Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

AllgemeinStadt Mechernich

„Namasté Nepal“

AG der Gesamtschule Mechernich unter Leitung von Lehrerin Catherine Hofstetter setzt sich für Kinder, Alte und Kranke auf dem Dach der Welt ein

Mechernich/Nepal – „Es ist 6.30 Uhr am Morgen und die Sonne leuchtet wie ein Feuerball am milchigen Himmel. Das Flugzeug kann noch nicht direkt in Kathmandu landen, also fliegen wir noch eine Extra-Runde. Ein Glück, denn so kann ich die beeindruckenden, schneebedeckten Berge des Himalayas genießen!“ Es ist das Erste, was Catherine Hofstetter auf ihrem zweiwöchigen Aufenthalt auf dem „Dach der Welt“ erlebt. Sie leitet die Nepal AG der Gesamtschule Mechernich und bereist das Land bereits seit 2001 leidenschaftlich gerne. Ganze 6.888 km liegen zwischen Mechernich und Kathmandu.

Besonders reizten sie „die Andersartigkeit und Freundlichkeit der Nepalesen“. Ihr Patenkind, Sonam Phuntsok, war damals ihre erste Begegnung. „In diesem Jahr wird er 30 Jahre alt“, so Hofstetter stolz. Die Gesamtschule selbst unterstützt das Land bereit seit acht Jahren mit verschiedenen Hilfsprojekten.

Für ihren Aufenthalt hat sie sich viel vorgenommen. Begegnungen mit Behinderten und Waisenkindern in Panchkhal, einen Besuch in einem Lepra-Dorf, in der Gesamtschul-Partnerschule in Kitipur sowie bei alten und bedürftigen Menschen. Im Gepäck hat sie dabei viele Spenden: „Auch in diesem Jahr ist es für mich eine Herzenssache, unsere verschiedenen Projekte der Gesamtschule vor Ort zu besuchen und zu unterstützen!“

Zwei Wochen dauerte die jüngste Nepal-Reise der Mechernicher Gesamtschul-Lehrerin Catherine Hofstetter und führte sie zu altbekannten Bewohnerinnen und Bewohner eines Behinderten- und Jugendheims in Panchkhal - ein Highlight für alle Anwesenden. Die Gesamtschule unterstützt dieses durch die Nepal AG bereits seit acht Jahren. Foto: Catherine Hofstetter/Gesamtschule Mechernich/pp/Agentur ProfiPress
Zwei Wochen dauerte die jüngste Nepal-Reise der Mechernicher Gesamtschul-Lehrerin Catherine Hofstetter und führte sie zu altbekannten Bewohnerinnen und Bewohner eines Behinderten- und Jugendheims in Panchkhal – ein Highlight für alle Anwesenden. Die Gesamtschule unterstützt dieses durch die Nepal AG bereits seit acht Jahren. Foto: Catherine Hofstetter/Gesamtschule Mechernich/pp/Agentur ProfiPress

„Gefühl wie an Weihnachten“

Als sie sich nach der Landung ihren Weg durch Kathmandu bahnte, die Hauptstadt des Landes, prasselten gleich verschiedenste Eindrücke auf sie nieder. Chaotische, überfüllte Straßen, unzählige Rikschas, die Menschen und Waren transportieren, halsbrecherische Moped-Manöver – dazwischen Fußgänger. „Es ist heiß, die Luft ist stickig und staubig. Kathmandu zählt zu den Metropolen mit der weltweit schlechtesten Luft. Verkehrsregeln sind für mich nach wie vor nicht wirklich erkennbar, aber irgendwie funktioniert es – meist mit Hilfe von Dauerhupen.“ Schließlich erreichte sie dann doch ihre Bleibe in Thamel.

Von dort aus machte sie sich auf zu ihrem persönlichen Höhepunkt der Reise: ein Heim in Panchkhal, das sie schon öfter besucht hatte. Die Bewohner sind sowohl Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung als auch Waisen. Die Versorgung vor Ort ist sehr eingeschränkt, insgesamt sind die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen schwierig, für die Kinder und Jugendlichen kein Schulbesuch möglich.

„Strahlende Gesichter erwarten mich, die Neugierde ist riesig. Für Jeden bringe ich kleine Überraschungen mit (Schokolade, Gebäck, Säfte und Nudeln) – das hat schon Tradition!“, so Catherine Hofstetter. Im Anschluss wurde gemeinsam gesund reichhaltig gekocht – mit Kartoffeln, Blumenkohl, Spinat, Linsen, Reis und Hühnerfleisch, einer seltenen Delikatesse für die Bewohner. „Es sollte ein Festessen für Alle sein, schließlich war es auch Oster-Sonntag…“

Hofstetter (r.) bereist Nepal schon seit über 20 Jahren. Gemeinsam mit Ihren Schülerinnen und Schülern kümmert sie sich nun um viele soziale Projekte vor Ort, so zum Beispiel ein Altenheim in Jawalakhel. Foto: Catherine Hofstetter/Gesamtschule Mechernich/pp/Agentur ProfiPress
Hofstetter (r.) bereist Nepal schon seit über 20 Jahren. Gemeinsam mit Ihren Schülerinnen und Schülern kümmert sie sich nun um viele soziale Projekte vor Ort, so zum Beispiel ein Altenheim in Jawalakhel. Foto: Catherine Hofstetter/Gesamtschule Mechernich/pp/Agentur ProfiPress

Ein weiteres Highlight: Die „Eifeler Nepal-Oma“, die das Projekt seit Jahren mit durch Näharbeiten unterstützt, spendete eine fast neue Kombination aus Rollator und Rollstuhl. Genau das Richtige für den kleinen Jabin – endlich kann er seinen Holzknüppel gegen einen Rollator eintauschen. Mit dabei hatte Hofstetter auch Spenden von Schülerinnen und Schülern sowie Kollegen: Leuchtende Igelbälle, Yo-Yos, ein Netz mit Flummis, Turnschuhe für alle, Socken und „Nike“-Rucksäcke. Laut ihr „ein Gefühl wie an Weihnachten.“

Weitere Förderung über 1.300 Euro

Weiter führte der Weg ins „Leprosium Khokana Touda“ – ein Lepradorf am Stadtrand von Kathmandu, das sie zuletzt im Jahr 2019 mit Schülerinnen und Schülern besucht hatte. Damals lebten hier rund 90 Leprakranke, inzwischen ist die Zahl auf das Doppelte angewachsen.

Die Infektionskrankheit kann zwar mittlerweile mit Medikamenten geheilt werden, jedoch erkranken in Nepal auch heute noch viele Menschen daran. Bei zu später Behandlung hinterlässt sie vor allem an Armen und Beinen eine vollständige Gefühlslosigkeit. Einige haben ein entstelltes Gesicht, andere haben keine Finger, keine Hände oder der Fuß fehlt.

Besonders freuten sich die Kinder über gespendete Spielzeuge, wie Gummibälle und Yo-Yos. Foto: Catherine Hofstetter/Gesamtschule Mechernich/pp/Agentur ProfiPress
Besonders freuten sich die Kinder über gespendete Spielzeuge, wie Gummibälle und Yo-Yos. Foto: Catherine Hofstetter/Gesamtschule Mechernich/pp/Agentur ProfiPress

Mit dabei für die 180 Bewohner: Lebensmittel, Seife, Zahnbürsten, Zahnpasta und andere Hygieneartikel, Reis, Schwarztee, Speiseöl und verschiedene Gewürze – alles Waren, die für die Erkrankten unerschwinglich sind. Auch ein paar Lesebrillen wurden ihr förmlich aus den Händen gerissen. Viele Nepalesen haben Probleme mit ihren Augen, da sie den schädlichen UV-Strahlen der Sonne besonders intensiv ausgesetzt sind. So ist der Wunsch nach Sonnenbrillen ebenso besonders groß. Hofstetter: „Nachdenklich habe ich mich verabschiedet – mit dem Versprechen, im nächsten Jahr mit solchen und weiteren Spenden zurückzukehren.“

Schließlich besuchte sie Patenkinder der Gesamtschule in der Partnerschule in Kirtipur und verteilte dort Geldspenden, verstärktes Augenmerk lag auch auf älteren Menschen in Jawalhakel. Hier hatte man sowohl in einem tibetischen Flüchtlingslager, als auch in einem Altersheim eine Sofort-Hilfsaktion mit Hilfsgütern und Nahrungsmitteln für Alte und Bedürftige gestartet.

Die Jury der Kinderhilfsorganisation „Jugend Hilft“ und hat sich aufgrund der guten Arbeit der Gesamtschule erneut für eine Förderung über 1.300 Euro des „Nepal-Projektes“ ausgesprochen. „Es ist beeindruckend, wie viel zeitlichen und persönlichen Einsatz Ihr für das Projekt aufbringt. Bitte macht unbedingt so weiter und bleibt mit Freude dabei. Namasté und danke an die, die uns unterstützen!“ resümierte Catherine Hofstetter ihre besondere Reise.

pp/Agentur ProfiPress