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„Sag mir, wo die Blumen sind…?“

Höhner“-Hannes Schöner, der bekannte Percussionist Klaus Mages und der Kabarettist Achim Konejung untermalten mit Anti-Kriegsliedern Franz Kruses Friedensausstellung in Alt-Hürth

Hürth-Alt-Hürth/Mechernich – Die Namen der Mitwirkenden und Besucher bei Franz Kruses Friedensausstellung („Die Flut, der Krieg und am Ende der Glaube und die Hoffnung…“) im Alt-Hürther Kulturhaus „Löhrerhof“ liest sich wie ein „Who is who“ aus Börde und Voreifel.

„Höhner“-Hannes Schöner und sein Freund, der Percussionist Klaus Mages, einer der profiliertesten internationalen Schlagzeuger in der Jazz- und Pop-Musikszene, vor dem Titelbild in Franz Kruses „Löhrerhof“-Ausstellung, ein vier Meter breites Reliefband, das brennende Hochhäuser zeigt und Marlene Dietrichs Liedtitel „Sag mir, wo die Blumen sind…“. Der Song kommt ursprünglich von Pete Seeger und ist von einem Lied der Don Kosaken abgeleitet. Foto: Franz Kruse/pp/Agentur ProfiPress

„Höhner“-Hannes Schöner und sein Freund, der Percussionist Klaus Mages, einer der profiliertesten internationalen Schlagzeuger in der Jazz- und Pop-Musikszene, spielten auf – ebenso der Kabarettist und Kruse-Vertraute Achim Konejung mit Antikriegsliedern am Flügel.

Am Rednerpult lösten sich Klemens Hecker und Prof. Dr. Michael Willems von der Hürther „Freitagsgesellschaft“ ab, einem 1956 von Bürgern der Stadt gegründeten Zusammenschluss mit konservativ orientiertem Wertebild. Die „Gründungsurkunde“ befand sich übrigens auf einem Bierdeckel, man unternimmt freitags gemeinsam Besuche vor allem von Konzerten, Kunstausstellungen und Aufführungen.

Der in Floisdorf mit seiner Frau Charlotte lebende und im Atelier am Mechernicher Eifelstadion wirkende Franz Kruse vor dem „Titelbild“ seiner Alt-Hürther „Löhrerhof“-Ausstellung. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Franz Kruse, der als Gestalter und Bühnenbildner an den Bühnen der Domstadt arbeitete, vor allem an der Oper, aber auch Karnevalsarrangements für den Rosenmontagszug und das Hotel Maritim zu entwerfen pflegte, kam seinerzeit über die Kölner Karnevalisten-Promiszene mit den Größen des Rhein-Erft-Kreises in Berührung.

Im Kruse-Jubiläumsjahr 2021 jährte sich ein Projekt zum 30. Mal, das er in Kerpen-Horrem 1991 plante und 1992 verwirklichte. Dabei handelt es sich um die hochgelobte Gestaltung einer Reliefwand in der Adolf-Kolping-Schule, 22 Meter breit und vier Meter hoch. Dem Werk, das noch heute in der Geburtsstadt des heiliggesprochenen Gesellenvaters zu sehen ist, kam viel mediale Aufmerksamkeit zu.

„Ukrainische Tulpen“, ein Relief von Franz Kruse. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Klemens Hecker, der spätere Leiter der Kölner Medienschule, vertrat die Adolf-Kolping-Kolleg-Schule als deren früherer Direktor ebenso wie die Freitagsgesellschaft bei Franz Kruses „Löhrerhof“-Ausstellung in Alt-Hürth. Auch der frühere nordrhein-westfälische Innenminister und Euskirchener Oberkreisdirektor Dr. Ingo Wolf war dabei – wie er grundsätzlich bei Vernissagen des 1941 in Gelsenkirchen geborenen Kruses zugegen ist.

Flut und Frieden

Insgesamt litt der Publikumsandrang zur Vernissage im Alt-Hürther Kulturhof an der winterlichen Großwetterlage zu diesem Zeitpunkt – und an der verbesserungsbedürftigen PR-Unterstützung seitens der Stadt und den dortigen Medien. Immerhin schickte Bürgermeister Dirk Breuer, der kurzfristig verhindert war, seinen Stellvertreter Peter Prinz.

Jemand, der immer zu Franz Kruses (l.) Ausstellungen kommt ist der frühere nordrhein-westfälische Innenminister und Euskirchener Oberkreisdirektor Dr. Ingo Wolf. Foto: Charlotte Kruse/pp/Agentur ProfiPress

Der in Floisdorf mit seiner Frau Charlotte lebende Künstler greift mit seinen Bildern, Plakaten und Skulpturen sogenannte „unsterbliche“, aber auch hochaktuelle Themen auf wie die Flutkatastrophe 2021 oder den Ukrainekrieg, der als motivischer und apellativer „Aufhänger“ für die Hürther Ausstellung diente.

Titelbild war sozusagen ein vier Meter breites Band, das brennende Hochhäuser zeigt und den Liedtitel „Sag mir, wo die Blumen sind…“ Pete Seeger, der das Lied auf Englisch herausbrachte, berief sich auf den Don-Kosaken-Choral „Koloda Duda“. Joan Baez und andere Interpreten der 68er Jahre machten den Song in der ganzen Welt berühmt, Marlene Dietrich (1962) und Hannes Wader in Deutschland.

Bei der Vernissage sang der Kabarettist und Autor Achim Konejung im Löhrerhof, Alt-Hürth, Lieder gegen den Krieg und neue eigene Kompositionen. Foto: Franz Kruse/pp/Agentur ProfiPress

Kruse zeigte im „Löhrerhof“ unter anderem die Bilder „Menschen in Booten“, „Chaos in der Welt“, „Alle in einem Boot“, „Krieg bis ins Wohnzimmer“, „Gescheiterter Dialog“, „…der werfe den ersten Stein“, „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, „Am Ende siegt nur der Glaube“ und seine durch die Jahrzehnte seines Schaffens sich hinziehenden Blütenvariationen.

Ursprünglich kommt Franz Kruse aus der Gestaltung. Seine Lehrer waren Kurt Janitzki, Hans Rahn und Bert Schadeck. Laudatoren seiner Ausstellungen waren unter anderem Alfons Silbermann, Kurt Rossa, Angelus Seipt, Reinhard Hellweg und Ludwig Baum.

pp/Agentur ProfiPress