Corona-Tests nur mit Termin
Drive-In-Zentrum für Corona-Tests im ehemaligen Burger King-Gebäude nimmt am Montag seinen Betrieb auf – Probennahme nur mit Termin und Überweisung des Hausarztes bei begründeten Verdachtsfällen – DRK-Fahrdienst weiterhin für diejenigen im Einsatz, die nicht mobil sind – Corona-Hotline auch am Wochenende erreichbar
Mechernich/Kreis Euskirchen – Am Montag nimmt das Deutsche Rote Kreuz den Betrieb im Drive-In-Zentrum für Corona-Tests im ehemaligen Burger King-Gebäude in Mechernich auf. „Wir bitten ausdrücklich darum, dass Patienten nur mit Termin und Überweisung ihres Hausarztes zu uns kommen – alle anderen können wir nicht beproben“, appelliert DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker an die Menschen im Kreis Euskirchen. Nur so könne ein reibungsloser Ablauf erreicht werden, der letztendlich allen Betroffenen zugute komme.
Ziel des Drive-In-Zentrums in Mechernich, zentral im Einzugsgebiet, nämlich dem gesamten Kreis Euskirchen, ist die Entlastung von Hausärzten und auch des Rotkreuz-Fahrdienstes bei der Probenentnahme in Corona-Verdachtsfällen. „Vor zwei Wochen ist unser Fahrdienst mit fünf Corona-Tests pro Tag gestartet, inzwischen sind wir mit drei Fahrzeugen unterwegs und testen rund 80 Personen pro Tag“, erzählt Rolf Klöcker.
Egal ob die Proben von Hausarzt, Fahrdienst oder im Drive-In-Zentrum entnommen werden, gelten weiterhin die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts: Getestet werden nur die „begründeten Verdachtsfälle“, also diejenigen, die Symptome einer Corona-Erkrankung zeigen und entweder direkten Kontakt zu einer nachweislich mit dem Corona-Virus infizierten Person hatten oder sich in einem Corona-Risikogebiet aufgehalten haben.
Erster Ansprechpartner ist immer zuerst der Hausarzt. Ordnet dieser einen Test an, kann dieser jetzt auch im Drive-In-Zentrum in Mechernich vorgenommen werden. Der Hausarzt stellt dafür eine Überweisung aus und meldet den Patienten beim Roten Kreuz an. Dem Patienten werden daraufhin telefonisch ein Termin und eine Nummer für das Testverfahren zugewiesen. Wer dann nach vorheriger Terminvereinbarung mit Nummer und unter Vorlage eines Lichtbildausweises (zum Beispiel Personalausweis oder Führerschein) zum genannten Drive-In-Zentrum vorfährt, kann auf eine Infektion mit dem Corona-Virus getestet werden.
Dazu erhält der Patient ein Röhrchen mit Teststäbchen und kann sich die Probe selbst nach Anweisung an der Mundschleimhaut entnehmen. Das Röhrchen wird anschließend am Drive-In-Schalter an einen Rotkreuz-Mitarbeiter übergeben. Die Betroffenen müssen ihr Auto während des Testverfahren also nicht verlassen. Nach der Prüfung im Labor werden die Ergebnisse dem jeweiligen Hausarzt mitgeteilt, der schließlich den Patienten benachrichtigt.
Geplant ist es, in dem Drive-In-Zentrum die Corona-Tests im Drei-Minuten-Takt durchzuführen. Der Fahrdienst des Roten Kreuzes soll so entlastet werden, damit er zeitnah all diejenigen aufsuchen kann, die nicht mobil genug sind, um das Haus zu verlassen.
Die Idee einer annähernd kontaktlosen Probenentnahme an einem Drive-In-Schalter, an dem es jetzt „Fast-Testing“ anstatt Fastfood gibt, ist außergewöhnlich. Während die letzten Vorbereitungen für die Betriebsaufnahme getroffen wurden, war ein Kamerateam der Dokumentations- und Reportagesendung „ZDFzoom“ zu Gast, die gerade einen Beitrag zum Thema Katastrophenschutz drehen (Ausstrahlungstermin: Mittwoch, 1. April, 22.45 Uhr, ZDF).
Thomas Heinen, DRK-Bereichsleitung Einsatzdienste im Kreis Euskirchen, stand im Interview Rede und Antwort. Obwohl bisher weder ein Krisen- noch ein Katastrophenfall für den Kreis Euskirchen oder Nordrhein-Westfalen ausgesprochen wurde, ist es ein Thema, das derzeit von besonderem Interesse ist.
Wie groß die Sorge rund um das Corona-Virus bei der Bevölkerung ist, wird auch täglich bei den Anrufen bei der Corona-Hotline des Roten Kreuzes deutlich. Waren es anfangs noch rund 100 Anrufe pro Tag sind es inzwischen 200 und mehr. „Unsere Mitarbeiter machen da einen richtig guten Job und schaffen es auch gut, die Anrufer zu beruhigen“, sagt Frank Gummelt, Kreisverbandsarzt im DRK-Kreisvorstand. Aufgrund der hohen Nachfrage ist die Hotline jetzt auch am Wochenende zu den gewohnten Zeiten erreichbar, also von 9 bis 15 Uhr.
Die Hotline sei allerdings nicht dazu da, „einen Corona-Abstrich zu bestellen“, erklärt Frank Gummelt nach wiederholten Anfragen. Es sei wichtig, jetzt nur begründete Verdachtsfälle auf den Corona-Virus zu testen, denn „wir müssen Ressourcen einsparen für diejenigen, die es wirklich brauchen.“ Nachdem es bei der Schutzkleidung für medizinisches Fachpersonal schon zu Engpässen gekommen war, hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung in Berlin inzwischen Nachschub bekommen. „Wir hoffen, dass diese jetzt auch zeitnah bei uns ankommt“, so Frank Gummelt.
pp/Agentur ProfiPress