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„Krockwösch“ hilft ganzheitlich

Freilichtmuseum Kommern hält den alten Kirchenbrauch zu „Mariä Himmelfahrt“ am Leben – Über 50 Gläubige und Interessierte versammelten sich vor dem Schützendorfer Fachwerk-Kapellchen

Mechernich-Kommern – Nach altem Kirchen brauch wurden am Hochfest Mariä Himmelfahrt (15. August) im Kommerner Volkskunde- und Freilichtmuseum Kräutersträuße, so genannte „Krautwische“ gesegnet. Über 50 Gläubige nahmen im Eifeldorf des Museums vor der alten Fachwerkkapelle aus Schützendorf an einem kleinen Gottesdienst mit dem Mechernicher Diakon Manfred Lang teil.

Über 50 Gläubige nahmen im Eifeldorf des Museums vor der alten Fachwerkkapelle aus Schützendorf an einem kleinen Gottesdienst zu Mariä Himmelfahrt mit dem Mechernicher Diakon Manfred Lang teil. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress
Über 50 Gläubige nahmen im Eifeldorf des Museums vor der alten Fachwerkkapelle aus Schützendorf an einem kleinen Gottesdienst zu Mariä Himmelfahrt mit dem Mechernicher Diakon Manfred Lang teil. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

Sie sangen Marienlieder, hörten das Evangelium und nahmen anschließend von den Museumshauswirtschafterinnen Anita Wolfgarten, Monika Blaeser, Anja Breuer, Annette Meylahn und Jennifer Zimmermann gebundene „Wische“ aus gesegneten Kräutern mit nach Hause.

Nach der Kräutersegnung am Bindetisch (v.l.): Annette Meylahn, Manfred Lang, Sonja Breuer, Anita Wolfgarten und Jennifer Zimmermann. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress
Nach der Kräutersegnung am Bindetisch (v.l.): Annette Meylahn, Manfred Lang, Sonja Breuer, Anita Wolfgarten und Jennifer Zimmermann. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

Je nach örtlicher Tradition enthalten die im Rheinland kurz „Krockwösch“ genannte Sträuße sieben, neun, zwölf, 24, 72 oder gar 99 Heilkräuter, darunter Arnika, Alant, Johanneskraut, Schafgarbe, Weideröschen, Rainfarn, Thymian, Oregano, Großer Wiesenknopf, Kamille und meistens auch die häufigsten Getreidearten Weizen, Gerste, Hafer und Roggen.

Schutz und Segen

„In der Kräutersegnung begegnen sich altes Wissen um die Heilkräfte in der Natur und die christliche Überzeugung, dass göttlicher Segen und himmlische Fürsprache durch die Gottesmutter helfen“, so der Diakon, der auch stellvertretender Generalsuperior des Ordo Communionis in Christo in Mechernich ist.

„In der Kräutersegnung begegnen sich altes Wissen um die Heilkräfte in der Natur und die christliche Überzeugung, dass göttlicher Segen und himmlische Fürsprache durch die Gottesmutter helfen“, so Diakon Manni Lang, der auch stellvertretender Generalsuperior des Ordo Communionis in Christo in Mechernich ist. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress
„In der Kräutersegnung begegnen sich altes Wissen um die Heilkräfte in der Natur und die christliche Überzeugung, dass göttlicher Segen und himmlische Fürsprache durch die Gottesmutter helfen“, so Diakon Manni Lang, der auch stellvertretender Generalsuperior des Ordo Communionis in Christo in Mechernich ist. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

Früher fehlte der Krautwisch in keinem Haushalt. Er sollte Menschen und Vieh vor Krankheit, Feuer und sonstigem Unglück schützen. Bei Krankheiten wurden Teile als Tee oder Aufguss verwendet. Im Frühjahr räucherte man Wohnhaus und Ställe mit dem Krautwisch aus. Der Krautwisch war nicht nur Haussegen, sondern auch ein langlebiger Hausschmuck.

Präsentierten Arnika, Alant, Johanneskraut, Schafgarbe, Weideröschen, Rainfarn, Thymian, Oregano, Großer Wiesenknopf, Kamille und meistens auch die häufigsten Getreidearten Weizen, Gerste, Hafer und Roggen (v.r.): Jennifer Zimmermann, Annette Meylahn, Anita Wolfgarten, Manfred Lang, Monika Blaeser und Sonja Breuer. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress
Präsentierten Arnika, Alant, Johanneskraut, Schafgarbe, Weideröschen, Rainfarn, Thymian, Oregano, Großer Wiesenknopf, Kamille und meistens auch die häufigsten Getreidearten Weizen, Gerste, Hafer und Roggen (v.r.): Jennifer Zimmermann, Annette Meylahn, Anita Wolfgarten, Manfred Lang, Monika Blaeser und Sonja Breuer. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

Er galt auch als Schutz gegen Unwetter. So verbrannte man bei Gewittern einige Zweige im Herdfeuer. Auch der „Krockwösch“ des Vorjahres wurde nicht einfach weggeworfen, sondern dem Feuer überantwortet. Beim Neubau eines Hauses legte man geweihte Kräuter unter die Türschwelle. Dies sollte Unglück vom Haus und seinen Bewohnern fernhalten.

pp/Agentur ProfiPress