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Viel erledigt während Corona

In Scheven, Dottel und Wallenthal haben die Grünkolonnen und ehrenamtliche Helfer in den vergangenen Wochen zahlreiche Projekte abgeschlossen oder begonnen

Kall-Scheven/Dottel/Wallenthal – Die Corona-Pandemie hat vielerorts zum Stillstand des gesellschaftlichen Lebens geführt. Doch in den drei Nachbarorten Scheven, Dottel und Wallenthal waren die Grünkolonnen und sonstige ehrenamtliche Helfer in den vergangenen Wochen und Monaten überaus fleißig. Zahlreiche Projekte wurden angefangen oder sogar abgeschlossen. Hans Reiff, Ortsvorsteher in den drei Dörfern, sowie Tobias Heinen von der Gemeinde Kall stellten die Maßnahmen vor. Übergreifend in allen drei Dörfern wurden Spielplatzprojekte in Höhe von 25.000 Euro finanziert, wovon 17.000 Euro durch eine Spende der Marga-und-Walter-Boll-Stiftung und die restlichen 8.000 Euro von der Gemeinde Kall stammten.

Das Wäldchen am Rande von Scheven wurde gerodet. Der Borkenkäfer und die Stürme hatten den Fichten zugesetzt. Es soll aber wieder aufgeforstet werden, wie Gemeindemitarbeiter Tobias Heinen (v.l.) und Ortsvorsteher Hans Reiff erklärten. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Scheven

Mit dem Wäldchen am Ortsrand von Scheven gab es bis vor wenigen Monaten ein idyllisches Naherholungsgebiet. Durch einen kleinen Fichtenforst führten zahlreiche Wege zu Tischen und Bänken, die zum Verweilen einluden. Hans Reiff beschreibt das Wäldchen als einen „Ort der Stille“, der besonders von älteren Schevenern genutzt wurde. Doch die Fichten mussten jetzt entfernt werden, der Wald ist gerodet. „Die Fichten waren zu großen Teilen vom Borkenkäfer befallen“, erklärt Hans Reiff. Hinzu kamen zahlreiche Sturmschäden.

Auf dem Spielplatz an der Furtstraße kann wieder gespielt werden. Beim Pressetermin wurde die Hängebrücke am Kletterturm befestigt. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Die Gemeinde Kall, der die Fläche gehört, der Kreis Euskirchen und die Dorfgemeinschaft arbeiten eng zusammen, um das Naherholungsgebiet wieder zu erneuern und aufzuforsten, damit es erhalten bleiben kann – auch wenn es vermutlich Jahrzehnte dauert, bis wieder ein echtes Wäldchen entsteht. „Es ist keine großflächige Bepflanzung geplant, stattdessen ist in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde vorgesehen, die Fläche zunächst der natürlichen Sukzession zu überlassen und abzuwarten, wie sich die Fläche entwickelt“, erklärt Tobias Heinen. Grund sei der Klimawandel, der auch den heimischen Bäumen das Leben und deshalb den Experten die Prognosen, welcher Baum klimarobust ist, schwermacht. „Fakt ist: Es gibt weniger Regen, aber mehr Sturm“, beschreibt es Tobias Heinen.

Das Dorfgemeinschaftshaus in Scheven wurde erweitert. Getränkelieferanten können zukünftig direkt an eine Rampe anfahren und ausladen. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Seit Jahren werde das Wäldchen durchforstet. Die zehnköpfige Grünkolonne habe erstmals 2015 die Wege wieder freigeschnitten, erinnert sich Reiff, der grob überschlägt, dass bisher 200 bis 300 ehrenamtliche Stunden in das Projekt geflossen seien.

Eine weitere Maßnahme in Scheven ist der Spielplatz an der Klus. Dort wurden drei Spielgeräte aufgestellt, die besonders für kleinere Kinder attraktiv sind. „Dort ist es tatsächlich eher eine Ausnahme, wenn mal keine Kinder dort spielen“, ist Reiff erfreut. Eine „Eifel-Liege“ wurde ebenfalls angeschafft und bereits provisorisch aufgestellt, die dazugehörige Fläche wird noch gepflastert. Auf dem Spielplatz an der Furtstraße wurden zahlreiche Geräte erneuert.

An der Klus wurden drei Spielgeräte aufgestellt. Wie Ortsvorsteher Hans Reiff (l.) mitteilte, ist die Grünfläche am Bleibach sehr gut besucht. Darüber freut sich auch Gemeindemitarbeiter Tobias Heinen. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Hinzu kamen in Scheven diverse Naturschutzprojekte. An der Einfahrt zur Gärtnerei Schaar entstand ein Totholzbereich mit einem von der VR-Bank Nordeifel finanzierten Insektenhotel, eine Info-Tafel soll noch folgen. Am Bleibach wurde ein Feuchtgebiet angelegt. In Richtung Bahntunnel wurde eine Fläche auserkoren, die sich in Zukunft selbst überlassen werden soll, damit dort Insekten und weitere Tiere ungestört einen Lebensraum entwickeln können.

Bereits 2019 wurde mit der Renovierung des Dorfsaales angefangen, der erste Antrag war schon zwei Jahre zuvor gestellt worden. „Die Dachbalken waren durchgefault, die alte Heizung musste ausgebaut werden, im hinteren Bereich haben wir außerdem drei Meter angebaut, sodass nun Getränke über eine Rampe angeliefert werden können“, erklärt Hans Reiff.

Mehr Platz für den Elferrat: Das Schevener Dorfgemeinschaftshaus wurde renoviert. Dachbalken über der Bühne waren faul geworden. Dabei wurde auch der Bereich neben der Bühne erweitert. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Die Gesamtsumme der Maßnahme beläuft sich auf 30.000 Euro, die, bis auf einen Zuschuss in Höhe von 2.500 Euro durch die Gemeinde, aus eigenen Mitteln aufgewendet wurden. „Wir hatten für den Zweck einiges angespart“, berichtet Reiff. Außerdem wurden viele Arbeiten in Eigenleistung abgewickelt. Geplant sei noch eine Befestigung des hinteren Bereichs, der dann auch als Parkplatz genutzt werden könnte, um die Verkehrssituation vor dem Saal zu entschärfen. Dafür müssen aber zunächst neue Einnahmen generiert werden – durch die Corona-bedingten Veranstaltungsausfälle ist das momentan nicht möglich.

In Scheven entstand ein Feuchtgebiet. Mit einem aufgeschütteten Damm wird das Wasser von einem Pfad ferngehalten. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Wallenthal

Auch in Wallenthal ist ein Kommunikations-Treffpunkt entstanden. Der Pütz, die alte Dorfquelle, wurde von Ehrenamtlern aufgehübscht. „Die Quelle sah eine Zeitlang nicht sehr schön aus, jetzt wurde hier der Teich gereinigt. Außerdem wurde eine Zu- und Ableitung installiert, sodass immer Frischwasser zugeführt werden kann“, erzählt Hans Reiff. Eine Infotafel soll in Zukunft die historische Bedeutung der Quelle sichtbar machen. Da der Pütz von vielen Radfahrern passiert wird, soll der Kontakt zur e-regio gesucht werden, mit dem Ziel, am Rand des Geländes eine E-Bike-Ladestation zu errichten. „Pro Tag kommen hier etwa 100 Fahrräder vorbei, davon sind 30 Prozent E-Bikes“, trägt Reiff das Ergebnis einer privaten Zählung vor.

Der Pütz in Wallenthal wurde hergerichtet und ist jetzt ein Ort zum Verweilen, wie Ortsvorsteher Hans Reiff (v.r.), Angela Reinartz und Wolfgang Schorn demonstrieren. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Außerdem wurde der Spielplatz erneuert. Errichtet wurden ein Spielturm mit Hängebrücke, eine Wippe, ein Karussell und eine Nestschaukel.

Auch in Wallenthal wurden neue Spielgeräte aufgestellt. Alte Spielgeräte, die noch in Ordnung sind, blieben natürlich bestehen. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Dottel

Pfähle auf der Wiese am Dorfplatz zeigen, wo in Kürze ein etwa 15 Quadratmeter großer Pavillon errichtet werden soll. „Der Dorfplatz soll ein Ort werden, an dem sich die Leute treffen und aufhalten“, hofft Hans Reiff. Auch dort wurde bereits eine Eifel-Liege aufgestellt. Der Dorfplatz ist außerdem Ausgangspunkt für den Römerkanal-Wanderweg, der nach Eiserfey führt. Mit dem Pavillon wäre der Platz dann eine geeignete Station für Touren bei nicht so gutem Wetter. „Wir sind dem Bauhof der Gemeinde Kall dankbar für die Unterstützung“, ergänzt Reiff.

Ein arbeitsintensives Projekt wartet in Dottel auf die Grünkolonne: Die Mauer am Bürgerhaus muss von der Bepflanzung befreit werden, die Wurzeln hatten das Mauerwerk stark beschädigt. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Ein arbeitsintensives Projekt ist die Sanierung der Mauer am Bürgerhaus. „Die Mauer war total bewachsen, was wirklich schön aussah“, beschreibt Reiff. Doch die Wurzeln der Bepflanzung haben, hauptsächlich im oberen Bereich, das Mauerwerk stark in Mitleidenschaft gezogen. Die fünfköpfige Grünkolonne entfernt noch bis Jahresende die Pflanzen auf der Mauer, die im Anschluss mit einer Abdeckung geschützt wird.

pp/Agentur ProfiPress