Zwei Kläranlagen werden stillgelegt
Anlagen in Floisdorf und Glehn sind stark sanierungsbedürftig und eine Sanierung laut Erftverband unrentabel – Abwasser wird dort zukünftig nur gesammelt und dann über das Pumpwerk Eicks bis zum Gruppenklärwerk nach Obergartzem-Enzen geführt – Projekt ist Teil des Masterplans 2025
Mechernich – Die Kläranlagen Floisdorf und Glehn sollen stillgelegt werden. „Aus Rentabilitätsgründen“, erklärt Mario Dittmann, Betriebsleiter der Stadtwerke Mechernich. Die beiden Anlagen sind laut dem Erftverband, dem Betreiber der beiden Kläranlagen, stark sanierungsbedürftig. Eine Modernisierung rechnet sich demnach nicht. Das Abwasser werde zwar nach wie vor dort gesammelt, dann aber zu einem leistungsfähigeren Klärwerk transportiert und gereinigt.
Bei der Maßnahme handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Erftverband und den Stadtwerken Mechernich. Das Projekt ist Teil des Masterplans Abwasser 2025, mit dem beide das Netz insgesamt moderner aufstellen wollen.
Pumpwerk Eicks
Für Floisdorf und Glehn bedeutet das zukünftig, dass das vorhandene Abwasser über das Pumpwerk Eicks bis zum Gruppenklärwerk Obergartzem-Enzen geführt und dort gereinigt wird. „Damit lasten wir dieses Klärwerk auch noch besser aus“, so Dittmann.
Vorher müssen allerdings noch die dazugehörigen Verbindungskanäle gebaut werden. Das Abwasser aus Floisdorf wird über eine 900 Meter lange, neu zu errichtende Druckleitung gepumpt und fließt dann in einer vorhandenen Leitung zum Pumpwerk Eicks.
Auch das Abwasser aus Glehn wird zunächst gepumpt. Die Druckleitung hat eine Länge von 1,6 Kilometer, der anschließende Freispiegelkanal, in dem das Wasser gemäß dem Gesetz der Schwerkraft von einem höher gelegenen Anfangspunkt zu einem tiefer gelegenen Endpunkt geführt wird, ist 1,4 Kilometer lang.
Schließlich wird auch das Pumpwerk Eicks umgebaut. Das dort gesammelte Wasser wird über eine neue Druckleitung von 3,7 Kilometern bis zur Ortschaft Gehn geführt und fließt von da aus in bereits bestehenden Freispiegelkanälen dem Klärwerk Obergartzem-Enzen zu.
Nicht quer durch die Botanik
Die Druckleitungen werden unter der Erde verlegt, wie Dittmann betont: „Wir orientieren uns dabei an den bereits öffentlichen befestigten, größtenteils sogar asphaltierten Wirtschaftswegen. Wir gehen also nicht quer durch die Botanik.“ Das sei wichtig, weil die Leitungen auch durch ein Naturschutzgebiet geführt werden.
Der Leiter der Stadtwerke begrüßt, dass mit der Maßnahme auch drei Außengehöfte auf Mechernicher Stadtgebiet angeschlossen werden können.
Die Kosten der Maßnahme liegen bei rund 4,2 Millionen Euro. Da hinzu kommen allerdings noch die Kosten für den Umbau der Station in Eicks. Vorbereitende Maßnahmen sind bereits im April gestartet, die Hauptarbeiten sollen dann im Mai beginnen. Die Dauer beträgt etwa neun Monate. Auftragnehmer ist Firma Balter aus Losheim.
pp/Agentur ProfiPress