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Hilfsgruppe unterstützt Flüchtlinge aus Ukraine

Willi Greuel, Lückerath: „Wir schlittern von einer Katastrophe in die nächste“ – Auch in den Nachbarkommunen Mechernich und Kall und im ganzen Kreis Euskirchen wird Hilfe dringend nötig sein – Greuel: „Da kommt viel Leid auf uns zu“

Mechernich/Kall – „Da kommt viel Leid auf uns zu“, prophezeit der Lückerather Willi Greuel (77), seit den Anfängen vor 40 Jahren Chef der äußerst rührigen Hilfsgruppe Eifel für tumor- und leukämiekranke Kinder, die sich längst um alle Formen menschlichen Leids und Elends sorgt und abmüht. Unvergessen sind die Ferienmaßnahmen für ukrainische Kinder aus der Umgebung der Reaktorkatastrophe Tschernobyl 1986.

Die Hilfsgruppe Eifel mit Sitz in Kall und Treffpunkt in Mechernich will Flüchtlingen aus der Ukraine helfen. Der Lückerather Willi Greuel (l.), hier mit Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick: „Wir schlittern von einer Katastrophe in die andere“. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mit dieser Hilfsaktion wurde die Hilfsgruppe Eifel weit über die Kreisgrenzen hinaus berühmt. Das ukrainische Mädchen Alonka wurde damals zur Symbolfigur der neuen deutsch-ukrainischen Freundschaft. Das leukämiekranke Kind starb zwar trotz aller Bemühungen der Hilfsgruppe Eifel, aber sie gab dem Helfen von Mensch zu Mensch in der Eifel fortan ein Gesicht und eine Seele: Die Hilfsgruppe Eifel steht für unbürokratisches und schnelles Eingreifen, wo immer Hilfe für in Not geratene Menschen nötig ist.

Hilfsgruppen-Chef Willi Greuel (m.) bei einem Besuch auf der Kinderstation des Tschernobyl-Hospitals in Lviv, rechts sein früherer und inzwischen verstorbener Mitstreiter Kurt Engels. Dunkle Flure und marode Kinderzimmer veranlassten die Hilfsgruppe, die Kinderstation für rund 200.000 Euro komplett zu sanieren. Foto: Reiner Züll/Hilfsgruppe Eifel/pp/Agentur ProfiPress

Vollkommen klar für Willi Greuel und seine Truppe, dass sie sich angesichts des Krieges, den der russische Präsident Wladimir Putin gegen das urkrainische Brudervolk angezettelt hat, nun auch um die mit ziemlicher Sicherheit bald eintreffenden Flüchtlinge kümmern wollen. Die Hilfsgruppe hatte bis 2005 mehrere Hilfsprojekte in ukrainischen Kliniken durchgeführt.

Alonka gab der Hilfe Gesicht und Seele

„Wir werden helfen, wo Hilfe benötigt wird“, sagte Willi Greuel nach Eintreffen der ersten Kriegsflüchtlinge im Kreis. Dabei hofft er auf die Unterstützung der Eifeler Bevölkerung (IBAN DE17 3825 0110 0004 4444 44, Stichwort Ukraine): „Wir schlittern von einer Katastrophe in die nächste, und müssen deshalb weiter zusammenhalten!“

Das ukrainische Mädchen „Alonka“ wurde nach der Reaktorkatastrophe 1986 in Tschernobyl zur Symbolfigur der neuen eifelerisch-ukrainischen Freundschaft. Das leukämiekranke Kind starb zwar trotz aller Bemühungen der Hilfsgruppe Eifel, aber sie gab dem Helfen von Mensch zu Mensch in der Eifel fortan eine Seele: Die Hilfsgruppe Eifel steht für unbürokratisches und schnelles Eingreifen, wo immer Hilfe für in Not geratene Menschen nötig ist. Foto: Screenshot

Deshalb habe man sich kurzfristig entschlossen, die Fluthilfe zu beenden um den Flüchtlingen helfen zu können. Mit genau 517.500 Euro, so Willi Greuel, habe die Hilfsgruppe bislang zahlreiche Flutopfer in der Region unbürokratisch unterstützt.

Das Tschernobyl-Hospital in der ukrainischen Stadt Lviv, in dem die Hilfsgruppe Eifel für 200.000 Euro eine Kinderstation sanierte. Nun hoffen alle, dass sie trotz Putins gegen das Brudervolk entfesseltem Krieg heilbleibt. Foto: Reiner Züll/Hilfsgruppe Eifel/pp/Agentur ProfiPress

Das sei nur durch große Unterstützung und Spendenbereitschaft der Eifeler möglich gewesen, so der Lückerather. Auf diese Unterstützung hofft Willi Greuel nun wieder. Es sind hauptsächlich Frauen mit Kindern, die allein aus der Ukraine flüchten mussten, weil die Ehemänner und Väter zur Waffe greifen.

In der modernen Kozijavkin-Klinik in Truskavetz in der Ukraine wurden ab 2004 mehrere Kinder aus der Eifel behandelt. Foto: Reiner Züll/Hilfsgruppe Eifel/pp/Agentur ProfiPress

Der gebürtige Mechernicher und seit Jahrzehnten in Lückerath lebende Hilfsaktivist erinnerte den „Bürgerbrief“ auch daran, dass die Hilfsgruppe umgekehrt auch bereits die Gelegenheit hatte, mehrere erkrankte Eifeler Kinder bei bekannten Ärzten in einer Klinik in Truskawetz therapieren zu lassen.

Eifeler Kinder in der Ukraine behandelt

Der weltweit anerkannte Dr. Wolodymyr Koziavkin behandelte zum Beispiel zwei Kinder aus dem Kreis Euskirchen mit frühkindlichen Gehirnschäden erfolgreich. Viele Eifeler spendeten damals Geld für die drei und fünf Jahre alten Kinder aus der Gemeinde Nettersheim.

Vor der Klinik Truskawetz der Vize-Direktor Stepan Gordijewytsch (l.) und der Reflexologe Nikolaj Kasjanenko (r.) 2004 in einem Vorgespräch mit Willi Greuel und dem inzwischen verstorbenen Kurt Engels. Foto: Reiner Züll/Hilfsgruppe Eifel/pp/Agentur ProfiPress

Später  schickte die Hilfsgruppe Eifel weitere Kinder zu dem bekannten Neurologen, der lange Zeit Chefarzt und Direktor des Reha-Zentrums „Elita“ in Lviv war und später das Reha-Zentrum, in dem auch Deutsch gesprochen wird, in Truskawetz gründete.

Der weltweit anerkannte ukrainische Neurologe Professor Vladimyr Kozijavkin half Kindern aus der Eifel. Foto: Reiner Züll/Hilfsgruppe Eifel/pp/Agentur ProfiPress

Mehrmals besuchten Mitglieder der Hilfsgruppe die Klinik. Bei einem der Besuche erfuhren sie von unhaltbaren Zuständen in der Kinderklink des Tschernobyl-Hospitals in Lviv. Willi Greuel und seine Mitstreiter änderten spontan ihr Programm und besichtigten die Kinderstation im Tschernobyl-Hospital, wo sie zusammen mit dem Chefarzt der Klinik, Professor Dr. Mendjuk Aleksander, Lösungen und Hilfe absprachen.

Bei einem abendlichen Beisammensein der Eifeler Hilfsgruppen-Delegation fiel die Entscheidung, ein ursprünglich geplantes Projekt einer Tagespflegestation fallen zu lassen, und die völlig marode Kinderstation des Hospitals in Lviv für 200.000 Euro zu sanieren. In der Hilfsgruppe hofft man inständig, dass diese Kinderstation zur Stunde nicht im Krieg zerstört wird… www.hilfsgruppe-eifel.de

pp/Agentur ProfiPress