Kirmes im Sunnesching
Mechernicher feierten vier Tage lang ihre Herbstkirmes – Dank zahlreicher Fahrgeschäfte, vieler bunter Buden und vielfältigem Rahmenprogramm kamen Jung und Alt auf ihre Kosten – Offizielle Eröffnung mit Kirmespitter und Ausgraben des Kirmesknochens
Mechernich – Entlang der festlich geschmückten Buden und stets den Geruch der angebotenen leckeren Speisen in der Nase, bahnte sich der Musikzug des Mechernicher Vereinskartells am Samstag seinen Weg über das Kirmesgelände. Angeführt durch die Musikerinnen und Musiker der 1870 gegründeten Bergkapelle zog der bunte Tross in den Farben der Ortsvereine durch die Straßen, der Kirmeswiese auf der Kier entgegen.
An der Wiese angelangt, wurden die Zugbegleiter nicht nur von weiteren Kirmesgästen, sondern auch vom Kirmespitter erwartet, der hoch oben von seinem Mast aus die feierliche Eröffnung der Herbstkirmes überblickte. „Ich bin sehr froh darüber, dass die Mitglieder der tragenden Vereine des Kartells sich nach wie vor für den Erhalt der Traditionen einsetzen“, lobte der stellvertretende Bürgermeister Günter Kornell, nahm im Anschluss aber auch Bezug auf einige in den sozialen Medien vorgebrachte Kritiken. „Wenn alle, die sich im Netz beschwert haben, der Umzug würde immer kleiner ausfallen, einfach selbst mitlaufen würden, gäbe es dieses Problem gar nicht.“
Nach diesen einleitenden Worten widmete sich Günter Kornell gemeinsam mit dem Vereinskartellvorsitzenden Marcel Hembach der ersten der erwähnten Traditionen: dem Ausgraben des Kirmesknochens. „Jetzt stellen wir eigentlich immer die Frage, wer denn das Graben übernehmen möchte, doch erfahrungsgemäß treten dann schnell alle einen großen Schritt zurück“, scherzte der stellvertretende Bürgermeister und lieferte auch gleich im Anschluss die augenzwinkernde Erklärung für dieses Vorgehen. „Als ich vor einigen Jahren selbst nach dem Knochen buddeln durfte, hatte man mir im Vorfeld den Spaten stumpf geschlagen. Dann kann das ganze Unterfangen schon sehr schweißtreibend werden.“
„Freiwillig“ mussten graben
Mit Albert Meyer, dem Vorsitzenden des Festausschusses Mechernicher Karneval (FMK), sowie Silke Kratz und Robert Achilles, die sich, wie Marcel Hembach betonte, alle drei in der Vergangenheit für das Vereinsleben in der Stadt eingesetzt haben, waren dann dennoch schnell drei „Freiwillige“ ausgewählt. Lachend versuchte sich Robert Achilles noch mit der Bemerkung herauszureden, sein weißes Hemd könne bei der Arbeit schmutzig werden, doch Marcel Hembachs Entscheidung war bereits gefallen. Mit vereinten Kräften schaffte das Trio es schließlich, innerhalb weniger Minuten den Kirmesknochen in seinen Besitz zu bekommen und reckte ihn den jubelnden Zuschauern entgegen.
Nach gelungener Schatzsuche durfte dann endlich auch der Kirmespitter seinen Platz hoch oben am Mast verlassen. „Seit 70 Jahren hängt der Pitter zu jeder Herbstkirmes da oben. Es ist wirklich schade, dass mich kürzlich Kritik selbst an derart alten Traditionen erreicht hat, der Pitter dürfe nicht mehr an den Mast gehängt werden“, bedauerte Marcel Hembach. „Daher freut es mich umso mehr, dass sie alle jetzt hier stehen, um unsere Traditionen weiterzuführen.“
Mit dem geretteten Pitter im Schlepptau marschierte der bunte Tross unter musikalischer Begleitung durch die Bergkapelle wieder zurück auf den Kirmesplatz, wo der Pitter für das Wochenende am Bierstand des FMK ein neues Zuhause fand.
„Nicht nur heute, sondern laut Vorhersage auch das ganze Wochenende dürfen wir uns über das Wetter sehr glücklich schätzen“, freute sich Reiner Hück, Schatzmeister des Vereinskartells. Bei strahlendem Sonnenschein und spätsommerlichen Temperaturen genossen die Mechernicher von Freitag bis Montag das bunte Treiben rund um die Fahrgeschäfte und Buden und ließen die Musiker auf der kleinen Bühne hochleben.
Dank der Unterstützung durch das „X-Projekt Eventmanagement“ durfte sich der Mechernicher Nachwuchs über den Besuch von „Paw Patrol“ freuen. Die Darsteller in den Kostümen der vier hilfsbereiten Hunde Chase, Marshall, Skye und Rubble zauberten mit ihrer offenen und humorvollen Art den kleinen aber auch vielen großen Kirmesbesuchern immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Reiner Hück: „Für alle Generationen bietet die Herbstkirmes passende Unterhaltung und wir alle freuen uns immer wieder auf ein abwechslungsreiches Wochenende hier in Mechernich.“
pp/Agentur ProfiPress