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Perspektiven für die Psyche

Zweiter „Tag der Möglichkeiten“ des Netzwerks Psychiatriedialog für Menschen mit psychischen Erkrankungen, deren Angehörige, Fachkräfte und Interessierte am Freitag, 13. September, von 15 bis 18.30 Uhr in der Tagesklinik des Marien-Hospitals Euskirchen in Mechernich, Auf der Wäsche 2 – Parken auf dem Park & Ride-Platz am Kreisverkehr Breitenbenden

Mechernich/Kreis Euskirchen – „Raus aus der Tabu-Zone für psychische Krankheiten und psychisch kranke Menschen“ lautete der Appell zur Premiere 2023, als erstmals in der Tagesklinik des Marien-Hospitals in Mechernich, Auf der Wäsche 2, ein „Tag der Möglichkeiten“ veranstaltet wurde. Übrigens mit 400 bis 500 Besuchern und einem ausgezeichneten Informationsaustausch, was zur Wiederholung beflügelte.

Stellten den „Tag der Möglichkeiten“ in der psychologischen Tagesklinik Marienhospital in Mechernich der Öffentlichkeit vor (v.r.): Franziska Heun (Geno Eifel), Peer-Beraterin Hildegard Kallabis vom Sozialpsychiatrischen Zentrum, Sozialpädagogin Stefanie Drießen (Tagesklinik), Birgit Sina, (Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft des Kreises), Sozialanbieter Klaus Berg, Nicole Giefer (Geno Eifel) und Tagesklinik-Teamleiter Björn Schlüter (Mechernich). Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Stellten den „Tag der Möglichkeiten“ in der psychologischen Tagesklinik Marien-Hospital in Mechernich der Öffentlichkeit vor (v.r.): Franziska Heun (Geno Eifel), Peer-Beraterin Hildegard Kallabis vom Sozialpsychiatrischen Zentrum, Sozialpädagogin Stefanie Drießen (Tagesklinik), Birgit Sina, (Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft des Kreises), Sozialanbieter Klaus Berg, Nicole Giefer (Geno Eifel) und Tagesklinik-Teamleiter Björn Schlüter (Mechernich). Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Bei der zweiten Auflage am kommenden Freitag, 13. September, von 15 bis 18.30 Uhr stellen nicht weniger als 30 Anbieter und Fachdienste – sechs mehr als zur Premiere – ihre Perspektiven für Menschen mit psychischen Erkrankungen vor. Eingeladen sind Betroffene selbst, Angehörige oder Menschen, die sich für die Betroffenen sach- und fachkundig machen wollen.

Ein voller Erfolg war die Premiere des „Tages der Möglichkeiten“ in der Mechernicher Tagesklinik des Marien-Hospitals. 400 bis 500 Interessenten kamen und informierten sich über das Netzwerk für psychisch Erkrankte und sein breitgefächertes Angebot. Foto: Nicole Giefer/Geno/pp/Agentur ProfiPress

Verschiedene Institutionen ziehen bei Organisation und Durchführung an einem Strang. Eröffnet wird der Tag mit Grußworten von Landrat Markus Ramers, Chefarzt Dr. med. Dirk Arenz und Mariette Burggraff vom Kreiscaritasverband. In und an 30 Workshops und Ständen wird über Resilienz für die immer jünger werdende psychische Klientel informiert, über Achtsamkeitserfahrungen, den heilsamen Umgang mit Schafen und anderen Haustieren und beruhigende Betätigungen wie Wollfilzen und Yoga mit Klangschalen.

Jeder macht sein Programm

Es wird Auskunft gegeben über Depression, Ergotherapie und Alltagskompetenz. Die 30 Angebote werden gleichzeitig in verschiedenen Bereichen der Tagesklinik unterbreitet – die Besucher können sich ihr persönliches Programm selbst zusammenstellen und die Stationen ansteuern, wie es ihnen beliebt.

Teamleiter Björn Schlüter: „Wir könnten doppelt so viele Tagesklinikplätze anbieten. Der Bedarf wächst stetig – besonders bei jungen Menschen.“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Teamleiter Björn Schlüter: „Wir könnten doppelt so viele Tagesklinikplätze anbieten. Der Bedarf wächst stetig – besonders bei jungen Menschen.“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Teamleiter Björn Schlüter findet diese novellierte Angebotsstruktur sinnvoller als ein durchgehendes Programm für alle: „So kann man vieles, was es gibt, an Ort und Stelle kennenlernen, ohne verschiedene Institutionen an verschiedenen Orten im Kreisgebiet ansteuern zu müssen.“

Am Stand der Nordeifel-Werkstätten beim ersten „Tag der Möglichkeiten“ 2023 in Mechernich. Foto: Nicole Giefer/Geno/pp/Agentur ProfiPress
Am Stand der Nordeifel-Werkstätten beim ersten „Tag der Möglichkeiten“ 2023 in Mechernich. Foto: Nicole Giefer/Geno/pp/Agentur ProfiPress

Er und seine Kollegin Stefanie Drießen sowie Nicole Giefer und Franziska Heun von der Generationengenossenschaft Eifel (Geno) stellten das Programm des zweiten „Tags der Möglichkeiten“ gemeinsam mit Birgit Sina (Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft des Kreises), Hildegard Kallabis vom SPZ Euskirchen (= Sozialpsychiatrisches Zentrum) und dem Sozialanbieter Klaus Berg vor.

Stefanie Drießen, Sozialpädagogin in der Mechernicher Tagesklinik: „Betroffene zeigen, was persönliche und ganz individuelle Strategien sein können, mit der eigenen Erkrankung umzugehen.“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Stefanie Drießen, Sozialpädagogin in der Mechernicher Tagesklinik: „Betroffene zeigen, was persönliche und ganz individuelle Strategien sein können, mit der eigenen Erkrankung umzugehen.“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Schlüter, Giefer und Drießen sind davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit über Institutionen und Verbände hinweg im Kreis Euskirchen immer besser wird. „Signifikant seit einigen Jahren“, so Nicole Giefer, die bis vor kurzem noch in der Selbsthilfe-Kontaktstelle des Kreises Euskirchen gearbeitet hat und jetzt für die Geno Eifel tätig ist: „Besonders aber nach dem ersten »Tag der Möglichkeiten« wurde ein Netzwerk geknüpft, damit niemand mit psychischen Beeinträchtigungen allein gelassen wird oder monatelang auf einen Termin beim Therapeuten warten muss. Es gibt eine ganze Menge Beratungs-, Unterstützungs- und Selbsthilfeangebote!“

Alle Schichten sind betroffen

Eine zunehmend große Zahl von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten leiden unter Depressionen, sozialen Phobien, Angsterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen und anderen Beeinträchtigungen“, so der Tenor des Pressegesprächs bei der Generationengenossenschaft Eifel.

Diese gemeinnützige Genossenschaft bringt Hilfebedürftige und Helfer zusammen, die bei Alltagsdingen wie Einkaufen, Rasenmähen, Behördengängen und Spielen und Unterhaltung unterstützen. In diesem Arbeitsfeld kann sich jeder mit seinen Fähigkeiten beteiligen, so auch frühere Patienten der Tagesklinik, die sich so wieder stundenweise in der Gemeinschaft und bei einer bezahlten Tätigkeit als „Alltagshelfer“ einbringen können.

Nicole Giefer (Geno), Klaus Berg und Birgit Sina (PSAG): „Es kann jeden von uns betreffen. Es geht um Sensibilisierung für die Erkrankung, Vorurteile zu verringern, aufzuklären, zu informieren. Und natürlich auch um die Vorstellung und Vernetzung verschiedener Hilfsangebote und Kooperationspartner*innen sowie Nutzer*innen. Wir wollen den steigenden Bedarf an Therapieplätzen deutlich machen, die meist bis zu sechs Monaten im Voraus vergeben sind. Die Tagesklinik ist auf Monate ausgelastet. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Nicole Giefer (Geno), Klaus Berg und Birgit Sina (PSAG): „Es kann jeden von uns betreffen. Es geht um Sensibilisierung für die Erkrankung, Vorurteile zu verringern, aufzuklären, zu informieren. Und natürlich auch um die Vorstellung und Vernetzung verschiedener Hilfsangebote und Kooperationspartner*innen sowie Nutzer*innen. Wir wollen den steigenden Bedarf an Therapieplätzen deutlich machen, die meist bis zu sechs Monaten im Voraus vergeben sind. Die Tagesklinik ist auf Monate ausgelastet. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Frei nach Kurt Krömer (»Wir müssen das Ding mal aus der Tabu-Ecke holen«) geht es beim »Tag der Möglichkeiten« auch darum, sich unter den Gruppen und Helfenden bekannter und vertrauter zu machen, aufzuklären, Stigmatisierungen und Vorurteile abzubauen“, so Nicole Giefer von der Geno.

„Zudem erhalten die Besucher/innen die Gelegenheit sich über die ganzheitliche Behandlung psychischer Erkrankungen zu informieren“, so Björn Schlüter, der Leiter der Tagesklinik Mechernich: „Diese Behandlung umfasst biologische und soziale sowie psychologische Wirkfaktoren.“

Der Veranstaltungsort, eine Dependance des Euskirchener Marien-Hospitals, existiert seit November 2022 und hat 22 Plätze – zwei mehr als 2023. „Es könnten doppelt so viele sein“, so Björn Schlüter: „Es werden immer mehr, viele junge Menschen darunter.“ Flutkatastrophe, Corona, Krieg und andere Krisen hätten die Situation verschärft. Die Zahl der psychisch Beeinträchtigten steige kontinuierlich und zuletzt sprunghaft, vor allem die der Depressionen.

pp/Agentur ProfiPress