Jetzt ist der Backofen dran
Deutsche Stiftung Denkmalschutz gibt 15.000 Euro für Restaurierung des historischen Schätzchens – Fachwerkwände und Dachstuhl des Antweiler Backhauses sind bereits saniert worden – Interessenten an einem Backtag können sich melden
Mechernich-Antweiler – Die ersten Schritte sind bereits erfolgreich gemeistert. Benedikt Freiherr Raitz von Frentz setzt alles daran, das alte Backhaus auf der Burg in Antweiler vor dem Zerfall zu retten.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat die Sanierung schon 2019 mit 10.000 Euro unterstützt. Damit wurden zimmermannsmäßige Reparatur von Fachwerkgerüst, Dachkonstruktion und Dachdeckung möglich. Jetzt sollen weitere Mittel, nämlich 15.000 Euro, und Arbeiten folgen, um den historischen Backofen, das Herzstück, wie einst wieder ans Laufen zu bekommen, teilt die Stiftung mit.
Vor wenigen Monaten erinnerte nur noch wenig an den Glanz alter Tage. Das Backhaus kam viel eher schon einer Ruine gleich. Durch die zahllosen Löcher im Dach, das zuletzt behelfsmäßig abgestützt werden musste, hatte es ordentlich reinregnen und schneien können. Eine Wand fehlte gänzlich. Der Verfall weit fortgeschritten.
Inzwischen ist jedoch glücklicherweise viel passiert, wie der Burgherr berichtet: „Im letzten halben Jahr sind die Fachwerkwände und der Dachstuhl mit Eichenholz restauriert und das Dach mit alten Hohlpfannen und Schiefer gedeckt worden.“ Die Arbeiten hatten unter Beratung des Denkmalamtes und mit Unterstützung der DSD stattgefunden.
„Endlich wieder wetterfest“
Freiherr Raitz von Frentz freut sich über das Ergebnis: „Jetzt erstrahlt das historische Backhaus wieder in altem Glanz und ist endlich wieder wetterfest.“
Früher wurden in dem Backhaus auf einen Schlag bis zu 70 Brotlaibe für das ganze Dorf gemeinsam gebacken. Immer freitags sei der Ofen dazu auf heiße 360 Grad vorgeheizt worden, so von Frentz.
Im August sei die Restaurierung des Backofens, der 1846 erbaut wurde, mit einer Fachfirma für historische Backöfen aus Bayern geplant. „Der Backofen selbst, mit einer Backfläche von rund sechs Quadratmetern, scheint noch intakt zu sein“, erklärt der Freiherr. Das Backhaus selbst ist an einen gotischen, aus Bruchstein errichteten, runden Wehrturm mit Schlüsselloch-Schießscharten angebaut.
Er hoffe, dass das Backhaus ab Herbst wieder in Betrieb genommen werden kann. Wer Interesse an der Durchführung oder Teilnahme an einem Backtag habe, könne sich gerne bei ihm melden: info@frentz-historische-baustoffe.de, mobil 0171-2351355. Auch weitere Vorschläge zur Nutzung seien willkommen.
Der Backofen sei seinerzeit aus Königswinter importiert worden, so von Frentz weiter. Damals sei das eine durchaus übliche Praxis gewesen, dass Ofenbauer aus dem Siebengebirge übers Land gezogen sind und ihre Bausätze aufgebaut haben.
Der Wehrturm mit Backhaus gehört zu den über 470 Objekten, die die private „DSD“ dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Ausgeführt wurden die bisherigen Arbeiten durch die Zimmerei Bruns aus Mechernich-Vussem und den Dachdeckerbetrieb Spilles aus Euskirchen.
pp/Agentur ProfiPress