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Einblick ins Geoinformationswesen

Reservisten aus Mechernich, Bad Münstereifel, Zülpich und Euskirchen besuchen Mercator-Kaserne mit Geo-Informationszentrum der Bundeswehr in der Kreisstadt

Euskirchen/Mechernich – Eine Gruppe Reservisten aus Mechernich und Umgebung besuchte das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBw) in der Mercator-Kaserne in Euskirchen. Das frühere „MilGeoAmt“ hat dort seit Gründung 2003 seinen Hauptsitz und verfügt bundesweit über sechs weitere Stützpunkte.

Der Geoinformationsdienst berät Entscheidungsträger der Bundeswehr über die Relevanz von Geofaktoren für die Planung und Durchführung militärischer Einsätze und Übungen. Die über tausend militärischen und zivilen Mitarbeiter beraten die Streitkräfte bezüglich der Nutzung und Bereitstellung von digitalen und analogen Geoinformationen. Sie stellen unter anderem Landkarten, elektronische Medien und Wetterinformationen zur Verfügung.

Brigadegeneral Peter Webert (m.), der Kommandeur des Geo-Informationszentrums der Bundeswehr (ZGeoBw) in der Euskirchener Mercator-Kaserne, empfing Reservisten aus Euskirchen, Zülpich und Mechernich, links neben ihm der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Mechernich/Bad Münstereifel, Dr. Ralf Heming. Foto:  ZGeoBw/pp/Agentur ProfiPress
Brigadegeneral Peter Webert (m.), der Kommandeur des Geo-Informationszentrums der Bundeswehr (ZGeoBw) in der Euskirchener Mercator-Kaserne, empfing Reservisten aus Euskirchen, Zülpich und Mechernich, links neben ihm der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Mechernich/Bad Münstereifel, Dr. Ralf Heming. Foto:  ZGeoBw/pp/Agentur ProfiPress

Das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBw) ist europaweit die größte militärische Forschungseinrichtung dieser Art. Das Zentrum unterstützt die Bundeswehr und verbündete Streitkräfte über das gesamte Spektrum militärischer Aufgabenerfüllung, von der Gewährleistung der Bündnis- und Landesverteidigung bis hin zu Auslandseinsätzen, mit geowissenschaftlichen Daten und Expertisen. Die dort tätigen militärischen und zivilen Kräfte verfügen alle über einen einschlägigen beruflichen oder akademischen Hintergrund.

18 Fachrichtungen vertreten

Im ZGeoBW sind insgesamt 18 geowissenschaftlich relevante Fachrichtungen ansässig. Von der Geologie, Geophysik, Meteorologie, Kartografie, Geographie, Ozeanografie bis hin zur Geoinformatik und dies zunehmend verknüpft mit digitalen Systemen und Anwendungen. Ein geradezu universitäres Spektrum an natur- und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen, die einem Ziel dienen: Die militärische Einsatzfähigkeit der Bundeswehr mit wissenschaftlichem Support zu optimieren.

„Davon konnten wir uns heute eindrucksvoll überzeugen“, so Dr. Ralf Heming, der Vorsitzende der Mechernicher und Bad Münstereifeler Reservistenkameradschaft. „Effektive militärische Auftragserfüllung ist heute von so vielen Teilkomponenten abhängig, von denen die geowissenschaftliche Forschung und Beratung und eine dadurch angeleitete operative Einsatzführung eine ganz entscheidende ist. Insoweit ist die Arbeit des ZGeoBw strategisch und taktisch für den militärischen Erfolg von enormer Bedeutung.“

Der Besuch erfolgte auf Einladung des Kommandeurs des ZGeoBw, Brigadegeneral Peter Webert, der es sich nicht nehmen ließ, die Gäste persönlich willkommen zu heißen. Der Kommandeur hielt einen breit angelegten Einstiegsvortrag, in dem er die Kernaufgaben des Geoinformationswesens umriss. Die Bundeswehr habe im Vergleich zu anderen Nato-Streifkräften das Alleinstellungsmerkmal, dass sie ihre geowissenschaftlichen Aktivitäten zentral in einem Fachdienst bündelt.

Das habe sich bisher als äußerst sinnvoll erwiesen, da sich aus dem Zusammenwirken verschiedener wissenschaftlicher Kompetenzen und Ressourcen ein umfassendes Bild der geostrategischen und topographischen Lage ergebe, deren genauen Kenntnis für alle militärischen Einsätze von eminenter Bedeutung sei.

Datenbasis für Operationen

Erfolgreiches militärisches Handeln, so das Credo des Generals, sei ohne eine hinreichende geowissenschaftliche Datenbasis nur schwerlich möglich. Obgleich die Digitalisierung auch vor dem Geoinformationsdienst nicht halt mache, so brauche man allerdings auch noch immer eine Unabhängigkeit von digitalen Anwendungen.

Dies erfordere, dass man auch nach wie vor etwa am analogen Kartensystem festhalte. Und das ist beim ZGeoBW wörtlich zu nehmen, davon konnten sich die Reservisten überzeugen. Ein umfängliches Kartenlager, welches stets aktualisiert wird, belegt, dass das ZGeoBw jeden Quadratzentimeter vermessen hat und neben digitaler Erfassung auch am klassischen Kartenmaterial festhält.

In weiteren Fachvorträgen durch Oberstleutnant Storch, Hauptmann Lukowski und Hauptmann Liebsch wurden die Reservisten noch vertiefend in die facettenreichen Aufgabenbereiche des Geoinformationsdienstes eingeführt. Reservistenchef Heming sagte nachher: „Insbesondere vor dem Hintergrund der seit Ausbruch des Ukrainekrieges drastisch veränderten sicherheitspolitischen Lage und der dadurch bedingten Re-Fokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung, ist die Arbeit des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr von weitreichender Bedeutung.“

Moderne Streitkräfte brauchten nicht nur Ausrüstung auf höchstem technischen Stand sowie motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter, sondern gleichermaßen eine exzellente Einsatzführung, die zunehmend mehr wissenschaftlich fundierte Expertise erfordere. Dazu leiste der Geoinformationsdienst in Euskirchen einen ganz wesentlichen Beitrag.

Heming: „Wir danken General Webert für die Möglichkeit einen Ein- und Überblick in das Aufgabenportfolio und die Arbeitsweise des ZGeoBw erhalten zu haben. Wir wünschen den Soldatinnen und Soldaten sowie den Zivilbeschäftigten weiterhin viel Erfolg für ihre unverzichtbare Arbeit.“

pp/Agentur ProfiPress