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Schüler als Künstler

Vernissage im Hermann-Josef-Haus Urft – Räumlichkeiten mit selbst geschaffenen Kunstwerken gestaltet

Kall-Urft – Unter Anleitung des Aachener Künstlers Sebastian Schmidt („Kunstwerkstattmobil“) haben 15 Mädchen und Jungen aus den stationären Gruppen des Hermann-Josef-Hauses in den Herbstferien an einem Kunstprojekt teilgenommen und eine Woche lang täglich intensiv und konzentriert mit großem Einsatz gearbeitet. Eine Vernissage am letzten Tag im Foyer des Hauses war der krönende Abschluss. Hier präsentierten die Mädchen und jungen ihre Werke dem Publikum und stellten diese vor.

„Ziel in unserer Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen ist es, sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, sich auszuprobieren, etwas Neues zu versuchen und damit ihr Selbstwertgefühl zu stärken“, erklärt Susanne Beckschwarte, Leiterin des Hermann-Josef-Hauses Urft. Dies sei besonders gut möglich beim künstlerischen Gestalten. Die Mädchen und Jungen können verschiedenste Materialien verwenden und deren Eigenschaften kennenlernen und dabei ganz neue Fähigkeiten bei sich entdecken. Gleichzeitig werden Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit gefördert und durch die Arbeit mit mehreren die Sozialkompetenz gestärkt – und es macht auch noch Spaß.

„Gleichzeitig war es uns wichtig, mit den Kindern zusammen Räumlichkeiten zu gestalten und sie mitentscheiden zu lassen“, so Beckschwarte weiter. Mit dem Kunstprojekt habe man Farbe und Bewegung in die neuen Verwaltungsflure bringen und die bisher triste Außenwand des Schwimmbades verschönern wollen.

Der Aachener Künstler Sebastian Schmidt brachte mit den Urfter Schülern die Mosaike an der Außenwand des Schwimmbades an. Foto: Susanne Beckschwarte/Hermann-Josef-Haus/pp/Agentur ProfiPress

Täglich durften die Kinder selbst entscheiden, an welchem Werk sie die nächsten Stunden arbeiten wollten. Auch zwischendurch zu wechseln war kein Problem.

Sie durften beliebige Motive skizzieren, die dann an der Wand betrachten wurden. Die gemeinsame Entscheidung fiel auf ein U-Boot sowie eine Meerjungfrau. Per Beamer wurden die Skizzen auf Großformat übertragen und von der Projektion abgezeichnet. Eine sehr beliebte Aufgabe bei den teilnehmenden Jungen und Mädchen: Farbige Fliesen mussten mit dem Hammer zu kleinen Scherben zerbrochen werden. Auf diesen grobmotorischen Spaß folgte die feinmotorische Legearbeit, um aus den Scherben Mosaike zu legen. Hierbei war viel Konzentration gefragt, was die Teilnehmer überraschend gut meisterten.

Selbst gespannte Leinwände bildeten die Grundlage für zwei große Breitformatgemälde. Auch hierfür wurden Ideen gesammelt. Mit Hilfe der Tipps des Profis lernten die Kinder, wie Hinter- und Vordergrund aufeinander abgestimmt werden. Glücklicherweise wurde vom ersten Tag an anhand eigener kleinerer Bilder das Malen mit Acrylfarbe geübt, was sich an den großen Bildern auszahlte.

Die Gemälde verzieren die Wände in den Gruppen, Zimmern und im Verwaltungsgebäude. Foto: Maik Nohles/Hermann-Josef-Haus/pp/Agentur ProfiPress

An die Mosaikscherben wurden rückseitig Netzte geklebt, wie man es auch von Fliesenmatten aus dem Baumarkt kennt. Die Mosaikmatten schafften es an die Außenwand des Schwimmbads und wurden am letzten Tag mit Begeisterung zusammen mit dem Künstler mit Hilfe eines Gerüstes angebracht.

Neben den Gemeinschaftsarbeiten an den beiden großen Mosaiken und den zwei Leinwänden haben die Kinder und Jugendlichen auch zahlreiche eigene Kunstwerke erschaffen. Sichtlich stolz haben sie diese Bilder den anderen Bewohnern und Mitarbeitenden des Hermann-Josef-Hauses im Rahmen einer Vernissage im Foyer des Hauses präsentiert. Die Kunstwerke der Mädchen und Jungen haben bei den Besuchern viel Bewunderung und Lob ausgelöst. Während einige Gemälde der Kinder künftig die Gruppen und Zimmer der Nachwuchskünstler schmücken werden, bleiben die zwei großen Leinwände im Verwaltungsgebäude hängen.

pp/Agentur ProfiPress