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Tief eintauchen in die Welt

Bernhard Albers, Adrian Krug und Christoph Leisten würzten Lit.Eifel-Lyrik-Abend mit besonderer Note und mosaikartig zusammengestellten Gedichten

Metternich/Mechernich – Zu einem Fest für die Poesie wurde der Lit.Eifel-Abend im Kulturhof Velbrück. Tief eintauchen durfte man in die Welt der Lyrik und deren bedeutungsvollen Verse. Die an diesem Abend rezitierten Dichter und Denker waren wie eine Farbenpalette – vielfältig und verschieden.

Adrian Krug (l.) und Christoph Leisten plauderten kurzweilig über die feinsinnig-sensibel vorgetragenen Gedichte der Dichter und Denker beim „Abend der Poesie“ der Lit.Eifel im Kulturhof Velbrück. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Die Protagonisten saßen nebeneinander am langgestreckten Tafeltisch: Bernhard Albers, der vor 40 Jahren den Rimbaud Verlag gründete und sich seitdem klassisch-moderner und zeitgenössischer Lyrik und Prosa verschrieben hat. Der 23-jährige Adrian Krug, Albers‘ stellvertretender Geschäftsführer und designierter Nachfolger. Und nicht zuletzt: Christoph Leisten, Lyriker, Lehrer und Initiator des Leseabends für die Lit.Eifel, die mit ihren 17 Lesungen in 2021 auch in Mechernich Station machte, nämlich am Gymnasium Am Turmhof.

Feinsinnig-sensible Stimme

In kurzweiligen und fokussiert herausgearbeiteten Blenden verwebte das Trio Historisches und Wissenswertes zu den Autoren und gab damit dem Abend eine besondere Note wie Würze. Interpretiert wurde bewusst nicht. Dafür mit feinsinnig-sensibler Stimme die Dichte der Lyrik hervorgehoben und Raum gegeben, so sie sich entfalten konnten. Manche Gedichte waren derart prägnant, dass sie zweimal vorgelesen wurden, um sie wirken zu lassen.

Bernhard Albers ließ hinter die Kulissen des Rimbaud Verlags blicken. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Es wurden Zeilen rezitiert, deren Verfasser zuerst emigrierten und doch zurückfanden zur deutschen Sprache, wie zum Beispiel Tuvia Rübner. Andere, die von fremden Ländern wie dem Buchenland erzählten, daneben die Wortkunst der 17-jährigen Selma Meerbaum-Eisinger und die der 95-jährigen Dagmar Nick, ebenso wie Gedichte von zu Lebzeiten verfemten und von den Nationalsozialisten verfolgten Dichtern. Andere, die ihre Zeitgenossen beeinflussten oder sich selbst vom Zeitgeist inspirieren ließen.

„Keine Bestsellerei“

Bernhard Albers gewährte zwischen den Passagen einen spannenden Einblick in die Verlagsarbeit. „Wir betreiben keine Bestsellerei“, sagte er. Er lege vielmehr Wert darauf, dass sich in seinen Werkausgaben und Anthologien die ausgewählten Gedichte wie bei einem Mosaik zusammenfügen.

Das Publikum tauchte ein in die Welt der Poesie und nutzte die Gelegenheit mit den Experten über die Gedichte und deren Inhalte sowie Wirkung zu fachsimpeln. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Einen eindrucksvollen Auftakt des Abends bildete die Übersetzung Amanda Gormans Gedicht zur Amtseinführung von US-Präsident Joe Biden im Januar 2021. Kraftvoll, inspirierend, Hoffnung verströmend: „Licht ist immer, wenn wir es nur in uns zu finden wagen, wenn wir uns zutrauen, es weiter zu tragen.“ Mit jeder weiteren Minute und Zeile des Abends wurde offenbar, wie sehr die Welt in der Poesie aufgehoben ist, wie welthaltig und zugleich sinnlich die Lyrik ist. Moderiert wurde der Lit.Eifel-Abend von Marietta Thien vom Kulturhof Velbrück.

pp/Agentur ProfiPress