Averbeck einstimmig wiedergewählt
Harmonische Mitgliederversammlung der Union in früherer Barbarschule mit Vorstandsneuwahlen, aber ohne jede öffentliche Debatte über den Bürgermeisterkandidaten für 2025
Mechernich – Die Bürgermeisterfrage liegt auch bei der Mechernicher Union offiziell noch nicht auf dem Tisch. „Wir werden in den Gremien darüber beraten“, sagte der alte und neue Parteichef Michael Averbeck im Anschluss an die diesjährige Mitgliederbversammlung am Freitagabend in der Aula der früheren Barbaraschule im Sande.

Averbeck wurde einstimmig bei eigener Enthaltung im Amt bestätigt, Birgit Braun-Näger wurde ein weiteres Mal als stellvertretende CDU-Vorsitzende bestätigt, als zweiter Stellvertreter Averbecks kam Stadtratsfraktionsvorsitzender Peter Kronenberg ins Amt, weil sein Vorgänger Günter Schmitz nicht mehr kandidierte.
Kassierer blieb Edgar Kamper, Schriftführer Frank Diefenbach, Marco Kaudel Mitgliederbeauftragter. Kaudel, der auch Ortsbürgermeister von Lessenich ist, fungiert gleichzeitig als Pressesprecher und Öffentlichkeitsarbeiter der Union am Mechernicher Bleiberg.
24 Stunden Polizeiwache besetzen
Der Weilerswister Bundestagsabgeordnete Detlef Seif sprach in der Barbaraschule über die Bundespolitik, insbesondere den Nahostkonflikt und die Migrationspolitik. CDU/CSU übten gehörigen Druck auf die Regierungskoalition aus, um die Kommunen zu entlasten.

Zur Auseinandersetzung der arabischen Welt mit Israel hatte Seif warnende Worte mitgebracht: In „sechs bis zehn Jahren“ solle sich die Bevölkerung darauf einstellen, dass deutsche Soldaten aktiv an kriegerischen Auseinandersetzungen beteiligt sein werde.
Auch Parteichef Michael Averbeck widmete sich in seiner Ansprache vor der Wahl sicherheitspolitischen Themen. Für Mechernich verlangt er eine 24 Stunden am Tag besetzte Polizeiwache. Die Verbrennung der israelischen Flagge direkt neben dem Polizeigebäude, die versuchte Bankautomatensprengung in Sichtweite der zu dem Zeitpunkt nicht besetzten Wache und die Vielzahl von Einsätzen im Umfeld von Migranten zeigten, dass am Bleiberg Handlungsbedarf in Sachen Innere Sicherheit besteht.
Felix Bitter 75 Jahre in der CDU
Fraktionschef Peter Kronenberg, der zuvor schon anderen Ratsfraktionen als der Union angehört hatte, wurde für 25 Jahre CDU-Zugehörigkeit ausgezeichnet, Vize-Bürgermeister Günter Kornell für 40 Jahre. Den Vogel schoss der frühere Kommerner Stadtverordnete Felix Bitter (93) ab, der sein CDU-Parteibuch bereits seit 75 Jahren besitzt.

Bitter erzählte dem Bundestagsabgeordneten Seif und der stellvertretenden Parteichefin Birgit Braun-Näger bei seiner Ehrung, dass der frühere Kölner Oberbürgermeister und spätere erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer im Hause Bitter in Köln ein- und ausgegangen sei.
Bitters Vater, bis dahin ein strammer Vertreter der katholischen Zentrumspartei, gehörte nach dem Krieg mit Adenauer zu den Mitbegründern der gemischt-konfessionellen konservativen CDU in Köln.
pp/Agentur ProfiPress