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Jetzt ist der Backofen dran

Deutsche Stiftung Denkmalschutz gibt 15.000 Euro für Restaurierung des historischen Schätzchens – Fachwerkwände und Dachstuhl des Antweiler Backhauses sind bereits saniert worden – Interessenten an einem Backtag können sich melden

Mechernich-Antweiler – Die ersten Schritte sind bereits erfolgreich gemeistert. Benedikt Freiherr Raitz von Frentz setzt alles daran, das alte Backhaus auf der Burg in Antweiler vor dem Zerfall zu retten.

Benedikt Freiherr Raitz von Frentz vor dem Backofen, der ab August restauriert werden soll. In dem historischen Schmuckstück von 1846 wurde früher bis zu 70 Laibe Brot für das ganze Dorf gemeinsam gebacken. Foto: Kirsten Röder/Archiv/pp/Agentur ProfiPress

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat die Sanierung schon 2019 mit 10.000 Euro unterstützt. Damit wurden zimmermannsmäßige Reparatur von Fachwerkgerüst, Dachkonstruktion und Dachdeckung möglich. Jetzt sollen weitere Mittel, nämlich 15.000 Euro, und Arbeiten folgen, um den historischen Backofen, das Herzstück, wie einst wieder ans Laufen zu bekommen, teilt die Stiftung mit.

Vor wenigen Monaten erinnerte nur noch wenig an den Glanz alter Tage. Das Backhaus kam viel eher schon einer Ruine gleich. Durch die zahllosen Löcher im Dach, das zuletzt behelfsmäßig abgestützt werden musste, hatte es ordentlich reinregnen und schneien können. Eine Wand fehlte gänzlich. Der Verfall weit fortgeschritten.

Die bisher gänzlich fehlende Wand wurde bei der Sanierung fachgerecht ersetzt. Foto: Benedikt Freiherr Raitz von Frentz/pp/Agentur ProfiPress

Inzwischen ist jedoch glücklicherweise viel passiert, wie der Burgherr berichtet: „Im letzten halben Jahr sind die Fachwerkwände und der Dachstuhl mit Eichenholz restauriert und das Dach mit alten Hohlpfannen und Schiefer gedeckt worden.“ Die Arbeiten hatten unter Beratung des Denkmalamtes und mit Unterstützung der DSD stattgefunden.

„Endlich wieder wetterfest“

Freiherr Raitz von Frentz freut sich über das Ergebnis: „Jetzt erstrahlt das historische Backhaus wieder in altem Glanz und ist endlich wieder wetterfest.“

Das Backhaus kam vor der Sanierung eher einer Ruine gleich. An dieser Seite fehlte die Wand, das Dach glich eher einem löcherigen Käse. Foto: Kirsten Röder/Archiv/pp/Agentur ProfiPress

Früher wurden in dem Backhaus auf einen Schlag bis zu 70 Brotlaibe für das ganze Dorf gemeinsam gebacken. Immer freitags sei der Ofen dazu auf heiße 360 Grad vorgeheizt worden, so von Frentz.

Im August sei die Restaurierung des Backofens, der 1846 erbaut wurde, mit einer Fachfirma für historische Backöfen aus Bayern geplant. „Der Backofen selbst, mit einer Backfläche von rund sechs Quadratmetern, scheint noch intakt zu sein“, erklärt der Freiherr. Das Backhaus selbst ist an einen gotischen, aus Bruchstein errichteten, runden Wehrturm mit Schlüsselloch-Schießscharten angebaut.

Ähnlich wie Ying und Yang: das Backhaus (hinteres Dach) wurde in den einstigen Wehrturm eingebaut und gleichzeitig von dessen starken Mauern auch gestützt. Foto: Benedikt Freiherr Raitz von Frentz/pp/Agentur ProfiPress

Er hoffe, dass das Backhaus ab Herbst wieder in Betrieb genommen werden kann. Wer Interesse an der Durchführung oder Teilnahme an einem Backtag habe, könne sich gerne bei ihm melden: info@frentz-historische-baustoffe.de, mobil 0171-2351355. Auch weitere Vorschläge zur Nutzung seien willkommen.

Der Backofen sei seinerzeit aus Königswinter importiert worden, so von Frentz weiter. Damals sei das eine durchaus übliche Praxis gewesen, dass Ofenbauer aus dem Siebengebirge übers Land gezogen sind und ihre Bausätze aufgebaut haben.

Im vergangenen Jahr überreichte Wolf Werth, Ortskurator Euskirchen/Eifel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD, l.), den Fördervertrag über 10.000 Euro für die Restaurierung des Backhauses der Burg Antweiler persönlich. Diesmal erreicht Benedikt Freiherr Raitz von Frentz die Vertragsergänzung in Höhe von 15.000 Euro per Post. Foto: Kirsten Röder/Archiv/pp/Agentur ProfiPress

Der Wehrturm mit Backhaus gehört zu den über 470 Objekten, die die private „DSD“ dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Ausgeführt wurden die bisherigen Arbeiten durch die Zimmerei Bruns aus Mechernich-Vussem und den Dachdeckerbetrieb Spilles aus Euskirchen.

pp/Agentur ProfiPress