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Mit gutem Beispiel voran

Jan Schäfer ist registrierter Corapp-Helfer und setzte sich mit Herzblut für einen 24/7-Defibrillator in Lessenich ein – Zu finden ist der Schockgeber für den Notfall an der Kirche St. Stephanus mitten im Ort – Herz-Lungen-Reanimation in den ersten Minuten bis zum Eintreffen des Notarztes kann Leben retten

Mechernich-Lessenich – Die Lessenicher gehen mit gutem Beispiel voran. An der St.-Stephanus-Kirche im Dorf hängt jetzt ein Defibrillator. Dieser ist rund um die Uhr zugänglich. Mit diesem externen Schockgeber können Menschenleben gerettet werden.  

Krankenpfleger und Medizinstudent Jan Schäfer hat das Projekt ins Rollen gebracht. „Alles fing damit an, dass ich mich als Helfer bei der Corhelfer-App habe registrieren lassen.“ Die App sorgt dafür, dass er als registrierter Ersthelfer auf dem Mobiltelefon angefunkt wird, wenn in der Nähe eine leblose Person gefunden werden sollte.

Jan Schäfer packt sich den Defibrillator, der jetzt mitten in Lessenich 24/7 für alle bereitsteht und im Notfall Menschenleben retten kann. Die Haube des Kastens kann durch Drücken auf den roten Knopf außen geöffnet werden. Wenn das Gerät herausgenommen wird, ertönt ein Signal. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Er ist damit ein wichtiger Baustein in der Rettungskette bis der Notarzt eintrifft. Wird in den ersten Minuten nichts getan, bestehen laut Jesko Priewe, dem ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Euskirchen, wegen der Sauerstoff-Unterversorgung des Gehirns kaum Chancen, das Leben des Patienten zu retten.

Die App schickt parallel aber auch einen weiteren Helfer zum nächsten Defibrillator. „Da ist mir aufgefallen, dass hier in Lessenich gar keiner hängt“, so Jan Schäfer, der das nicht auf sich beruhen ließ, sondern anpackte. Er klapperte die Vereine im Ort ab, die ihm alle zusicherten, das Projekt mit zu unterstützen. Auch Ortsbürgermeister Marco Kaudel und die Björn-Steiger-Stiftung kamen mit ins Boot, um dem Ziel näher zu kommen.

Junge Leute

Jan Schäfer und fünf weitere junge engagierte Corapp-Registrierte aus dem Dorf – allesamt zwischen 18 und 24 Jahre alt – setzten einen Brief auf, um die Lessenicher über das Vorhaben zu informieren, aber auch die Wichtigkeit deutlich zu machen, dass mit dem kleinen Gerät Menschenleben gerettet werden können.

Auch Marco Kaudel ist dankbar für das Engagement und die gute Sache: „Es ist Jan Schäfer zu verdanken, dass der Defibrillator jetzt da ist. Jan Schäfer ist mit Hartnäckigkeit, Biss und Herzblut dran geblieben und hat das Projekt erfolgreich realisiert.“

So wurden denn auch Spenden (noch vor der Flut) gesammelt. Die  Bereitschaft war groß, so Marco Kaudel. Auch beim kürzlich veranstalteten Seniorennachmittag habe man ihm Bargeld in die Hand drücken wollen: „Ich musste ablehnen – alles lief über ein eigens von Jan angelegtes Spendenkonto.“

Großartige Bilanz

Die Bilanz fiel großartig aus. „Die Spendeneinnahmen haben gereicht, es musste kein Verein notfallmäßig einspringen“, freute sich Jan Schäfer im Interview mit dem Mechernicher „Bürgerbrief“. Ein Elektriker montierte das Gerät samt Kasten an der Mauer der Kirche. Hans Linden, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands, war sofort „Feuer und Flamme“, als Schäfer und Kaudel mit der Idee auf ihn zukamen.

„Das ist nicht selbstverständlich, weil es ja um ein historisches Gebäude geht“, so Marco Kaudel. Der Kirchenvorstand organisierte auch eine Stromversorgung bis zum Defibrillator.

 „Dorfintern sollen alle Interessierten in Erste-Hilfe-Maßnahmen, speziell in Herz-Lungen-Reanimation und in der Anwendung des Defibrillators geschult werden“, so Jan Schäfer. Der Kreis sowie die Björn-Steiger-Stiftung hätten ihre Unterstützung zugesagt. Der Qualifikationsnachweis nach der Schulung kann auch zur Registrierung bei der Corhelper-App genutzt werden.

pp/Agentur ProfiPress