Vom Duft der Frauen und des Honigs
Norbert Scheuer liest bei der Lit.Eifel aus seinem Roman „Winterbienen“ – Lesung am Dienstag, 10. Dezember, um 19.30 Uhr in der St.-Antonius-Kirche in Roetgen-Rott
Roetgen-Rott – Alle Jahre wieder: Zum fünften Mal ist Norbert Scheuer, preisgekrönter Schriftsteller aus Kall-Keldenich, bei der Lit.Eifel zu Gast. Dieses Mal nimmt er seine Zuhörer mit auf eine literarische Reise in die Eifel, zwischen Kriegsschrecken und Naturschönheit zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. „Winterbienen“ heißt Norbert Scheuers aktueller Roman, mit dem er für den Deutschen Buchpreises nominiert und mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Im Rahmen der Lit.Eifel liest er am Dienstag, 10. Dezember, um 19.30 Uhr in der St.-Antonius-Kirche, Quirinusstraße 18, 52159 Roetgen-Rott.
Mit der Nominierung von „Winterbienen“ für den Deutschen Buchpreis wurde Norbert Scheuer von Carsten Otte, Literaturkritiker des Südwestrundfunks, als Favorit gehandelt und von Bettina Schade von der Badischen Zeitung als „literarisches Schwergewicht“ bezeichnet. Gerrit Bartels vom „Tagesspiegel“ sah in der Nominierung sogar eine „Entscheidung für ein Werk“. Scheuer schreibe „kontinuierlich und großartig und frei von Lautsprechereien Roman für Roman an seinem literarischen Kosmos aus der Eifel“. Tatsächlich setzt Norbert Scheuer mit „Winterbienen“ seine Eifel- und Familiensaga fort.
Beginnend im Januar 1944 steht Bienenzüchter Egidius Arimond als Tagebuch-Schreiber im Zentrum der Geschichte. Wegen seiner Epilepsie ist er wehruntauglich, wurde aus „rassehygienischen Gründen“ aus dem Schuldienst entfernt und zwangssterilisiert. Um Geld für seine Medikamente aufzubringen, hilft er jüdischen Flüchtlingen, versteckt in präparierten Bienenstöcken, über die Grenze nach Belgien. Gleichzeitig verstrickt er sich in Frauengeschichten. „Ein wunderbares Buch über den Duft der Frauen, den Duft des Honigs und das Schicksal eines Mannes, der, so wie die Winterbienen, das Überleben seiner Artgenossen schützt“, schreibt Susanne Schramm von der Kölnischen Rundschau.
Mit großer Intensität erzählt Norbert Scheuer in „Winterbienen“ einfühlsam, präzise und spannend von einer Welt, die geprägt ist von Zerstörung und dem Wunsch nach einer friedlichen Zukunft. So resümiert Christine Westermann vom „Literarischen Quartett“ im ZDF: „Was mich an diesem Buch so begeistert hat, ist, wie leise jemand vom lauten Krieg erzählen kann.“
Norbert Scheuer, geboren 1951, lebt als freier Schriftsteller in der Gemeinde Kall, die immer wieder Schauplatz seiner Romane und Erzählungen ist. Mit „Winterbienen“ stand er zum zweiten Mal auf der Shortlist um den Deutschen Buchpreis. Sein Roman „Überm Rauschen“ war 2009 unter den sechs Finalisten. Darüber hinaus erhielt er zahlreiche Literaturpreise und veröffentlichte zuletzt die Romane „Die Sprache der Vögel“ (2015), der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, und „Am Grund des Universums“ (2017).
Richard Kämmerlings von der „Welt“ urteilt, Norbert Scheuer habe mit seinen Romanen, Gedicht- und Geschichtenbänden ein Werk aus vielen Teilen geschaffen, das im Kleinen das Große und Ganze, in der Familien- und Lokalhistorie Weltgeschichte erzähle. Deshalb sei die Nominierung des Kaller Autors für den Deutschen Buchpreis in diesem Jahr „eine kleine Sensation und doch mehr als verdient“.
Der Eintritt zur Lit.Eifel-Lesung kostet zwölf, ermäßigt sechs Euro. Tickets gibt es unter anderem online bei Ticket Regional. Weitere Informationen und Vorverkaufsstellen gibt es im Internet unter www.lit-eifel.de.
pp/Agentur ProfiPress