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„Shalom heißt Frieden“

Geschichtsunterricht in Kleinstgruppen am Gedenkstein der jüdischen Kultusgemeinde für Mechernicher Konfirmanden

Mechernich – Der offizielle Gedenkgang zur Reichspogromnacht durch Mechernich, der nun bereits seit zwei Jahrzehnten guter Brauch ist, wurde 2020 pandemiebedingt abgesagt. Gleichwohl gedachten Konfirmanden der Evangelischen Kirchengemeinde Roggendorf in Kleinstgruppen mit größtmöglichem Abstand der früheren jüdischen Mitbürger von Mechernich und ihrer Vertreibung und Ermordung durch die Nationalsozialisten.

„Shalom ist hebräisch und heißt Frieden“, erklärte Pfarrerin Susanne Salentin den angehenden als erwachsen geltenden Gemeindemitgliedern das erste hebräische Wort auf der Gedenktafel in der Rathergasse/Ecke Turmhofstraße, dort, wo die Synagoge der jüdischen Kultusgemeinde Mechernich vor dem 10. November 1938 gestanden haben soll. Foto: Gabriele Bolender/privat/pp/Agentur ProfiPress

„Shalom ist hebräisch und heißt Frieden“, erklärte Pfarrerin Susanne Salentin den angehenden als erwachsen geltenden Gemeindemitgliedern das erste hebräische Wort auf der Gedenktafel in der Rathergasse/Ecke Turmhofstraße, dort, wo die Synagoge der jüdischen Kultusgemeinde Mechernich vor dem 10. November 1938 gestanden haben soll.

Rassismus greift wieder Raum

„Sie erklärte es 30mal“, schreibt Gabriele Bolender in einem Bericht an den Mechernicher „Bürgerbrief“: „Einzeln oder in Kleinstgruppen, maximal zu dritt, erschienen die Jugendlichen zeitversetzt, um die allwöchentliche Konfirmationsstunde an diesem 10. November dem Gedenken zu widmen.“

Von der einst blühenden jüdischen Gemeinde am Bleiberg bleibt nur die Erinnerung. Und Scham… Im Kreis Euskirchen leben heute nur wenige Menschen jüdischen Glaubens. Foto: Gabriele Bolender/privat/pp/Agentur ProfiPress

Warum soll uns das heute noch interessieren? Bolender: „Immer wieder und einzeln zu wiederholen, dass Rassismus und Verfolgung heute zunehmend in der Gesellschaft Raum greifen und dieses Gedenken alle stärken soll, Stellung zu beziehen und keine Ungerechtigkeiten, auch nicht im Kleinen, zu dulden.“

Mit zunehmender Dunkelheit wurde das Anzünden der Kerzen besinnlicher und auch Blumen wurden von den Jugendlichen abgelegt, die vereinzelt von ihren Eltern begleitet wurden. Gabriele Bolender: „Beruhigend, dass es auch in Corona-Zeiten kreative Ideen gibt, Gedenken zu ermöglichen und politische Bildung und christliche Werte zu vermitteln.“

pp/Agentur ProfiPress