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„Kleine Furcht“

Neuer Roman des Autors Klaus Vater mit Wurzeln in Mechernich dreht sich rund um die (fast) vergessene Minderheit der Jenischen im Rheinland – Geschichte von Theo Kreitz, der sich mit Diskriminierung und seiner Familiengeschichte auseinandersetzt – Auch die Stadt am Bleiberg dient als Kulisse – Historische Fakten und vielschichtige Charaktere

Mechernich/Kreis Euskirchen – Was Rassismus mit Menschen macht… Welche Ängste und Gefühle es auslösen kann, grundlos von anderen Menschen diskriminiert oder bedroht zu werden und was dahinter steckt … und die Forschung in der eigenen Familiengeschichte, die manch anderer lieber vergessen möchte. Um all das geht es im neuen Roman „Kleine Furcht“ des Autoren Klaus Vater.

Theo Kreitz, ein älterer Herr, der in Bonn Karriere gemacht hat, wird gleich zu Beginn des Buches, beim Abschied aus seinem Berufsleben, als „dreckiger Zigeuner“ beschimpft, bedroht und macht sich auf die Suche nach dem, was hinter der Beschimpfung steckt. Unterstützung erhält er dabei von alten Freunden.

„Kleine Furcht“, der neue Roman des Autors Klaus Vater, beschäftigt sich mit der (fast) vergessenen Minderheit der Jenischen im Rheinland und ihrer Geschichte. Auch unangenehme Themen wie Diskriminierung und Schweigen in der Familie thematisiert Vater darin. Hier das Cover des Buches. Repro: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
„Kleine Furcht“, der neue Roman des Autors Klaus Vater, beschäftigt sich mit der (fast) vergessenen Minderheit der Jenischen im Rheinland und ihrer Geschichte. Auch unangenehme Themen wie Diskriminierung und Schweigen in der Familie thematisiert Vater darin. Hier das Cover des Buches. Repro: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Er ist kein Roma oder Sinti, sondern ein Sohn aus einer jenischen Familie: einer vergessenen und verfolgten Minderheit, die es auch im Rheinland gab und gibt. „»Kleine Furcht greift ein jenisches Leben heraus, beschreibt im Rheinland angesiedelt Lebenswege, Diskriminierung, Tradition und Leid in dieser Gruppe«“, erklärte Vater dazu.

Darüber hinaus wartet der Roman aber auch mit vielen, den meisten wohl noch recht unbekannten historischen Fakten und vielschichtigen Charakteren auf – teils basierend auf wahren Begebenheiten.

Spurensuche in der Familiengeschichte

Der Autor, geboren und aufgewachsen in Mechernich, hatte selbst eine jenische Ur-Ur-Großmutter vom Bleiberg. Dies war ihm lange unbekannt, in der Familie wurde nicht viel über die eigene Geschichte gesprochen. Als Klaus Vater dann aber vor ein paar Jahren einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung las, der sich mit den Jenischen und ihrem Schicksal befasste, wuchs sein Interesse.

Er begann mehr und mehr, sich mit ihrer Geschichte zu beschäftigen und schrieb einige informierende Blockbeiträge. So kam er auch seiner eigenen Familiengeschichte auf die Schliche – und entschied sich eines Tages, die neuen Eindrücke in einem Roman zu verarbeiten.

Jenische gibt es übrigens schon seit dem Mittelalter. Hunderte von Jahren lang fuhren sie durch die Lande, flickten Kessel, sammelten Alteisen, boten Tonwaren an und arbeiteten teils als Spaßmacher oder Schausteller auf Jahrmärkten. Sie zählten lange zur „Armutsgesellschaft“, wurden ähnlich gesehen wie die damals noch als „Zigeuner“ bezeichneten Sinti und Roma und durften nicht einmal Städte betreten.

„Starker Zusammenhalt, große Eigenständigkeit“

„Die jenische Gesellschaft war und ist geprägt von starkem Zusammenhalt und großer Eigenständigkeit“, so Vater: „Auch ihre eigene Sprache und Musik haben sie im Laufe der Jahrhunderte erst entwickelt, die teils auch heute noch gesprochen oder gesungen werden.“

Und das nicht nur in Deutschland. Zu finden sind sie auch beispielsweise in der Schweiz, Österreich oder in Frankreich. Berühmte Menschen jenischer Abstammung kennt man zum Beispiel unter den Namen Antoine Griezmann oder Rafael van der Vaart.

„Gemeinsam mit anderen Gruppen wie Juden, Sinti und Roma haben sie hier in Deutschland die Geschichte des Rheinlandes maßgeblich mitgeprägt“, erklärte Vater gegenüber der Agentur ProfiPress. Dennoch werde nach wie vor noch wenig zu den Jenischen geforscht. Dabei seien die Landesregierungen meist auch keine großen Hilfen. Deswegen kämpften die Jenischen laut Vater auch heute noch, wenn sie ihre Herkunft nicht gerade verschweigen oder vergessen haben, um ihre Eigenständigkeit.

Auch Lückerath als Kulisse

Diese und weitere teils wahre Begebenheiten kann man im Buch nachlesen. Und auch das Mechernicher Stadtgebiet wird zur Romankulisse im Kampf gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. Warum dabei ausgerechnet Ortschaften am Bleiberg wie Lückerath, Bleibuir oder Kommern eine Rolle im Buch spielen, konnte Vater schnell beantworten: „Ein guter Autor schreibt über das, was er kennt!“ Denn er ist, aufgewachsen in der Mechernicher Bergstraße, mit der Stadt und der gesamten Region verwurzelt.

Klaus Vater wurde 1946 in Mechernich geboren und ist in der Stadt am Bleiberg aufgewachsen. Er arbeitete unter anderem als Redakteur, wissenschaftlicher Mitarbeiter der SPD-Bundestagsfraktion, Pressesprecher mehrerer Bundesministerien und zuletzt als stellvertretender Regierungssprecher. Verzeichnen kann er bereits diverse literarische Publikationen. Archivbild: pp/Agentur ProfiPress
Klaus Vater wurde 1946 in Mechernich geboren und ist in der Stadt am Bleiberg aufgewachsen. Er arbeitete unter anderem als Redakteur, wissenschaftlicher Mitarbeiter der SPD-Bundestagsfraktion, Pressesprecher mehrerer Bundesministerien und zuletzt als stellvertretender Regierungssprecher. Verzeichnen kann er bereits diverse literarische Publikationen. Archivbild: pp/Agentur ProfiPress

Alles in allem wolle Klaus Vater mit seinem neuen Roman „Kleine Furcht“ eine „Annäherung an eine Art unbekanntes Terrain inmitten unserer Welt“ wagen – und nicht zuletzt dafür sorgen, dass die (fast) vergessene Minderheit der Jenischen nicht gänzlich von der Bildfläche der Gesellschaft verschwindet. Erhältlich ist der Roman in jedem Buchhandel.

Über den Autor

Klaus Vater wurde 1946 geboren und ist in Mechernich aufgewachsen. Derzeit ist er verheiratet, hat fünf Kinder, drei Enkel und eine Enkelin. Bereits während der Schulzeit war er freier Mitarbeiter in einer Aachener Tageszeitung.

Später arbeitete er als Redakteur für eine Nachrichtenredaktion, Wochenzeitung und ein Wochenmagazin. Außerdem war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der SPD-Bundestagsfraktion, Pressesprecher mehrerer Bundesministerien und zuletzt stellvertretender Regierungssprecher.

Einen Namen machte er sich auch als Autor, beispielsweise von Sachbüchern („Arbeitslosigkeit ist kein Schicksal“), Jugendkrimis („Sohn eines Dealers“), der Jaron-Krimireihe „Es geschah in Berlin“, oder der Autobiographie „Bergstraße“.

www.kid-verlag.de

pp/Agentur ProfiPress

„Kid-Verlag“: „Kleine Furcht“; Autor: Klaus Vater; 126 Seiten; Preis: 19,80 Euro (D); ISBN: 978-3-949979-45-3