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„Krankenhaus“ von Schlamm befreit

„Community Day“ der „Zurich“-Versicherung führte IT-Profis unter Tage – Ehemaliges Kriegslazarett in der „Grube Günnersdorf“ von Flutresten befreit

Mechernich/Köln – Schippen, Fegen, Schubkarren leeren – all das zählt eigentlich nicht zu den Aufgaben des erweiterten Kölner IT-Führungsteams der „Zurich“-Versicherung. Dennoch fanden sich kürzlich 14 von ihnen unter Tage wieder – im Mechernicher Bergbaumuseum „Grube Günnersdorf“.

Kurz bevor es unter die Erde ging: die 14 Freiwilligen von der Kölner „Zurich“-Niederlassung an ihrem „Community Day“ vor dem Eingang zur Mechernicher „Grube Günnersdorf“. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Kurz bevor es unter die Erde ging: die 14 Freiwilligen von der Kölner „Zurich“-Niederlassung an ihrem „Community Day“ vor dem Eingang zur Mechernicher „Grube Günnersdorf“. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Hergeführt hatten sie der betriebseigene „Community Day“, eine Art sozialer Betriebsausflug. Ausgerüstet mit Schaufeln, Besen, geeigneter Kleidung und Sicherheitshelmen führte dieser sie direkt in die Mechernicher Unterwelt. Hier ging es Sand und Schlamm an den Kragen – stille Zeugen der Flutkatstrophe von 2021, die auch das Bergwerk betraf.

Kräftig schippen, fegen und Schubkarre fahren stand auf dem Programm. Hier: im „Krankenhaus“, das einmal als Feldlazarett diente. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Kräftig schippen, fegen und Schubkarre fahren stand auf dem Programm. Hier: im „Krankenhaus“, das einmal als Feldlazarett diente. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Zustande kam alles über Rainer Schulz (Stadtverwaltung/Bergbaumuseum) und Petra Seidel von der „Zurich“. Bei einem kühlen Getränk in der Kommerner Kneipe „Stollen“ kamen sie auf die Wandbilder zu sprechen, die aus der „Grube Günnersdorf“ stammen. „Da war das Kind auch schon geboren“, erinnert sich Schulz.

Eine lange Geschichte

Bevor die schweißtreibende Arbeit begann, trafen sich alle fleißigen Helferinnen und Helfer erst einmal in den Ausstellungsräumen des Museums. Hier führte sie dessen Vorsitzender Günter Nießen nach einem herzlichen „Glück Auf!“ in die lange Geschichte des Gestein-Abbaus am Bleiberg ein.

In den Ausstellungsräumen erklärte der Museums-Vorsitzende Günter Nießen die Geschichte des Mechernicher Bergbaus – anhand von praktischen Beispielen. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
In den Ausstellungsräumen erklärte der Museums-Vorsitzende Günter Nießen die Geschichte des Mechernicher Bergbaus – anhand von praktischen Beispielen. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Zur Veranschaulichung hielt er Gesteinsproben bereit, zeigte ein Gemälde aus dem Jahre 1854, dass den harten Arbeitsalltag der Bergleute dokumentierte, und präsentierte den Anwesenden „seinen ganzen Stolz“: ein originalgetreues Eisenbahnmodell des Mechernicher Bleibergs und des sich damals darauf befindlichen, weitläufigen Betriebsgeländes der „Gewerkschaft Mechernicher Werke“.

Schlamm und Sand ging es auch im „Krankenhausgang“ unter Tage an den Kragen. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Schlamm und Sand ging es auch im „Krankenhausgang“ unter Tage an den Kragen. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Dann ging es ans Eingemachte. Immer tiefer unter die Erde führte der Weg. Vorbei an einem Bildnis der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, bis zu einer Gabelung, ab der selbst kleine Leute ihren Kopf einziehen müssen, um nicht unsanfte Begegnung mit der niedrigen Decke zu machen – wohl eher nichts für Menschen mit Platzangst.

„Wertvolle Hilfe“ unter Tage

Am Ziel angekommen, dem „Krankenhaus“, dass im Zweiten Weltkrieg als Lazarett für Kriegsverletzte diente, ging es an die Arbeit. Sand und Schlamm in Schubkarren schippen und diese zur angelegten Abraumhalde bringen. Übrigens: Rund 4.000 Mechernicherinnen und Mechernicher fanden während der Kriegswirren Zuflucht in der „Grube Günnersdorf“.

Auf zur Abraumhalde. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Auf zur Abraumhalde. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Auch den Hinweg, den sogenannten „Krankenhausgang“, befreite man von Unrat. Belohnt hat sich das Team im Anschluss mit griechischen Spezialitäten vom Restaurant „Treffpunkt“. Getränke stellte den fleißigen Helferinnen und Helfer das Bergbaumuseum zur Verfügung.

Auch „seinen ganzen Stolz“, ein originalgetreues Modell des Betriebsgeländes der „Gewerkschaft Mechernicher Werke“, präsentierte Nießen den Anwesenden gerne. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Auch „seinen ganzen Stolz“, ein originalgetreues Modell des Betriebsgeländes der „Gewerkschaft Mechernicher Werke“, präsentierte Nießen den Anwesenden gerne. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

„Ich möchte mich nochmal herzlich für Eure wertvolle Hilfe bedanken“, freute sich Günter Nießen im Nachgang. Denn nur so kann das Bergbaumuseum mit seiner wichtigen Bildungs-Arbeit rund um die Geschichte fortfahren, die Mechernich am Bleiberg zu der Stadt gemacht hat, die sie heute ist.

Gemalt im Jahre 1854 zeigt diese Gemälde den harten Arbeitsalltag am Mechernicher Bleiberg. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Gemalt im Jahre 1854 zeigt diese Gemälde den harten Arbeitsalltag am Mechernicher Bleiberg. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Gute Laune vor guter Tat. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
Gute Laune vor guter Tat. Foto: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

pp/Agentur ProfiPress