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Bestens gefiltert

Trinkwasseraufbereitungsanlage in Düttling wurde mit einem weiteren Filter ausgestattet, um Blei zu eliminieren – Innovative Anlage kann Dank Zertifizierung nun in den Dauerbetrieb gehen – Auch künftige Grenzwerte lassen sich damit problemlos einhalten

Mechernich/Düttling – Der neue Filter sticht sofort ins Auge. Die dunkelblaue Lackierung setzt sich deutlich von den älteren Exemplaren der Düttlinger Trinkwasseraufbereitungsanlage ab. Trotz des Alleinstellungsmerkmals des Neuzugangs ist es vor allem das Zusammenspiel aller sechs Filter, auf die es ankommt.

„Damit können wir den Bleigehalt im Wasser auf nahezu Null herunterfahren“, erläutert Jörg Nußbaum, Ingenieur bei den Mechernicher Stadtwerken. Somit lassen sich auch künftige Grenzwerte problemlos einhalten.

Eine starke Anlage im Rücken hat Ingenieur Jörg Nußbaum. Mit dem neuen Filtersystem kann am Standort Düttling das Blei nahezu komplett aus dem Trinkwasser entfernt werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

„Das ist ein toller Erfolg für unsere Ingenieure, die mit dem Verfahren schließlich Neuland betreten haben“, sagt Mechernichs Erster Beigeordneter Thomas Hambach nicht ohne Stolz auf seine Leute. Die hatten gemeinsam mit dem Gemünder Ingenieur Wilfried Claesgens Pionierarbeit geleistet, weil das Verfahren bislang nur in Rheinland-Pfalz genutzt wurde, um dort Arsen und Vanadium aus dem Trinkwasser herauszubekommen.

Tüfteln und Testen

Blei sei allerdings deutlich schwerer zu absorbieren und damit eine deutlich größere Herausforderung, hatte Wilfried Claesgens zu Beginn des Verfahrens erläutert. Doch das monatelange Tüfteln und Testen war erfolgreich und somit auch das aufwändige Zertifizierungsverfahren beim Umweltbundesamt, so dass die Anlage nun in den Dauerbetrieb geschaltet werden kann.

Diese drei Behälter filtern in einer ersten Reinigungsstufe bereits 90 Prozent des Bleis aus dem Wasser. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

In den kommenden Tagen muss der neue Behälter noch an das Rohrsystem angeschlossen und desinfiziert werden. Zudem fehlt noch die Hauptzutat im Filter selbst: das granulierte Eisenhydroxid (GEH), das säckeweise in den Behälter eingefüllt werden muss. Insgesamt fasst der Filter rund 2500 Liter des Granulats.

Durch das innovative Verfahren kann das komplette Rohwasser der Anlage zu 100 Prozent gefiltert und vom Blei befreit werden. „90 Prozent davon erledigen die ersten drei Filter in einer ersten Reinigungsstufe“, sagt Ingenieur Jörg Nußbaum. Darin befindet sich Akdolit. Das ist nicht nur dazu da, Blei aus dem Wasser zu filtern, sondern auch, um den ph-Wert zu regulieren. Die restlichen zehn Prozent erledigen dann die drei GEH-Filter.

An seiner dunkelblauen Farbe ist der Neuzugang deutlich zu erkennen. Der Behälter muss noch desinfiziert, mit granulierte Eisenhydroxid gefüllt und an das Rohrsystem angeschlossen werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
An seiner dunkelblauen Farbe ist der Neuzugang deutlich zu erkennen. Der Behälter muss noch desinfiziert, mit granulierte Eisenhydroxid gefüllt und an das Rohrsystem angeschlossen werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Pro Jahr können so etwa 200.000 Kubikmeter Wasser aufbereitet werden. Mit dem kühlen Nass werden im Mechernicher Stadtgebiet rund 4000 Einwohner in Bergbuir, Bescheid, Bleibuir, Berg, Eicks, Floisdorf, Glehn, Hostel, Lückerath, Schützendorf, Voißel und Wielspütz sowie auf Heimbacher Seite Düttling und Hergarten versorgt.

pp/Agentur ProfiPress