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160 Jahre Kirchenchor Kuchenheim

„St. Cäcilia“ sang nachweislich bei der Primiz von Jakob Schlecht vom Ratsheimer Hof 1864, aber da gab es die katholische Singgemeinschaft vermutlich schon länger – Sonntag, 3. November, 11 Uhr, wird an St. Nikolaus die „Spatzenmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart mit der Unterstützung von Solisten aufgeführt – Seelsorgebereichsmusiker Volker Prinz und seine Chorgemeinschaft Kantorei Kirchheim und Kuchenheim hoffen auf große Publikumsresonanz

Euskirchen-Kuchenheim – Sein 160jähriges Bestehen feiert der Kirchenchor St. Cäcilia Kuchenheim am Sonntag, 3. November, in einem Hochamt um 11 Uhr in der Pfarrkirche St. Nikolaus. Zelebrant ist der neue Subsidiar, Pfarrer Karl-Josef Windt. Aufgeführt wird die „Spatzenmesse“ von W. A. Mozart. Solopartien übernehmen die Sopranistin Carla Hussong, Franziska Schacht, Alt, Jens Lauterbach, Tenor, und Sebastian Neuwahl, Bass.

Wie der Dirigent und musikalische Leiter, Seelsorgebereichsmusiker Volker Prinz, den Medien schreibt, ist der Jubelchor St. Cäcilia Kuchenheim vor drei Jahren mit dem Kirchenchor von St. Martinus in Kirchheim zur Chorgemeinschaft Kantorei Kirchheim und Kuchenheim fusioniert. Diese Chorgemeinschaft wird bei der „Spatzenmesse“ von Antonia Wiskirchen auf der historischen Schorn-Orgel (1895) begleitet.

Die Chorgemeinschaft freue sich nach intensiven Proben auf große Resonanz aus der Gemeinde, so Volker Prinz: „Alle sind ganz herzlich eingeladen, die 160 Jahre Chormusik an St. Nikolaus mit uns zu feiern und den Vortrag der »Spatzenmesse« wie auch die Eucharistiefeier selbst zu genießen.“

Wie alt genau der Kirchenchor in Kuchenheim ist, wurde bereits 1932 untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die schriftlichen Aufzeichnungen von „St. Cäcilia“ lediglich bis 1895 zurückreichen. Der zu der Zeit älteste Sänger im Ensemble, Gastwirt Jakob Metternich, Jahrgang 1853, konnte sich aber noch erinnern, dass bei der Primiz des am 29. August 1864 zum Priester geweihten Jakob Schlecht vom Ratsheimer Hof der Kirchenchor bereits gesungen hatte.

Volker Prinz (m,) mit seiner Kantorei Kirchheim und Kuchenheim, die von den Kirchenchören beider großen Pfarreien St. Martin und St. Nikolaus gebildet wird. Das Ensemble singt am 3. November um 11 Uhr Mozarts berühmte „Spatzenmesse“. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Volker Prinz (m,) mit seiner Kantorei Kirchheim und Kuchenheim, die von den Kirchenchören beider großen Pfarreien St. Martin und St. Nikolaus gebildet wird. Das Ensemble singt am 3. November um 11 Uhr Mozarts berühmte „Spatzenmesse“. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

„Tatsächlich ist der Chor vermutlich älter, aber in Ermangelung weiterer Auskünfte legte man damals den 29. August 1864 als Gründungsdatum fest“, so Volker Prinz. 1895 trat der Kirchenchor dem Allgemeinen Deutschen Cäcilien-Verein bei und nahm in der Folge an zahlreichen Dekanats- und Bezirksversammlungen der Cäcilienchöre in der Umgebung teil.

Seit 1920 singen Frauen mit

Auch das gesellschaftliche Leben kam nicht zu kurz: In den Sälen der Gastwirtschaften in Kuchenheim wurden Oratorien und andere geistliche Werke aufgeführt, die in der Bevölkerung einen solchen Anklang fanden, dass in einigen Fällen die Aufführung wiederholt wurde.

Auch Ausflüge und Familienabende gehörten zum Programm sowie ab 1928 eine alljährliche Karnevalssitzung. 1910 stiftete der Kirchenchor eines der großen Kirchenfenster und trug auch durch andere Stiftungen zur Bereicherung des Inventars der Pfarrkirche bei.

Volker Prinz: „Die Proben des Chores fanden in den Gaststätten statt. Es gab keinen festen Ort, das Probelokal wechselte öfter. Daher stellte Pfarrer Müller die Pfarrscheune zur Errichtung eines Jugendheimes zur Verfügung, wo auch der Kirchenchor genügend Platz hatte und schon 1921 die erste Probe abhielt. Seit den 1920er Jahren sangen auch Damen im Chor mit. Bis dahin waren die Sopran- und Altstimmen von Schulkindern übernommen worden.“

Das Bild entstand bei einer früheren Aufführung des Kirchenchores Kuchenheim mit Kammerorchester. Jetzt intoniert die Chorgemeinschaft anlässlich des mindestens 160-jährigen Jubiläums von „St. Cäcilia Kuchenheim“ eine musikalische Mozartmesse mit Solisten. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress
Das Bild entstand bei einer früheren Aufführung des Kirchenchores Kuchenheim mit Kammerorchester. Jetzt intoniert die Chorgemeinschaft anlässlich des mindestens 160-jährigen Jubiläums von „St. Cäcilia Kuchenheim“ eine musikalische Mozartmesse mit Solisten. Foto: Privat/pp/Agentur ProfiPress

1937 ereilte die kirchliche Gesangsgemeinschaft von Kuchenheim wie andernorts auch ein öffentliches Auftrittsverbot durch die Nazis. „St. Cäcilia“ sang nur noch kirchliche Gesänge während der Gottesdienste. Nach dem Krieg blühte der Kirchenchor allmählich wieder auf, was vor allem dem unermüdlichen Einsatz des Dirigenten Johann Linnertz zu verdanken war.

1956 erfolgte der Umzug in das neue Jugendheim. Seit 1959 machte sich, wie auch in anderen Vereinen, eine gewisse Unlust breit, was dazu führte, dass der Chor von 1963 bis 1973 ruhte. Prinz: „Dann aber erwachte er zu neuem Leben und besteht nach einer Krise im Jahr 1981 bis heute. Er zählt zurzeit 17 aktive Sänger/innen.“

Schwere Einbrüche 2020/21

Einen schweren Einbruch habe die Corona-Pandemie nach sich gezogen. Seit Ende 2020 waren im Rahmen des harten Lockdown Chorproben nur noch eingeschränkt möglich. Zudem fiel Seelsorgebereichskirchenmusiker Volker Prinz in Folge eines schweren Autounfalles am 14. Dezember 2021 für lange Zeit aus. Nach Lockerung der Corona-Bestimmungen leitete Thomas Müller aus Kirchheim den Chor vertretungsweise.

Im September 2020 schloss sich der Chor mit dem Kirchheimer Chor zur Chorgemeinschaft Kantorei Kirchheim und Kuchenheim zusammen – und zwar unter Wahrung der jeweiligen Selbständigkeit der Ursprungschöre. Zum Jubiläum am Sonntag, 3. November, um 11 Uhr in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Kuchenheim singt die Chorgemeinschaft vor einem hoffentlich großen Auditorium die erwähnte „Spatzenmesse“ von Mozart.

pp/Agentur ProfiPress