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Insektenoasen in der Agrarsteppe

Erfolgreiches Projekt in den Kreisen Euskirchen und Düren angelaufen – Für den Herbst können sich auch Mechernicher Bauern bewerben

Mechernich/Euskirchen/Düren – Wie man Insektenoasen in der Agrarsteppe anlegt, zeigt ein Kooperationsprojekt der Biologischen Stationen in den Nachbarkreisen Düren und Euskirchen. Bislang wurden 65 Flächen von insgesamt 73.300 Quadratmetern mit naturraumtreuem Regionalsaatgut eingesät. Und zwar auf Kosten des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR).

Bislang wurden die von der intensiven konventionellen Landwirtschaft besonders geprägten Börden-Kommunen Vettweiß, Nörvenich, Titz, Düren, Zülpich und Weilerswist bedacht. Ab Herbst können sich auch Mechernicher Bauern bewerben.

Bislang wurden unter anderem entlang der Bördebahn und in Vettweiß selbst an der Dreifaltigkeitskapelle von 1680, die in der freien Feldflur an der damaligen Aachen-Frankfurter Heerstraße liegt, solche Insektenoasen angelegt.

Die Beteiligten schauen sich die Fläche an, ganz links Franz Erasmi, Landwirt, Vize-Bürgermeister und Mitglied im Trägerverein der Biologischen Station. Foto: Jennifer Thelen/BioSt./pp/Agentur ProfiPress

225 000 Euro Förderung

Zwei Teilflächen vor der Kapelle wurden im Herbst 2019 eingesät, sie blühen und summen 2021 das zweite Jahr. Dort entstanden auch die Fotos für diesen Bericht. Das Projekt wird vom Landschaftsverband Rheinland mit insgesamt 225.000 Euro gefördert.

Es geht dem LVR um die „ökologische Optimierung von Wiesen und Rainen durch eine Einsaat von regionalem Saatgut“, wie es in einer Pressemitteilung heißt: „Dies dient auch der Förderung blütenbesuchender Bestäuber wie z.B. vieler Wildbienen- und Schmetterlingsarten.“ Projektleiterinnen sind Joyce Janssen (Biologische Station Düren) und Jennifer Thelen (Biologische Station im Kreis Euskirchen).

Geschäftsführerin Heidrun Düssel bezeichnete die „Biodiversitätskrise“ neben der „Klimakrise“ als wichtigstes Motiv für dieses LVR-Projekt. „Bei den Einsaaten wurde ausschließlich regionales Saatgut verwendet“, so Joyce Janssen. Jennifer Thelen nannte die Blühstreifen „Nektartankstellen“.

Blühende und summende Insektenoasen an der Dreifaltigkeitskapelle von 1680, die in der freien Feldflur an der damaligen Aachen-Frankfurter Heerstraße bei Vettweiß liegt. Im Herbst sind weitere 800 Quadratmeter zu vergeben – dann können sich auch Mechernicher Bauern melden. Foto: Jennifer Thelen/BioSt./pp/Agentur ProfiPress

Schafgarbe und Lichtnelke

Die Fläche an der Dreifaltigkeitskapelle in Vettweiß habe sich hervorragend entwickelt, im zweiten Jahr wüchsen dort unter anderem Margerite, Schafgarbe, Flockenblume und Weiße Lichtnelke. Im ersten Jahr gab es vor allem Kornblume und Klatschmohn.

Landwirt Franz Erasmi übernimmt die Pflege der Fläche und ist zugleich auch Mitglied im Trägerverein der Biologischen Station Düren. Da die Fläche in Vettweiß der Katholischen Kirche gehört, war Pfarrer Gerd Kraus von der Pfarre St. Marien ebenfalls beim Pressetermin vor Ort.

Für Herbst 2021 werden noch Flächen ab 800 Quadratmetern in der freien Landschaft gesucht. Kontakt Joyce Janssen, Biologische Station im Kreis Düren e.V., Tel. (0 24 27) 94 987-18, joyce.janssen@biostation-dueren.de oder Jennifer Thelen, Biologische Station im Kreis Euskirchen e.V., Mo und Mi: Tel.: (0 24 86) 95 07-17, j.thelen@biostationeuskirchen. de

pp/Agentur ProfiPress