Apfelernte eingeläutet
NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser und Landwirtschaftspräsident Christoph Nagelschmitz eröffnen nordrhein-westfälische Apfelsaison in Meckenheim
Mechernich/Meckenheim – Die Streuobstwiesengürtel um manche Dörfer im Mechernicher Stadtgebiet sind berühmt. Früher war der Obstanbau rund um den Bleiberg bedeutsamer als heute, aber gleich zwei Obstwiesen-Genossenschaften, „Föno“ und Renette“, sorgen und kümmern sich noch immer um einen gesunden Obstbaumbestand und eine lukrative Vermarktung vor allem der Apfelernte.

Wie der rheinische Landwirtschaftsverband (RLV) diese Woche meldet, erwarten die nordrhein-westfälischen Apfelerzeuger 2020 eine qualitativ hochwertige Ernte. „Die Erwartungen der Verbraucher an Rhein und Ruhr an den Geschmack der knackigen Früchte wird sich voll und ganz erfüllen“, kündigte der Präsident des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauer, Christoph Nagelschmitz, am Montag in Meckenheim an.

Gemeinsam mit Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser eröffnete er in Ersdorf die nordrhein-westfälische Apfelsaison. Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser sagte bei ihrem Besuch: „Der Apfel ist seit langem das unbestrittene Lieblingsobst der Deutschen und einzigartig in seiner Sortenvielfalt. Er punktet außerdem mit Regionalität: Die Verbraucherinnen und Verbraucher fragen frische Erzeugnisse ohne lange Transportwege nach.“
Direkt beim Erzeuger ist am besten
Vor allem finde man direkt beim Erzeuger meist mehr als die klassischen drei oder vier Sorten aus dem Supermarkt. Heinen-Esser: „Ich bin eine große Freundin alter Sorten: Je größer die Vielfalt in den Gärten und auf den Plantagen ist, desto besser stärken wir den Artenerhalt unserer Insekten, Vögel und Kleintiere.“
Die Apfelernte im Rheinland soll Experten zu Folge mit rund 42.400 Tonnen um ein Fünftel kleiner als 2019 ausfallen. Georg Boekels, der Vorsitzende der Landesfachgruppe Obstbau im Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer, sagte in Meckenheim-Ersdorf, die erneuten Frostschäden 2020 zeigten, wie wichtig Frostschutz für die immer früher beginnende Obstblüte sei.

Er bedankte sich bei der Landesregierung für das Förderprogramm für Frostschutzberegnungsanlagen. Auch Corona habe die Obsterzeuger in Nordrhein-Westfalen vor große Herausforderungen gestellt, so Boekels. So äußerte er sich sehr froh darüber, dass Landwirtschaft und Obstbau als systemrelevant eingestuft worden seien.
Die Betriebe hätten in den vergangenen Monaten viel unternommen und investiert, um die hohen Anforderungen in Folge der Corona-Pandemie zu erfüllen. Zusätzliche Unterkünfte für Erntehelfer wären gebaut oder angemietet, Hygienekonzepte erstellt und Arbeitsplätze umgebaut worden. Die umfangreichen Kontrollen durch die zuständigen Behörden hätten mit ganz wenigen Ausnahmen gute Ergebnisse gezeigt.
pp/Agentur ProfiPress