feuerwehrjugend einige zur Verfügung gestellt hatte.
Landrat Günter Rosenke lobte in seiner Ansprache die Teilnehmer und betonte: „Feuerwehrmänner und -frauen stehen in der Gunst der Bürger ganz weit oben. Zu Recht kann ich nur sagen, denn was bei den Feuerwehren geleistet wird, verdient hohen Respekt und Anerkennung.“ Wie man am Kreiszeltlager der Jugendfeuerwehren sehe, müsse man sich in der Region keine Sorgen um den Nachwuchs machen.
„Ehrennadel in Silber“
Einer der Höhepunkte des Abends war die Verleihung der „Ehrennadel in Silber“ der Jugendfeuerwehr Nordrhein-Westfalen. Ausgezeichnet wurden Kathrin Hörnchen und Alexander Zimmermann, Stadtjugendfeuerwehrwart in Bad Münstereifel für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement. Beide waren auch in der Planungsgruppe für das Event an der Steinbachtalsperre überaus aktiv.
Harald Heinen danke allen Organisatoren und Betreuer, die das Kreiszeltlager auf die Beine gestellt haben. Und auch Brandhoff ist zufrieden: „Ich würde aus dem Bauch heraus behaupten, dass es nicht das letzte Kreiszeltlager war und dass es keine zehn Jahre dauert, bis wieder eins stattfindet.“
pp/Agentur ProfiPress