Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

AllgemeinStadt Mechernich

Drei Zutaten, ein neuer Damm

Mit einem besonderen Verfahren wird in Vussem das Regenrückhaltebecken auf dem Bolzplatz neu gebaut – Dafür wird der vorhandene Boden genutzt und mit einem speziellen Bindemittel sowie Wasser zu einem widerstandsfähigen Baumaterial vermischt

Mechernich-Vussem – Die Flut 2021 hat auch in Vussem ihre Spuren hinterlassen. Der alte Damm am Bolzplatz wurde damals größtenteils weggespült. Jetzt entsteht dort ein neues Regenrückhaltebecken und das im Einklang mit Natur- und Artenschutz.

„Der neue Damm wird nicht einfach rekonstruiert, sondern nach aktuellem Stand der Technik neu aufgebaut, mit einem deutlich höheren Rückhaltevolumen“, erklärt Andreas König, Projektleiter der Stadt Mechernich. Der Damm wurde dafür leicht talabwärts verschoben und in seiner Struktur verändert. Im Endausbau wird er ein Rückhaltevolumen von rund 4.825 Kubikmetern fassen. Das ist ein Mehrfaches gegenüber vorher. Finanziert wird das Projekt vollständig über den Wiederaufbauplan des Landes. Die Auftragssumme beträgt 443.000 Euro.

Im Hintergrund die „überdimensionierte Betonmaschine“, die beim Damm-Bau in Vussem zum Einsatz kommt. Andreas König, Projektleiter der Stadt Mechernich, und Marco Müller von Baustark Müller verantworten die Baustelle. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Im Hintergrund die „überdimensionierte Betonmaschine“, die beim Damm-Bau in Vussem zum Einsatz kommt. Andreas König (l.), Projektleiter der Stadt Mechernich, und Marco Müller von Baustark Müller verantworten die Baustelle. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Für den Bau wird eine besonders ressourcenschonende Methode eingesetzt: eine sogenannte Sternsiebanlage der Firma REDE nimmt den vorhandenen Boden auf, siebt ihn fein und vermischt ihn mit einem speziellen Bindemittel sowie Wasser. Ein Verfahren, das Marco Müller, Chef der beauftragten Firma Baustark Müller aus Firmenich, augenzwinkernd als „eine überdimensionierte Betonmaschine“ beschreibt.

„Absolut nachhaltig“

Der Vorteil: Der vorhandene Boden kann direkt wiederverwendet werden. „Das ist absolut nachhaltig“, so Müller. „Wir sparen damit nicht nur Ressourcen, sondern auch unzählige Lkw-Fahrten. Das Material muss nicht herangeschafft werden, sondern wird direkt vor Ort aufbereitet.“ Der fertige Baustoff wird dann als Dammkörper und insbesondere für den sogenannten Dammsporn verwendet, der als Fundament dient und dafür sorgt, dass der Damm nicht unterspült werden kann.

Das Baugebiet ist derweil ökologisch sensibel: Dort leben unter anderem Feuersalamander, Blindschleichen und Waldeidechsen. Die Planung erfolgte deshalb in enger Abstimmung mit dem NABU sowie der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Euskirchen. „Wir achten sehr genau darauf, dass die Maßnahme natur- und artenschutzrechtlich verträglich umgesetzt wird“, betont König.

Dieser Graben nimmt den Dammsporn auf, der ein Unterspülen des Bauwerks verhindern soll. In der Mitte ist das Rohr des Odensiefen zu sehen, der im Zuge der Maßnahme wieder freigelegt wird. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Dieser Graben nimmt den Dammsporn auf, der ein Unterspülen des Bauwerks verhindern soll. In der Mitte ist das Rohr des Odensiefen zu sehen, der im Zuge der Maßnahme wieder freigelegt wird. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Zudem wird der bislang unter dem Bolzplatz verrohrte Odensiefen im Zuge der Bauarbeiten freigelegt und naturnah gestaltet. Das ist ein weiterer ökologischer Gewinn für das Areal.

Aktuell dient der Bolzplatz in Vussem als Baulogistikfläche. Nach Abschluss der Arbeiten – geplant ist die Fertigstellung bis Mitte September 2025 – wird das Gelände wieder in einen bespielbaren Zustand versetzt.

Ein zusätzlicher Graben entlang eines bestehenden Wirtschaftsweges führt künftig bei Starkregen überschüssiges Wasser über das Becken ab. Damit erhält Vussem ein modernes Rückhaltebauwerk, das technische und ökologische Anforderungen gleichermaßen erfüllt.

pp/Agentur ProfiPress