Folie aus Maisstärke
Bauer Theo Bieger setzt für die Krewelshöfe in Obergartzem und Lohmar auf biologisch abbaubare Folie aus Maisstärke für den Kürbisanbau – Folie fördert Erhalt von Feuchtigkeit und hemmt Unkrautbildung – Zersetzung durch UV-Strahlen und Wasser
Mechernich-Obergartzem/Lohmar – Manch einer mag sich wundern, dass auf den Kürbis-Feldern des Krewelshofes in Zülpich-Enzen nicht nur die Kürbispflanzen nach der Ernte zerhäckselt und untergegraben werden, sondern auch die auf den Feldern liegende schwarze Folie. Dabei sind die vermeintlichen schwarzen Plastikfetzen tatsächlich Teile einer biologisch abbaubaren Folie aus Maisstärke, die sich im Zusammenspiel mit UV-Strahlen und Wasser zersetzen.
Theo Bieger, Betreiber der Krewelshöfe in Obergartzem und Lohmar, setzt schon seit drei Jahren ausschließlich auf Folie aus Maisstärke, wenn es um den Kürbisanbau geht. „Die Folie soll den Damm von Unkraut freihalten, damit der Kürbis sich alleine entwickeln kann“, erklärt Theo Bieger.
Zwar ist die Folie im Vergleich zur herkömmlichen Plastikfolie etwa doppelt so teuer, doch dafür muss sie nach der Ernte nicht eigens vom Feld geholt und entsorgt werden. Insgesamt 75 Kilometer Folie wurden dieses Jahr auf den Krewelshofer Kürbis-Feldern ausgelegt. Alle 60 Zentimeter wurde dann ein Loch in die Folie gemacht und die vorgezogene Kürbispflanze dort in die Erde gesetzt.
125.000 Setzlinge
Insgesamt 125.000 Setzlinge wurden so eingepflanzt – schließlich braucht man die Kürbisse nicht „nur“ für den Verkauf in den beiden Hofläden, sondern auch rund 100.000 Kürbisse für Nordrhein-Westfalens größte Kürbisschau ab September auf dem Krewelshof Eifel in Obergartzem. Dort werden die Kürbisse mit Holz und Draht zu kunstvollen Figuren – dieses Jahr mit dem Thema „Wundersame Waldwesen“.
Aktuell werden die Kürbisse für die Ausstellung geerntet. Trotz des trockenen Sommers ist noch eine Restfeuchte unter der Folie erhalten geblieben. „Unser Ziel ist es, in Zukunft mit Hilfe der Folie sogar die Winterfeuchte im Boden behalten zu können“, erklärt Theo Bieger.
Indessen fährt ein Schlepper über die abgeernteten Reihen des Kürbisfeldes. Mit der Bodenfräse wird die Erde – mitsamt Pflanzen und Folie – aufgebrochen und zerkleinert. Bereit für die nächste Runde.
pp/Agentur ProfiPress