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Eins, zwei oder drei

Bleibuirs Schutz vor Hochwasserereignissen könnte auch anderen Orten entlang des Rotbachs dienen – Mehrere alternative Rückhaltebecken sind denkbar

Bleibuir – Die verheerende Flut im Juli 2021 hat auch in Bleibuir erhebliche Schäden angerichtet. Daher laufen auch hier die Planungen für einen besseren Hochwasserschutz. Dabei konnte das Schleidener Ingenieurbüro Gotthardt + Knipper auf Planungen aus dem Jahr 1987 zurückgreifen – allerdings mit den gebotenen Anpassungen an die heutige Zeit.

Bleibuirs Schutz vor Hochwasserereignissen könnte auch anderen Orten entlang des Rotbachs dienen – Mehrere alternative Rückhaltebecken sind denkbar
Bleibuirs Schutz vor Hochwasserereignissen könnte auch anderen Orten entlang des Rotbachs dienen – Mehrere alternative Rückhaltebecken sind denkbar

So planen die Ingenieure damals wie heute an einem Rückhaltebecken am Ortseingang von Voissel / Wielspütz kommend. Anders als 1987 soll das Dammbauwerk aber etwas weiter von der ersten Wohnbebauung abrücken, erläuterte Ingenieur Wilfried Claesgens den Mitgliedern des Ausschusses für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz. Die neue Lage des Damms bringe zudem weitere Vorteile mit sich. Einerseits kann dadurch mehr Wasser zurückgehalten werden, andererseits muss nicht in das Gelände eingegriffen werden. Lediglich die Wirtschaftswege müssten anders geführt werden.

Dammlänge von 165 Metern

Der Damm hätte nach den derzeitigen Planungen durchaus ordentliche Dimensionen. Seine Länge geben die Ingenieure mit 165 Metern an, für die Höhe sind 11,20 Meter geplant. Mit diesem Bauwerk ließen sich im Ernstfall rund 85.000 Kubikmeter Wasser zurückhalten – und dabei wären weder der Jüdische Friedhof noch die Alte Deponie betroffen.

Eins, zwei oder drei: Das Ingenieurbüro Gotthard + Knipper hat drei mögliche Standorte für Hochwasserrückhaltebecken (HRB) ermittelt. Einer befindet sich direkt am Ortsrand Bleibuir, der andere zwischen Wielspütz und Bescheid und der dritte am ehemaligen Kolpingheim. Plan: Gotthard + Knipper/pp/Agentur ProfiPress

Neben diesem Standort gibt es zudem noch zwei Alternativen oder eventuell sogar Ergänzungen. Denn von den größeren Kapazitäten durch zwei oder drei Rückhaltebecken könnte nicht nur Bleibuir profitieren, sondern auch Orte im weiteren Verlauf des Rotbachs. Für Wilfried Claesgens und die Ingeniere von Gotthard + Knipper sind Standorte zwischen Wielspütz und Bescheid sowie im Bereich des alten Kolpingsheims Kandidaten für Hochwasserrückhaltebecken.

Geologische Untersuchungen nötig

Der Standort bei Wielspütz hätte bei einer Dammlänge von rund 190 Metern ein Rückstaupotenzial von rund 155.000 Kubikmetern Wasser. Für den Standort am Kolpingheim haben die Experten eine Dammlänge von 160 Metern und ein Volumen von rund 29.000 Kubikmetern Wasser kalkuliert.

Die Überlegungen zu den Hochwasserrückhaltebecken bei Bleibuir stellte Wilfried Claesgens, Geschäftsführer des Schleidener Ingenieurbüros Gotthard + Knipper vor. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress
Die Überlegungen zu den Hochwasserrückhaltebecken bei Bleibuir stellte Wilfried Claesgens, Geschäftsführer des Schleidener Ingenieurbüros Gotthard + Knipper vor. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur ProfiPress

Bis für einen oder mehrere dieser Standorte aber die Bagger anrollen, wird noch einige Zeit ins Land ziehen. Wilfried Claesgens hat noch eine lange Liste abzuarbeiten. Um die Zahlen von 1987 zu überprüfen, muss per N-A-Modell noch einmal berechnet werden, welche Auswirkungen Niederschläge auf Rotbach und Schliebach haben.

Neben einer Klärung der Grundstücksverfügbarkeiten sind noch geologische Untersuchungen geplant, es müssen Detailvermessungen erfolgen und die technischen und finanziellen Rahmenbedingungen müssen mit den Behörden abgestimmt werden. Anschließend müssen die Planungen fertiggestellt werden, um das Genehmigungsverfahren starten zu können.

pp/Agentur ProfiPress