Petrus muss ein Radler sein
Bei strahlendem Sonnenschein starteten Hunderte Pedalritter zum Raderlebnistag „Radeln nach Zahlen“ in Mechernich und Bad Münstereifel – Polizei, ADFC, Kreis Euskirchen, Verkehrswacht, Nordeifel-Tourismus und viele mehr beteiligten sich mit Aktionen und Infos im Kommerner Mühlenpark
Mechernich/Kreis Euskirchen – Sonnenschein, Frühlingsluft und zwei abwechslungsreiche Radrouten durch die Eifellandschaft: Der Raderlebnistag „Radeln nach Zahlen“ lockte zahlreiche Fahrradbegeisterte nach Mechernich – bei perfektem Wetter, denn offenbar ist Petrus ein Radler Start- und Zielpunkt war der Mühlenpark in Kommern – von dort aus ging es auf die beiden thematisch gestalteten EifelRadSchleifen „Wo Ritter Feste feiern“ und „Römerzeit und Mittelalter“.

Gemeinsam gaben Landrat Markus Ramers, Mechernichs stellvertretender Bürgermeister Günter Kornell und Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian den offiziellen Startschuss. Auch Ralf Claßen, Kämmerer und Sport-Dezernent der Stadt Mechernich, war vor Ort und zeigte sich begeistert von der regen Beteiligung und der guten Stimmung. Doch nicht nur das. Der Dezernent schloss sich einer der beiden geführten Touren an, die Wilfried Hamacher und sein ehrenamtliches Team leiteten. Gemeinsam absolvierten sie die Schleifen durch die wunderschöne Nordeifel.

Das Ziel des Aktionstags: Den Menschen Lust machen aufs Radfahren in der Region und ihnen gleichzeitig ein sicheres, informatives und unterhaltsames Angebot bieten. Wer mindestens drei von vier Aktionspunkten in Kommern, Satzvey, Kreuzweingarten oder Iversheim anfuhr, konnte Aufkleber sammeln und später an einem Gewinnspiel teilnehmen.

Bewegung und Geschichte
Inhaltlich bot der Raderlebnistag eine gelungene Mischung aus Bewegung, Geschichte und Verkehrssicherheit. An der Burg Satzvey erwartete die Radler mittelalterliches Flair, während in Iversheim mit der römischen Kalkbrennerei ein echtes Highlight aus der Römerzeit lockte – passend zum historischen Motto der Schleifen. In Kreuzweingarten informierte der TuS Kreuzweingarten-Rheder am Gasthof „Zum alten Brauhaus“ über seine Vereinsarbeit.

Vielfalt wurde am Aktionspunkt im Mühlenpark in Kommern geboten. Dort konnte die Besucher unter anderem einen Helm-Test erleben, den Oberkommissarin Janine Breuer sowie die Polizeihauptkommissarin Julia Braun und Anke Weber anschaulich präsentierten. Mit einem Gummihammer durften Interessierte auf einen Dummy schlagen und selbst erleben, welchen Unterschied ein Helm bei einem Aufprall macht. Janine Breuers klare Botschaft: „Lieber ein Riss im Helm als im Kopf.“ Daneben checkte die Polizei Fahrräder auf ihre Verkehrssicherheit.

Auch der ADFC Bonn/Rhein-Sieg war mit Silke Bräkelmann und Johannes Varelmann vertreten. Sie informierten über geführte Radtouren, Radreisen und die politische Arbeit des ADFC, der sich für bessere Infrastruktur im Radverkehr starkmacht.

Am Stand der Kreisverkehrswacht sorgte Peter Schick für Aha-Erlebnisse – mit einem sogenannten „Rauschbrillenparcours“, bei dem man mit einer Brille, die 0,8 Promille Alkohol simuliert, über einen Parcours laufen musste. Keine leichte Übung und ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie wichtig Konzentration und Nüchternheit beim Radfahren sind. „Ich kann es einfach nicht nachvollziehen, wenn Kinder ohne Helm fahren“, so Schick eindringlich.

Die RVK (Regionalverkehr Köln) war mit Adam Sealiti und Andreas Fengler vor Ort. Sie stellten das System der Eifel E-Bikes vor – per App buchbar und ideal geeignet, um die „letzte Meile“ zum ÖPNV klimaschonend zu überbrücken. Die Räder konnten direkt getestet werden, während die Mitarbeiter die Registrierung und Funktionsweise der App anschaulich erklärten.

Erste Hilfe für Drahtesel
Auch die Nordeifel Tourismus GmbH war mit Dagmar Niederstein aktiv. Sie präsentierte das große Rad- und Freizeitangebot der Region, unterstützt von Svea Kiesel vom Kreis Euskirchen, die das Konzept der EifelRadSchleifen und des Knotenpunktsystems anschaulich präsentierte. Gemeinsam mit der Stadt Mechernich und dem Kreis wurde ein Gemeinschaftsstand betrieben – ein echter Infoknotenpunkt.

Wer mit seinem Fahrrad technische Probleme hatte oder einfach mal wissen wollte, wann die Bremsbeläge gewechselt werden sollten oder wie man eine rostige Kette pflegt, war bei Alexander Schaffeld, Technikexperten des ADAC, richtig. Auch Rainer Schulz vom Kommerner Betrieb Zweirad Schulz war mit seiner Werkstatt-Ausrüstung vor Ort, um den Radlern Erste Hilfe für ihre Drahtesel zu bieten.

Für Sicherheit entlang der Strecke sorgte das Deutsche Rote Kreuz. In Kommern war beispielsweise Céline-Michelle Derichs im Einsatz, in Satzvey waren rund um den dienstältesten Helfer Thomas Kaufmann vier DRK-Helfer und eine Aktive des Jugendrotkreuz am Start. Zudem waren zwei Helfer als Fahrradstaffel unterwegs. Sie fuhren regelmäßig die Strecke ab, um bei Bedarf Erste Hilfe zu leisten. Zum Glück wurde diese Hilfe nicht benötigt.

Für musikalische Unterhaltung bei Kaffee, Kuchen und kühlen Getränken im Mühlenpark-Biergarten sorgte die Bergkapelle Mechernich. Ihr Auftritt rundete einen rundum gelungenen Tag ab, den Frühstarter bereits um 10 Uhr mit einem Frühstück im Bistro des Mühlenparks hatten beginnen können.

Gabi Schumacher, bei der Stadt Mechernich zuständig für Tourismus und Mit-Organisatorin des Aktionstags, zog ein positives Fazit: „Das war ein perfekter Auftakt in die Fahrradsaison – viele gut gelaunte Menschen, tolle Gespräche, informative Angebote und eine richtig gute Atmosphäre. Et wor einfach nur schön.“

pp/Agentur ProfiPress