„Unglaublich viele Stärken“
Betriebsversammlung des DRK-Euskirchen fand in der Kommerner Bürgerhalle statt – Über 300 Hauptamtliche mit dabei – Rückblicke, Ausblicke und aktuellen Stand präsentiert
Mechernich-Kommern – Über 300 hauptamtliche Rotkreuzler des Kreisverbandes Euskirchen haben sich wieder zu ihrer jährlichen Betriebsversammlung getroffen. Im „Zentrum des Kreises“, wie es Geschäftsführer Rolf Klöcker formulierte, standen dabei so einige Themen auf der Tagesordnung. Für den Betriebsrat hatten die Vorsitzende Sabine Eschweiler, der stellvertretende Vorsitzende Daniel Larres, Patrick Dost, Hildegard Fellbach-Vogt, Alexander Heine, Michael Schmehler und Jutta Schmitz auf der Bühne platzgenommen.
„Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Verantwortung“
Auf die Begrüßung von Eschweiler und Dost folgte der Kreisvorsitzende des DRK Euskirchen e.V., Karl Werner Zimmermann. Er betonte: „Ich freue mich immer besonders über Versammlungen wie diese, bei denen man miteinander ins Gespräch kommen kann. Wir sind wie ich finde ein greifbarer Vorstand, dem man gerne mitteilen kann, was man auf der Seele hat.“
Neben aller Freude mache der Kreisverband derzeit aber, wie viele andere Vereine und Institutionen, schwere Zeiten durch. „Inflation, der Krieg in der Ukraine und der andauernde Fachkräftemangel“ würden stark dazu beitragen. „Dennoch konnten wir unseren Haushalt ausgleichen. Und obwohl wir dafür auf unsere Rücklagen zurückgreifen mussten, bin ich darüber sehr froh“, so Zimmermann.
2024 werde „schwierig“, Veränderungen „werden sein müssen“. Doch dank der „unglaublich vielen Stärken“ des Kreisverbandes – einen großen Teil davon machten die hauptamtlichen Mitarbeiter aus – so sei er sich sicher, könnte das DRK Euskirchen auch in Zukunft „mit Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Verantwortung für die Menschen in der Region“ da sein.
Zahlen, Daten, Fakten
Die Vorsitzende Sabine Eschweiler gab im Anschluss einen Tätigkeitsbericht des Betriebsrates, thematisierte darin beispielsweise abgeschlossene und laufende (Bau-)Maßnahmen in DRK-Kitas des Kreisgebietes, Herausforderungen des Fachkräftemangels und dankte für die Inflationsausgleichung des Kreisvorstandes, die eine „große Hilfe bei Deckung der Lebenserhaltungskosten“ gewesen sei. Die Anwesenden stimmten ihr daraufhin mit einem Applaus zu.
Kreisverbandsgeschäftsführer Rolf Klöcker referierte zur personellen und wirtschaftlichen Lage des Vereins. Trotz aller wirtschaftlichen Probleme habe man die „Riesenentwicklung“ des Kreisverbandes fortführen können – und das trotz großer Herausforderungen durch stagnierende Umsätze und gestiegene Mitarbeiteraufwendungen.
Dies zeigt sich besonders im unmittelbaren Vergleich. So lagen Umsatz/Erträge 2013 noch bei 12.492.075 Euro, wovon 8.488.790 Euro für Mitarbeiteraufwendungen genutzt wurden. Als Ergebnis blieben noch 337.121 Euro. 2022 lagen Umsatz/Erträge hingegen schon bei 38.568.325 Euro. Für Mitarbeiteraufwendungen wurden 29.802.125 Euro berechnet und ein Ergebnis von 860.329 Euro blieb.
Herausforderungen des vergangenen Jahres waren besonders die Folgen der Flutkatastrophe, Flüchtlinge und Inflation und Mittarbeiteraufwendungen. Insgesamt hat der Kreisverband elf Ortsvereine mit 1.024 ehrenamtlichen und 952 haupt- und nebenamtlichen Mitarbeiter/innen, 249 Mitglieder im Jugendrotkreuz und im Schulsanitätsdienst, die in vielen Feldern sozialer Arbeit für die Gesellschaft wirken.
„Stolz auf engagierte und motivierte Belegschaft“
Klöcker betonte: „Mir ist sehr daran gelegen, ein Arbeitsumfeld und eine Unternehmenskultur zu schaffen, die von Fairness, Gleichberechtigung und Wertschätzung geprägt sind. Ich bin stolz darauf, eine solch engagierte und motivierte Belegschaft zu haben. Sie alle haben im vergangenen Jahr mit Ihrem Einsatz und Ihrem Know-how wesentlich dazu beigetragen, unsere zahlreichen Ziele in den unterschiedlichen Bereichen unseres Verbandes zu erreichen.
Jeder einzelne hat im Rahmen seiner Möglichkeiten seinen Beitrag geleistet und gemeinsam haben wir viel erreicht. Ich möchte Ihnen allen für Ihre Flexibilität, Ihre Geduld, Ihren Einsatz, Ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit danken, die es uns ermöglicht haben, die immensen Herausforderungen der letzten Jahre erfolgreich zu bewältigen!“
Zum Abschluss brachte er die Mitarbeiter auf den neuesten Stand in Sachen Anschaffungen und Zukunftsplänen. Im vergangenen Jahr waren dies beispielsweise ein Notstromaggregat für das „Hilfeleistungszentrum Kall“, 36 Digitalhandfunkgeräte für die Führungskräfte oder neue Schutzausrüstung und Arbeitsmittel für die Wasserwacht. Dieses Jahr waren es beispielsweise neun Notstromaggregate, zwei Rettungsboote für Kall und Dahlem oder zwei „Ford Ranger“ für die Bergwacht und die Wasserwacht.
Für das nächste Jahr stehen beispielsweise die Gründung einer Rettungsdienstschule und eine neue Wohngruppe in Mechernich auf dem Plan, in der unbegleitete minderjährige Ausländer betreut wohnen können. Doch fürs erste ließ man den Tag bei einem gemeinsamen Mittagessen und einem geführten Besuch im Freilichtmuseum Kommern ausklingen.
pp/Agentur ProfiPress