Pläne verursachten leuchtende Augen
Bauhofleiter André Kaudel stellte den Entwurf für einen Mountainbike-Trailparcours vor – Grundstück neben dem Aktivpark Kall ins Auge gefasst
Kall – Es war zu vorgerückter Stunde. Der Ausschuss für Liegenschaften, Planung und Umwelt tagte schon mehr als zwei Stunden. Lange und geduldig hatten die rund ein halbes Dutzend Jugendlichen, die von der Verwaltung in weiser Voraussicht erst für eine Stunde nach Ausschussbeginn bestellt worden waren, ausgeharrt. Und dann standen sie plötzlich im Mittelpunkt. Nicht nur an die Politiker wendete sich Bauhofleiter André Kaudel, sondern er ging zu den Zuschauern und präsentierte den jungen Leuten das Konzept für einen Mountainbike-Trailparcours.
Das war nur konsequent, schließlich waren es die Jugendlichen selbst, die im vergangenen Sommer den Mut hatten, ins Rathaus zu kommen und dem Bürgermeister gegenüber den Wunsch nach einer Mountainbike-Strecke zu offenbaren. Hermann-Josef Esser hatte diese Idee mit in die Politik genommen, und auch die Kaller Abgeordneten waren begeistert. Schnell sicherte man zu: Die Gemeinde sucht nach einem geeigneten Grundstück, noch vor dem Sommer 2020 soll der Parcours eröffnen.
Als Standort wurde nunmehr ein Grundstück in der Auelstraße, noch hinter der Tennishalle des Aktivparks, ins Auge gefasst. Auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern soll für rund 20.000 Euro ein Mountainbike-Trailparcours entstehen. Die letzte Hürde ist aber noch zu nehmen: Die Gesamtfläche ist verpachtet, der Pächter muss noch zustimmen. Das Gesamtgrundstück mit einer Größe von fast 7200 Quadratmetern ist außerdem Teil des Überschwemmungsgebietes der Urft bei einem Jahrhunderthochwasser sowie die Planfläche für einen Wohnmobilhafen.
Eine andere Hürde wurde bereits beseitigt. Der Bauhof soll eigentlich zunächst Parkplätze am Rathaus herrichten und sich dann erst der Mountainbike-Strecke widmen. „Wir stehen bei den Jugendlichen im Wort“, war Konsens im Ausschuss, und Esser ergänzte sinngemäß, dass das Parken am Rathaus noch funktioniere, weshalb der Bau des Mountainbike-Trails zu priorisieren sei.
Bauhofleiter André Kaudel selbst hatte den ersten Entwurf zur Gestaltung des Parcours gezeichnet. Also trug er auch die Planungen vor und sprach von Hills, von Matschbecken und Schlamm-Trails, von Wellen, Drops, Pumps und Bridges, von einem 2,50 Meter hohen Mountain, einer Steilkurve und Steinfeld, womit nicht der Kaller Außenort, sondern eine Schotterfläche gemeint war. Den Jugendlichen, die mit den Fachbegriffen etwas anfangen konnten, leuchteten die Augen bei den Ausführungen des Bauhofleiters.
Innerhalb von vier bis sechs Wochen könnte der Mountainbike-Trailparcours vom Bauhof umgesetzt werden. Die Errichtung erfolgt aus örtlich vorhandenem Material. „Wir müssen noch Mutter- und Oberboden sowie Erdaushub dazuholen, Schotter und Feinschotter stammen aus dem Gemeindegebiet, Holz für die Bridge haben wir durch den Windbruch auch genug.“
Die Reaktion im Ausschuss über den von André Kaudel vorgestellten Entwurf war positiv. Der Parcours soll nun möglichst bald eröffnet werden.
pp/Agentur ProfiPress