Mama möchte Lastwagen fahren
Die 58-jährige Maggie Conrad möchte es noch einmal wissen und macht den Lkw-Führerschein – Bei der Aktion „Frauen in Fahrt“ Blut geleckt für den beruflichen Neustart – Am Donnerstag, 31. August, haben Frauen erneut die Möglichkeit, auf dem Mechernicher Gelände von Schäfer Reisen eine Probefahrt mit Lkw, Bus oder Bagger zu machen
Mechernich – Was sagt der Sohn, dass die Mama Kollegin werden will? „Der findet das gut“, sagt Maggie Conrad lächelnd. Eine wirkliche Wahl hat der Sohnemann eigentlich auch gar nicht. Denn die 58-Jährige scheint fest entschlossen, den Lkw-Führerschein zu machen und – wenn alles nach Plan läuft – anschließend bei der Obergartzemer Spedition Berners anzuheuern.
Auslöser war letztlich die Aktion „Frauen in Fahrt“. Die Agentur für Arbeit Euskirchen und des Jobcenters EU-aktiv hatten Anfang Juni in Kooperation mit der Mechernicher Firma Schäfer Reisen, mit Lehner Onmibusbetrieb, mit der Spedition Berners GmbH und mit dem Tiefbauunternehmen H.& P. Schilles diese Aktion durchgeführt. Mehrere Stunden lang konnten Frauen Lkw und Bus fahren oder mit einem Bagger extra angefahrenen Sand “wegschaufeln”.
Am Donnerstag, 31. August, gibt es jetzt eine Neuauflage bei Schäfer Reisen, Kiefernweg 44. Von 9 bis 12 Uhr können Frauen das Steuer ergreifen und ausprobieren, ob der Umstieg auf große Gefährte eine berufliche Perspektive sein könnte.
Vorfreude auf die Fahrschule
Maggie Conrad ist davon bereits überzeugt. Sie freut sich schon darauf, dass es Anfang September losgeht mit der Fahrschule. Die gesundheitlichen Untersuchungen habe sie bereits ohne Probleme absolviert. Für die 58-Jährige, die aus Zülpich stammt und seit der Flut in Stotzheim lebt, ist der Umstieg ans Steuer von großen Gefährten nicht der erste berufliche Neuanfang.
„Ich habe Reiseverkehrskauffrau gelernt“, sagt sie. Nach Heirat und drei Kindern ging es als Schwesternhelferin in die häusliche Pflege. Später arbeitete sie an der Bedientheke eines Supermarkts. Die nächste Station als Staplerfahrerin endete mit einem Arbeitsunfall und einer längeren Krankschreibung.
Jetzt hat sie das Ziel, Lastwagenfahrerin zu werden. Vielleicht auch, weil sie schon als Kind beim Vater mit auf dem Lkw gesessen ist und auch ihr Ex-Mann Lastwagen fuhr. „Und warum soll ich zu Hause rumsitzen“, sagt sie. Daher wolle sie diesen Neustart wagen – und hoffentlich dann im kommenden Jahr Kollegin von ihrem Sohn werden.
pp/Agentur ProfiPress